Zu Hause angekommen, zog ich mich um und legte mich auf mein Bett. Der Abend war recht schön verlaufen, insbesondere, da die Stimmung zuletzt recht locker gewesen war.
Auf der Heimfahrt hatten mir meine Eltern dann mitgeteilt, dass ich morgen nicht zur Schule musste, dass ich meine Verletzungen in Ruhe auskurieren konnte. Dafür war ich ihnen echt dankbar. Ich hatte keine Lust morgen wieder auf V und seine Leute zu treffen. Da kam ein freier Tag echt gelegen.
Nur würde es morgen auch recht langweilig werden, denn wenn ich nicht in die Schule gehen würde, würde ich auch den morgigen Tag zu Hause bleiben müssen und nur im Bett liegen.
Alles hatte Vor- und Nachteile.
~1 Woche später~
Eine Woche war ich zu Hause gewesen und hatte mich von den Prellungen erholt. Nun musste ich wieder in die Schule. Lust hatte ich keine, aber besser als nur im Bett zu liegen und Löcher in die Luft zu gucken. Also machte ich mich brav auf den Weg zur Schule.
Heute trug ich eine weiße, zerissene Jeans und einen aprikotfarbenen Strickpullover. Meine Haare waren immer noch rosa und erinnerten noch immer an Zuckerwatte. Musik hörend lief ich den Weg zur Schule entlang und summte leise die Melodie zu "Ring Ding Dong" von Shinee.
Als ich an der Schule angekommen war, wurden mir wieder dieselben Blicke zu geworfen, wie jeden Tag, an den ich in der Schule war.
Einfach ignorieren und weiterlaufen.
Ich lief in das große Gebäude und Richtung Klassenzimmer. Auf den Weg dorthin, begegnete ich V und seinen Jungs, die mich aber komischerweise in Ruhe ließen und mir "nur" Blicke des Todes zuwarfen.
Ich war mir ziemlich sicher, dass Namjoon seine Finger im Spiel gehabt hatte.
Als ich am Klassenzimmer angekommen war, bemerkte ich, dass neben meinem eigentlichen Platz ein Junge saß. Ein Junge, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Na toll. Ein Neuer. Und ich musste neben ihm sitzen.
Seufzend setzte ich mich neben den Jungen und versuchte den aufkommenden Ekel zu unterdrücken.
"Hey, ich bin Jeon Jungkook", stellte sich der Junge neben mir vor. Erstaunlicherweise verflog der Ekel und die Panik. "Hey.. ich bin Park Jimin".
Wie sich herausstellte, war Jungkook ein überaus nette Person und man konnte sich prima mit ihm unterhalten.
Jeon Jungkook war 16 Jahre alt und lebte vorher in Busan. Er hatte eine Schwester gehabt, die leider vor Kurzem verstorben. Das war auch der Grund für den plötzlichen Umzug und den Schulwechsel. Wir unterhielten uns die ganze Stunde über und in der Pause saßen wir auch zusammen.
".. und deshalb finde ich, dass die Regierung mehr in die Forschung von außeriridischen Wesen investieren sollte", beendete Jungkook seine Verschwörungstheorie über Aliens, die die Welt beherrschten. "Oh man, du bist echt verrückt!", lachte ich und hielt mir den Bauch. Lachtränen standen mir in den Augen.
"Ja, was denn? Wenn die Regierung nicht weiter denkt und solche Dinge in Erwägung zieht, muss ich das eben tun!", rechtfertigte sich Jungkook und fing ebenfalls an zu lachen. So viel Spaß war ich nicht gewohnt.
"Wer ist eigentlich der Typ, der mich die ganze Zeit anstarrt?", fragte Jungkook und blickte in eine Richtung. Ich sah ebenfalls hin und entdeckte V, der Jungkook regelrecht mit seinen Blicken auszog.
