45. Besäufnisse sind neuerdings an der Tagesordnung?

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,,Mir stehen also noch so einige Saufgelage mit dir bevor..." schlussfolgerte ich. ,,Allerdings... Übrigens wirst du zwar betrunken nicht netter aber deine Beleidigungen wurden kindisch." meinte er belustigt. Ich knuffte ihn in den Oberarm. ,,Das weiß ich selbst, ich erinnere so weit selbstständig." grummelte ich. ,,Vielleicht sinkt ja deine Intelligenz?" fragte er belustigt. Dieses mal boxte ich ihn richtig in den Oberarm. Er grinste nur. ,,Was kommt morgen dran?" fragte ich ihn. ,,Schwertkampf." antwortete er lässig. Ich nickte nur. Den restlichen Abend war schnell vergangen und es hatte nicht einmal einen größeren Streit gegeben. Ich war langsam müde geworden und war schließlich zu Belial hinüber gekippt eingeschlafen. Da wir nicht sonderlich dicht nebeneinander gesessen hatten, lag mein Kopf auf seinem Schoß als ich einschlief. Und der Alkohol hatte mich so müde gemacht, dass ich augenblicklich einschlief.

Am nächsten Morgen erwachte ich dicht an ihn gekuschelt, mein Kopf lag auf seiner Brust und wir hatten je einen Arm um den anderen gelegt. Er konnte verdammt froh sein, dass ich so tolerant bin, sonst hätte ich ihm wohl nach jedem erwachen den Kopf abgerissen. Einer meiner Flügel lag halb über mir, der andere war auf dem Rücken zusammengefaltet. Ich nahm seinen Arm von mir und setzte mich auf. Ich gähnte leise und streckte meine Arme, so dass die Gelenke leise knackten. Ich sah an mir herab und stellte fest, dass ich nur Unterwäsche und das Schlafhemd, das ich Belial geklaut hatte, trug. Er hatte mich anscheinend umgezogen. Ich werde mal darüber hinweg sehen, schließlich war ich betrunken gewesen und dass er mich nicht in den unbequemen Klamotten schlafen lassen wollte, war doch irgendwie eine freundliche Geste. Soweit ein Dämon freundlich sein kann natürlich. Ich bezweifle auch, dass er irgendwelche Hintergedanken hatte, immerhin war es ihm unmöglich mich zu verraten oder zu betrügen. Außerdem sagte er mir doch, nach unserem ersten Besäufnis, er wolle nicht mit mir schlafen. Und dass er mich in Unterwäsche gesehen hatte, das war mir ziemlich egal, schließlich teilten wir uns auf der Erde einen Körper und wir werden nach der Ausbildung dauerhaft dorthin zurück kehren, schließlich habe ich noch einige Dinge zu erledigen, also war eher es relativ. Und im Freibad würde ich mich ja auch nicht schämen dort im Bikini rumzulaufen und das hier war nichts anderes. Und ganz nebenbei bemerkt, hatte er mich bereits nackt gesehen, wenn auch nur für einen Moment, als ich aus der Dusche stieg... Ich schlich mich ins Bad und duschte, dann ging ich wieder raus. Belial schlief noch, seine Aura bestätigte das. Ich ging zu seinem Schrank und öffnete ihn. Erstaunlicherweise fand ich dort auch Unterwäsche, die mir passen könnte. Ich warf einen Blick auf Belial, der immer noch schlief und zog mir diese statt des doch sehr knappen Handtuchs an. Ich fand außerdem Overknees und einen Rock, es würde schon passen, schließlich würden wir mit dem Schwert trainieren und nicht Handstand üben, auch wenn ich Röcke nicht so unbedingt mochte und die Kleidung ziemlich Anime war. Ich zog mir ein Muskelshirt, Stiefel und einen Ledergürtel heraus und ging dann zum Bett um alles anzuziehen. Ich setzte mich lautlos, da er ja noch schlief und streifte zuerst den anthrazitfarbenen Rock über, dem folgte das schwarze Muskelshirt, das an mir wie eine Tunika aussah, was ich mit dem schwarzen Ledergürtel um die Taille befestigte. Dann zog ich die anthrazitfarbenen Overknees über und dazu die schwarzen Lederstiefel. Meine Haare ließ ich einfach mal offen. Ich blickte zu Belial, der noch immer schlief, wie ultra langweilig. Ich ging in seine private Bar und schnappte mir einen Flachmann und eine Flasche Single Malt Whisky. Ich füllte ihn in den Flachmann und befestigte ihn an meinem Gürtel. Der Flachmann selbst war aus schwarzem Metall und schlicht.

Ich & der Dämon, der mich retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt