~ 2 Jahre vorher, 13. Juli 2016 ~
Gespräch zwischen Jimins Eltern und dem Leiter einer psychiatrischen Klinik in Busan
"Guten Tag, Sie müssen die Eltern von Jimin sein", begrüßte der Doktor die verstörten und verängstigten Eheleute, welche in seinem Büro warteten.
"Ja", antwortete Jimins Vater knapp.
Jimins Mutter hatte Tränen in den Augen und nasse Spuren an den Wangen, die von den vorhergegangenen Tränen stammten.
Der Arzt setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch und sah die Eltern seines neuen Patienten an.
"Sagen Sie, Herr Doktor, was hat unser Sohn? Wieso tut er so etwas Abscheuliches? Was geht in ihm vor, dass er sich mit dem Messer ein Stück Haut rausschneidet und es isst?", bei den Gedanken an das Geschehene zuckte der Vater kaum merklich zusammen. Auch seine Nerven lagen blank, wie, die, seiner Frau.
"Nun ja, wissen Sie, die Diagnostik bei ihrem Sohn ist komplizierter als bei anderen Patienten. Ich muss gestehen, dass mir solch ein extremer Fall der Verstümmelung noch nie unter gekommen ist", begann der Arzt und nach seinen Worten begann Jimins Mutter wieder bitterlich zu weinen an.
"Was habe ich falsch gemacht? Wieso bin ich eine so schlechte Mutter?", schluchzte sie sichtlich verzweifelt.
"Machen Sie sich keine Vorwürfe. Weder Sie noch Ihr Ehemann können das Geringste für Jimins Zustand", versuchte der Doktor die Frau zu besänftigen und fuhr fort, "Ihr Sohn leidet an einer Autophagie. Darunter versteht man sozusagen eine spezielle Form des Kannibalismus, nur, mit dem Unterschied, dass dieser an einem selbst durchgeführt wird".
"Solch eine psychische Störung ist meist Folge von psychischen Krankheiten und oder traumatischen Erlebnissen. Ich habe in Jimins Akte gesehen und festgestellt, dass er bereits an Depressionen und einer sozialen Phobie leidet. Allerdings steht da nichts, über einen Auslöser. Können Sie mir eventuell sagen, weshalb Ihr Sohn darunter leidet?", erklärte der Psychiater die Diagnostik von Jimin.
"Jimin wurde als Kind über mehrere Jahre von einem Bekannten der Familie missbraucht. Es kam erst Jahre später raus, weil Jimin gedroht wurde, wenn er einen Ton über diese Sache erwähnen würde, würden er und all seine Liebsten umgebracht werden", erklärte Jimins Vater, worauf Jimins Mutter direkt wieder in Tränen ausbrach.
"Das erklärt natürlich Einiges. Er hatte wohl nie wirklich die Chance gehabt dieses Erlebnis richtig aufzuarbeiten und insbesondere zu verarbeiten. Solch ein einschneidendes Ereignis kann durchaus Auslöser für eine Autophagie sein", führte der Arzt seine Diagnostik fort.
"Was tun Sie jetzt mit Jimin? Wie lange wird er hier bleiben und wann dürfen wir ihn sehen?", fragte der Vater von Jimin. Seine Ehefrau weinte noch immer hemmungslos und war nicht fähig ein Gespräch zu führen.
"Er wird auf jeden Fall eine längere Zeit hierbleiben müssen. Er wird Tabletten, Psychopharmaka, bekommen und regelmäßig zu einen unserer Psychologinnen gehen um das Geschehene zu verarbeiten. Vorerst dürfen Sie ihn nicht sehen. Er muss sich an diese neue Umgebung gewöhnen und da es hier ein eher neutraler Ort für ihn ist, würde es ihm nicht gut tun, wenn er sofort etwas um sich hätte, was ihn an seine gewohnte Umgebung erinnert", erklärte der Arzt ruhig und sachlich.
Der Vater nickte verständnisvoll und strich seiner Ehefrau beruhigend über den Rücken.
"Bitte rufen Sie uns an, wenn es etwas Neues gibt oder wir Ihn sehen dürfen oder mit ihm sprechen", bat Jimins Vater.
"Das werde ich. Sie sollten nach Hause gehen und sich etwas ausruhen. Vielleicht sollten Sie sich auch an einen Psychiater wenden: Ihren Sohn in dieser Situation zu sehen, war sicherlich nicht einfach und wenn Jimin wieder nach Hause kommt, wissen Sie, wie Sie richtig mit ihm umgehen können, ohne ihn zu verunsichern", sagte der Arzt weiter.
"Meine Frau und ich werden uns Ihren Rat zu Herzen nehmen, vielen Dank für alles, auf Wiedersehen", mit diesen Worten verschwand Jimins Vater mit seiner Frau aus dem Büro des Arztes und fuhr mit ihr nach Hause.
Sie hatten sich tatsächlich den Ratschlag des Psychiaters zu Herzen genommen und waren zwei Tage nach der Einweisung von Jimin zu einem Psychologen gegangen.
DU LIEST GERADE
Behind The Fears || Yoonmin FF || BTS
Fanfiction!ABGEBROCHEN! Park Jimin hatte es nie leicht im Leben: in seinen 16 Jahren hatte er bereits einiges hinter sich. Unter anderem war er jahrelang Opfer von sexuellem Missbrauch und Mobbing gewesen. Mit der Zeit hatte Jimin mehrere Psychosen und Phob...