"Das ist Kim Taehyung, aber er will nur V genannt werden. Er und seine Freunde haben es ständig auf mich abgesehen. Deshalb war ich eine Woche nicht da. V und seine Leute haben mich verprügelt. Wäre ein Freund von mir nicht Lehrer hier, wäre ich heute wohl schon längst gestorben", erzählte ich ihm. "Alter, was ist das denn für ein Arschloch! Danke, dass du mir das erzählt hast, ich weiß schon mal, auch wenn er gut aussieht, dass ich nie etwas mit ihm machen werde. Ich hasse Menschen, wie ihn", entgegnete Jungkook und lächelte mich an. "Du bist schwul?", fragte ich. Ich hatte keine Probleme mit Homosexualität. Ich war ja selbst schwul. Das sah man mir auch an, bei meinen Klamotten.
"Ja bin ich. Ich habs vor zwei Jahren gemerkt, als ich mich in einen Jungen verliebt hatte", erzählte er offen. "Und? Ist was aus euch geworden?", fragte ich interessiert. "Nein, leider nicht. Er war 3 Jahre älter und ein riesiger Macho. Außerdem Hetero wie sonst was!", lachte er. "Wow, ja solche Machos sehen gut aus, sind aber scheiße", stimmte ich ihm zu.
"Wollen wir Nummern tauschen und nach der Schule etwas zusammen machen?", fragte Jungkook mich. "Klar, gerne!". Wir tauschten unsere Nummern aus, ehe wir zurück in den Unterricht gingen.
Der restliche Schultag verlief verhältnismäßig gut. Jungkook und ich hatten uns prächtig unterhalten und uns nachmittags in der Stadt verabredet. Ich freute mich schon drauf.
~Später in der Stadt~
Jungkook und ich trafen uns vor einem Klamottengeschäft. "Hey Jimin!", rief Jungkook erfreut, als er mich sah. "Hey Kookie", entgegnete ich ihm. "Kookie? Really?", lachte er. "Na klar, du Keks!", neckte ich ihn weiter. "Ich weiß, dass ich zum Anbeißen süß bin!", lachte er und schmiss sich das, nicht vorhandene, lange Haar zurück. "Oh mein Gott, du bist ja schlimmer als Jin", rief ich. "Wer ist Jin?", wollte er wissen. "Ein guter Freund", antwortete ich. "Gehen wir jetzt shoppen? Ich muss endlich mal wieder etwas für meine weibliche Seite machen!", meinte Kookie. "Klar, alles für die Prinzessin!".
Das war mit Abstand die krasseste Shoppingstour meines Lebens und auch die Lustigste.
Kookie und ich waren von Shop zu Shop gegangen und hatten überall etwas gekauft. Nun saßen wir bei mir zu Hause (Jungkook wohnte ein paar Häuser weiter) und schauten unsere erkaufte Beute an.
Jungkook hatte sich drei Jeans gekauft, eine schwarze Lederhose, Herrenstiefel, sowie weiße Turnschuhe. Dazu hatte er sich noch eine pastellgrüne Strickjacke zugelegt. Ein paar Choker, Pullover in verschiedenen Pinktönen und ein übergroßes, weinrotes Hemd, dass ihm an einer Schulter runter rutschte, wenn er es nicht ganz zuknöpfte.
Ich hatte mir auch zwei Jeans, eine schwarze Lederhose, ein paar Choker, pastellfarbene Pullover, Jacken und T-Shirts, sowie zwei paar Stiefel in schwarz und weiß. Ebenso hatte ich mir zwei Mäntel gekauft, einen schwarzen und einen Rosanen. Am Besten gefiel mir jedoch der weiße Rollkragen-Strickpullover, der unterhalb des Kragens einen V-Ausschnitt hatte. Dieser war versehen mit weißen Bändern zum Schnüren.
"Ich schwör's dir, Jimin: irgendwann werden wir noch Crossdressing ausprobieren. So richtig extrem!", lachte Kookie. "Klar, bestimmt", lachte auch ich.
"Auf unsere neue Freundschaft", prostete Kookie und nahm einen Schluck von seinem Wasser. Ich tat es ihm gleich: "auf eine neue und hoffentlich lange Freundschaft".
DU LIEST GERADE
Behind The Fears || Yoonmin FF || BTS
Fanfiction!ABGEBROCHEN! Park Jimin hatte es nie leicht im Leben: in seinen 16 Jahren hatte er bereits einiges hinter sich. Unter anderem war er jahrelang Opfer von sexuellem Missbrauch und Mobbing gewesen. Mit der Zeit hatte Jimin mehrere Psychosen und Phob...