Kapitel 33

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~Yoongi P.o.V~

Mein gesanter Körper kribbelte. Jimin lag schlafend in meinen Armen. Sein Atem kitzelte mich an meinem Hals und hinterließ jedes Mal eine Gänsehaut auf meiner Haut.

Ich strich dem Jüngeren immer wieder sanft über den Rücken und sah ihn an. Als ich bemerkt hatte, dass er noch wach war und er vor Kälte am ganzen Körper gezittert hatte, hatte es mir regelrecht das Herz gebrochen. Ich wollte, dass es ihm gut ging. Also hatte ich ihn dazu überredet, in meinen Schlafsack zu kommen und bei mir zu schlafen. Ich war froh, als ich meine Arme um ihn legen konnte und er direkt eingeschlafen war.

Dennoch machte ich mir große Sorgen um Jimin. Sein Arm hatte geblutet und Jungkook schien irgendwas darüber zu wissen. Er hatte ihn direkt von mir weggezogen und der vielsagende Blick, den er Jimin zuvor gegeben hatte.. er wusste Etwas. Dessen war ich mir sicher.

Ich konnte jetzt natürlich Jimins Ärmel hochziehen und nachsehen, aber das wäre falsch. Würde er währenddessen aufwachen, würde er mir nicht mehr vertrauen. Okay, er vertraute mir nicht viel, aber immerhin war es genug, um bei mir zu schlafen und das wollte ich nicht verlieren.

Als ich ihn aus dem Wasser gezogen hatte, hatte ich für einen Moment Angst, dass er sterben könnte, doch als er mich angesehen hatte, war ich unglaublich erleichtert gewesen. Meine Wut, jedoch, gegen Baekhyun war ins Unermessliche gestiegen. Wie konnte dieser Arsch Jimins Leben in Gefahr bringen und es auch noch witzig finden?

Liebevoll strich ich Jimin eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, als diese sich ihren Weg zu seiner Nase gebahnt hatte. Jimin war einfach nur wunderschön. Ich schaffte es kaum meinen Blick von ihm abzuwenden.

"Yoongi? Jimin?", kam es plötzlich leise von außerhalb des Zeltes. Ich erkannte eindeutig Jungkooks Stimme. "Ja?", flüsterte ich laut genug, dass es Jungkook hören konnte.

Das Zelt wurde geöffnet und Jungkook krabbelte hinein. Als dieser sah, dass Jimin in meinen Armen lag, klappte ihm die Kinnlade runter. "Was..?", er deutete fragend auf den schlafenden Jungen in meinem Arm. "Ihm war kalt, da habe ich ihn überredet bei mir zu schlafen", erklärte ich ihm die Situation. Natürlich so leise, dass Jimin dadurch nicht wach wurde.

"Ohh okay", kam es von Jungkook.

"Was willst du hier?", fragte ich nun ihn, weil er ja wohl nicht grundlos hier war. "Zum Einen wollte ich nach Jimin sehen", erklärte er ebenso flüsternd. "Und zum Anderen.. ?", hakte ich nach. ".. wollte ich mit dir reden, Yoongi", vollendete er meinen Satz.

"Worüber wolltest du mit mir reden?", wollte ich wissen. "Naja ich wollte dir danken, dass du ihn gerettet hast und ich.. wollte dir sagen, dass ich mir Sorgen um Jimin mache. Ich kenne nur einen Teil seiner Vergangenheit, aber ich weiß.. dass es ihn noch immer belastet und deshalb will ich, dass du auch etwas Acht auf ihn gibst. Yoongi, ich will das du auf Jimin aufpasst, wenn ich nicht da sein kann", rückte er mit der Sprache raus. Ich ließ seine Worte erst einmal sacken. Jungkook wollte, dass ich auf Jimin aufpasste? Er wollte, dass ich auf ihn Acht gab?

"Wieso soll ich das tun? Ich meine, ich machs gerne. Wirklich. Aber wofür? Ist er.. ist er suizidal? Ich hab das Blut gesehen.. du weißt, was da passiert ist.. will er sich umbringen?", sprach ich meine Gedanken leise aus. "Es.. es ist kompliziert. Aber ich denke nicht, dass er derzeit irgendwelche Suizidgedanken hat. Das mit seinem Arm kann ich dir nicht erklären. Das muss Jimin selbst tun, wenn er bereit dazu ist. Bitte tu mir den Gefallen und kümmere dich um Jimin. Wenn er bereit dazu ist, wird er dir alles erklären", seine Antwort war zwar alles Andere als zufriedenstellend, aber das musste mir fürs Erste genügen. "Gut. Ich werde auf ihn aufpassen", entgegnete ich und sah Jungkook dabei direkt in die Augen. "Danke. Wirklich. Ich komme morgen nochmal vorbei um nach Jimin zu sehen. Gute Nacht", noch bevor ich Etwas erwidern konnte, war Jungkook schon verschwunden und hatte das Zelt wieder verschlossen.

Ich hatte tausende von Fragen, auf die ich keine Antwort hatte und die mir durch den Kopf schwirrten.

Was war in Jimins Vergangenheit passiert? Warum hatte sein Arm geblutet? Wieso war er so komisch zu mir? Was wussten Jin und Jungkook was ich nicht wusste?

Ich wusste zwar, dass Jimin Jin von seiner Vergangenheit erzählt hatte, aber ich wusste nicht, was er erzählt hatte. Und wieso wusste Jungkook nur einen Teil seiner Vergangenheit und nicht, so wie Jin, alles? Ich hatte so viele unbeantwortete Fragen.

Was war nur passiert, dass Jimin so war, wie er eben war? Was hatte ihn dazu gemacht? Oder vielleicht auch wer? Weshalb war er immer so verschlossen und ägnstlich?

Die Berg aus Fragen wuchs, ebenso auch die Sorgen um den Kleinen, der tief und fest in meinen Armen schlief. Ich wollte, dass es ihm gut ging. Ich wollte, dass er glücklich war. Ich wollte ihm helfen, aber ich wusste nicht wie.

Ich spürte plötzlich, wie Jimin immer wieder zusammenzuckte. "Nein... nein... hör.. auf.. halt.. nein", hörte ich den Jungen neben mir sagen.

Er träumte. Er hatte einen Alptraum. Sofort handelte ich.

"Shht.. alles ist gut, Jimin. Ich bin hier. Beruhig' dich. Es ist nur ein Traum", redete ich behutsam auf ihn ein und strich ihm über den Rücken.

Nach einigen Minuten hatte er sich beruhigt und schlief friedlich weiter. Seine Atmung ging wieder regelmäßig und kitzelte mich am Hals. Zur Sicherheit streichelte ich weiter seinen Rücken.

Ich drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel. Mir war einfach danach. Als ich sah, wie seine schmalen, kleinen Finger sich in meinem T-Shirt vergruben, wurde mir warm ums Herz. Ich zog Jimin näher an mich heran und zog die Decke, um ihn herum, enger. Er sollte nicht frieren. Ihm sollte es gut gehen.

"Ich liebe dich, Jimin", flüsterte ich in die Dunkelheit. Ich wusste, dass ich keine Antwort bekommen würde und das Jimin mich auch nicht gehört hatte, aber ich sprach die Worte dennoch laut aus.

Ich liebte diesen Jungen und deshalb würde ich auf ihn Acht geben. Ich würde ihn beschützen und dafür sorgen, dass er glücklich war.

Behind The Fears || Yoonmin FF || BTS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt