Mit dem Referat hatte es keine weiteren Probleme gegeben. Ich hatte meinen Teil zu Hause bearbeitet und Yoongi seinen. Anschließend hatte ich Jin meine Arbeit gegeben, damit dieser sie Yoongi überreichen konnte. Yoongi hatte meine Arbeit zum Referat hinzugefügt.
Morgen würde die Klassenfahrt beginnen. Lust hatte ich noch immer keine, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Vorallem nicht meinen Eltern gegenüber. Sie sollten sich keine Sorgen um mich oder sich Gedanken über meinen geistigen Zustand machen.
Sie sollten denken, dass es mir gut ging. Das war mir wichtig.Also hatte ich mich überwunden und meinen Koffer gepackt. Darin befanden sich stapelweise Klamotten. Jeans, Jogginghosen, Pullover, T-Shirts (zum Drunterziehen), genügend Unterwäsche und dicke Socken, Schuhe zum Wechseln, und noch ein paar andere Kleidungsstücken. Zudem Waschzeug, einen Schlafsack, ein kleines Kissen und eine Decke. Ebenso Verbandszeug und Medikamte - für alle Fälle. Mein Tagebuch hatte ich auch mitgenommen. Badesachen nahm ich absichtlich nicht mit, da ich Erstens, keine besaß und Zweitens, ich sowieso nicht schwimmen gehen würde.
Neben der Tatsache, dass ich mir das Zelt mit Yoongi teilen musste, machte ich mir zusätzlich über die Temperatur in der Nacht Gedanken. Wir würden im Wald schlafen und Wälder waren ja dafür bekannt, dass es dort nicht so warm wurde, wie am Strand oder in der Stadt.
Zusätzlich würde ich morgen noch meinen Rucksack mitnehmen, um dort noch Dinge, wie Handy, sowie zwei Powerbanks und Essen, sowie Getränke einzupacken.
Seufzend warf ich mich aufs Bett. Meine Eltern hatten sich schon heute morgen von mir verabschiedet, da sie in Busan einen wichtigen Termin wahrzunehmen hatten.
Ich war also alleine. Vor einer Stunde hatte ich mir eine Packung Ramen gemacht, aber noch nicht angerührt. Jetzt waren sie kalt, aber das störte mich nicht sehr. Ich stopfte mir ein paar Gabeln davon in den Mund und schluckte sie nach längerem Kauen runter.
Ich hatte nicht viel Hunger, daher blieb über die Hälfte des Essens liegen und unangerührt.
Ich beschloss duschen zu gehen. Ich hatte eh nichts zu tun. Ich holte mir eine schwarze Jogginghose und ein graues T-Shirt aus dem Kleiderschrank, ebenso frische Unterwäsche und schlürfte ins Bad.
Im Bad zog ich mich aus und stellte mich direkt unter die Dusche. Ich genoss das warme Wasser auf meinem Körper. Ich spürte das Wasser, welches meine Lippen benetzte und schloss meine Augen, als ich mein Gesicht direkt unter den Wasserstrahl hielt.
Anschließend wischte ich mir das Wasser aus den Augen und setzte meine Dusche fort.
Als ich fertig war, stieg ich aus der Kabine und trocknete mich ab. Währenddessen bemerkte ich, dass mein Arm erneut blutete. Ein genervter Seufzer kam mir über die Lippen.
Es war zwar schon über zwei Wochen her, seit ich mir Yoongis Namen auf den Arm verewigt hatte, aber aufgrund dessen, dass ich hauptsächlich über alte Narben geritzt hatte, dauerte das Heilen länger und jedes Mal, beim Duschen, wenn meine Haut aufweichte, begann es von Neuem zu bluten.
Ich wischte mir das Blut vom Arm und schmierte mir eine Anti-septische Salbe drauf. Danach wickelte ich einen frischen Verband um den Arm. Dann zog ich mich an.
Ich war müde. Von allem. Ich beschloss, dass ich noch einen Eintrag in mein Tagebuch schreiben sollte, bevor ich schlafen ging.
Mein Tagebuch war ein dickes, schwarzes Buch mit Ledereinband. Schon ein Großteil der Seiten war mit Einträgen gefüllt.
Nun würde ein Neuer dazukommen.
Liebes Tagebuch,
ich fühle mich so müde. So schlapp. Aber nicht müde aus Schlafmangel.. sondern müde vom Leben. Müde vom Alltag. Müde von all den Problemen und Sorgen, die auf meinen Schultern lasten und mich zu erdrücken drohen.
Wieso darf ich kein normales Leben haben? Ich könnte so viel Spaß haben, könnte auf Partys gehen und vielleicht eine Beziehung führen, aber zu all dem bin ich nicht in der Lage.
Jeden Tag blicke ich auf meinen Arm, wenn ich abends dusche. Jedes Mal blutet es und es fühlt sich an, als würde nicht nur diese Wunden bluten, sondern auch mein Herz. Als würde mein Innerstes bluten und nicht nur diese oberflächliche Wunde. Aber ist sie überhaupt oberflächlich? Oder liegt es am seelischen Schmerz, der diese Wunde alles andere als nur oberflächlich macht?
Ich kann es nicht sagen. Ich weiß überhaupt nicht, was ich noch sagen oder denken soll. Ich weiß nicht.. was ich fühle. Meine Gedanken kreisen und wecken so vieles in mir. Und ich weiß, dass ich Dinge fühle, die ich nicht fühlen darf.
1. Fühle ich den Schmerz, der mich in die Knie zu zwingen versucht und mich in mein altes Muster verleiten will.
2. Fühle ich mit jedem Tag, dass ich mich tatsächlich in Yoongi verliebt habe. Das hätte nicht passieren dürfen. Zumal ich jedes Mal Panik bekomme, wenn er in meiner Nähe ist.
3. Ich spüre den Hass, gegen mich selbst, dass ich so schwach bin und nicht gegen meine Ängste ankämpfen kann.
4. Aber der schlimmste Schmerz, ist der Schmerz der Erinnerung. Erinnerungen an die Jahre in denen ich nur gelitten habe. Erinnerungen, die mich an eine Zeit erinnern, an die ich mich nicht erinnern mag.Ich will, dass es aufhört.
Ich schloss mein Tagebuch und packte es zurück in meinen Koffer. Müde krabbelte ich ins Bett und deckte mich zu. Ich stellte meinen Wecker auf sechs Uhr und beschloss, dass es Zeit zum Schlafen war.
Meine Augen brannten leicht vor Müdigkeit und es ließ auch nicht nach, als ich meine Augen schloss.
Eine Zeit lang wälzte ich mich im Bett umher und versuchte irgendwie einzuschlafen.
Auf einmal vibrierte mein Handy, weshalb ich heftig zusammenzuckte und die Augen aufriss. Entnervt griff ich nach meinem Handy und entsperrte es.
Eomma Jin<3: hey ChimChim!!! Ich hoffe du hast ne tolle Klassenfahrt! Lass dich nicht unterkriegen und schreib mir, wenn etwas ist! Ich hab dich suuuuuuper doll lieb!
Ich schmunzelte über Jins süße Nachricht und antwortete ihm sofort.
Jimin: hey Jin! Danke, dass ist voll lieb von dir! Ich werd' dir auch so schreiben, keine Sorge:p
Ich hab dich auch suuuuuuper doll lieb, Jinnie<3Ich legte mein Handy zurück auf den Nachttisch und versuchte erneut zu schlafen. Anfangs dauerte es zwar noch, aber als die Müdigkeit sich komplett über mich ausbreitete, dauerte es keine fünf Minuten bis ich endlich eingeschlafen war.
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Behind The Fears || Yoonmin FF || BTS
Fanfiction!ABGEBROCHEN! Park Jimin hatte es nie leicht im Leben: in seinen 16 Jahren hatte er bereits einiges hinter sich. Unter anderem war er jahrelang Opfer von sexuellem Missbrauch und Mobbing gewesen. Mit der Zeit hatte Jimin mehrere Psychosen und Phob...