Behind The Fears || Yoonmin FF || BTS

Kapitel 39

~Jimin P.o.V~

"W-warum weinst du?", fragte ich Yoongi verwirrt. Ich wusste auch nicht, was mich dazu geritten hatte Yoongi zu erzählen, was er mir damals angetan hatte, aber jetzt war es raus und Yoongis Reaktion verwunderte mich sehr.
"Es-es tut mir so leid.. d-du hast d-das nicht verdient! Ich will das es dir gut geht und i-ich wünschte du hättest sowas Schreckliches nicht erleben müssen! Ich würde dir das so gerne abnehmen! Mir wäre es egal, wenn ich dafür durchmachen hätte müssen, was du erlebt hast, aber dann würde es dir wenigstens gut gehen!", schluchzte Yoongi und schmiegte sich mehr an mich. Es brach mir das Herz und neue Tränen flossen meine Wangen hinab. Noch nie hatte jemand so schöne Dinge zu mir gesagt.

"Oh Yoongi..", nuschelte ich berührt und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich spürte seinen warmen, zittrigen Atem an meinem Ohr, welcher mich sanft kitzelte und an der Stelle, an der seine Wange meine Haut traf wurde es nass, aufgrund seiner Tränen. "Jimin..", nuschelte er nun auch meinen Namen und spürte, wie er mir einen Kuss auf die Wange drückte.

Sofort bekam ich eine Gänsehaut am ganzen Körper und es fing an in meinem Unterbauch zu kribbeln. Dieses Gefühl.. was war das?

"Yoongi", entfuhr es mir plötzlich und ich lief sofort rot an, denn die Art, wie ich seinen Namen ausgesprochen hatte, klang eher nach einem Stöhnen. Mir war das unglaublich peinlich.

"Jimin? Ist alles in Ordnung?", fragte Yoongi besorgt und sah mich an. Seine Augen waren rot und leicht geschwollen und so sahen auch seine Lippen aus. Seine Lippen.. sie sahen so einladend aus.. wie gerne würde ich sie küssen.

Ich wusste, dass ich solche Gedanken nicht haben sollte, aber ich konnte es nicht verhindern. Außerdem wusste Yoongi ja nun, dass auch ich Gefühle für ihn hatte. "Ich.. e-es..", versuchte ich einen, einigermaßen normalen, Satz zu bilden, was aber deutlich in die Hose ging.

Ich konnte einfach nicht anders, als Yoongis Lippen anzustarren. Irgendwann schien er wohl verstanden zu haben, was los war, denn plötzlich beugte er sich nach vorne und noch ehe ich mich versah lagen seine Lippen auf meinen.

Schon wieder überkam mich dieses unbeschreibliche Gefühl. Alles in mir kribbelte und ich konnte nicht verhindern, den Kuss direkt zu erwidern. Das fühlte sich so unglaublich gut an.

Und er liebte mich noch immer! Er wollte mich noch immer, obwohl er wusste, was mir angetan worden war!

Ach Quatsch! Sei nicht so dumm! Das tut Yoongi doch nur aus Mitleid! Insgeheim ekelt er sich vor dir. Wie könnte er auch nicht? Der heult doch nur, weil er sich schämt Gefühle für dich entwickelt zu haben, wills aber nicht zugeben!

Meine innere Stimme machte alles zunichte. Erneut brannten Tränen in meinen Augen. Meine Lippen fühlten sich schwer und hart an, wie Beton. Ich schaffte es nicht mehr diesen anfänglich wunderschönen Kuss zu erwidern, deshalb rückte ich schnell von Yoongi weg und verkroch mich in die hinterste Ecke des Zeltes.

Was mache ich nur falsch? Wieso muss diese blöde Stimme immer alles kaputt machen? Es war so perfekt gewesen mit Yoongi! Es hat sich so richtig angefühlt!

Ich krümmte mich vor Schmerz. Vor seelischen Schmerz. Ich schluchzte und bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Ich fühlte mich so unglaublich schlecht. Erneut bekam ich den Drang mich verletzen zu müssen. Wie ich das hasste! Ich wollte mir doch gar nicht weh tun!

"Jimin?", ich spürte warme Hände, die sich um meine Schultern legten und sah Yoongi im Augenwinkel, der mich besorgt musterte. "Hey.. was ist los? Hab' ich was Falsches gemacht? Es tut mir leid, falls ich dich überrumpelt habe, dass wollte ich nicht!", seine Stimme klang verletzt und es tat mir leid, dass ich ihn einfach zurückgelassen hatte. Dabei hatte mir der Kuss so gefallen.

"N-nein..", brachte ich schließlich hervor, "e-es liegt nicht an dir.. sie war wieder da.. die S-Stimme.. und sie h-hat wieder Dinge gesagt..".
Erneut entflohen mir einige Schluchzer.

"Shht.. ich bin hier. Ich pass' auf dich auf. Möchtest du mir erzählen, was die Stimme gesagt hat?", fragte Yoongi leise und streichelte mir über den Rücken.

"Sie.. sie sagte, dass du mich nicht liebst, dass du dich schämst Gefühle für mich zu haben. Das mich.. keiner lieben könnte, der von.. meiner Vergangenheit weiß und noch andere verletzende Dinge", erzählte ich ihm schluchzend.

Ich spürte, wie Yoongis Arme sich um meinen Körper schlangen. "Das ist Quatsch. Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Ich schäme mich nicht für dich. Es gibt Nichts wofür ich mich schämen müsste. Für mich bist du perfekt und ich will dich nicht anders haben. Ja, es ist schlimm, was dir passiert ist, aber dafür kannst du Nichts und auch du musst dich dafür nicht schämen", widersprach Yoongi den Worten meiner Stimme.

Ich blickte hoch zu ihm. Er sah auf mich hinab mit einem sanften Lächeln und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Ich drehte mich nun endgültig zu Yoongi um und umarmte ihn. Er erwiderte diese Geste und ich spürte, wie er mir immer wieder kleine Küsse auf meiner Wange.

Yoongi hob mich plötzlich hoch und trug mich zum Schlafsack, in den wir uns nun einkuschelten. Er deckte uns zu, insbesondere mich und legte seinen Arm um mich. "Ich liebe dich, Jimin. Lass' dir nichts Anderes sagen. Nicht von irgendwelchen Leuten und auch nicht von dieser Stimme. Ich liebe dich und nur das ist wichtig, okay?", hauchte mir Yoongi ins Ohr. Beim Klang seiner Stimme bekam ich eine angenehme Gänsehaut, die meinen gesamten Körper bedeckte. Ich nickte und sah ihn wieder an. Yoongi erwiderte meinen Blick und beugte sich wieder zu mir runter. Kurz darauf lagen seine Lippen auf meinen.

So ging das immer weiter. Wir küssten uns die ganze Zeit. Dabei lag ich in Yoongis Armen, der mich wohl nicht wieder loslassen wollte, denn er drückte mich regelrecht an sich.

Irgendwann legten wir uns einfach nebeneinander. Es war schön ruhig und man hörte nur unsere Atmung. Ich fühlte mich wohl in Yoongis Nähe.

Ich wusste nicht, wie lange ich noch wach war, aber noch bevor Yoongi eingeschlafen war, hatte ich das Land der Träume erreicht.