5.Wie ist er so zu dir?

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Anas Sicht:

Bevor ich noch was falsches vor Vasili sagen würde, räusperte ich mich und ordnete meine Gedanken. ,,Kommt essen. Ich habe gekocht.",murmelte ich und drehte mich auch um. 

Der Tisch war gedeckt und alles stand bereit. Milan saß schon brav am Tisch und untersuchte die Töpfe. ,,Milan!",ermahnte ich ihn. Erschrocken schaute er auf. ,,Mama, ich habe nichts gemacht!" Ich hörte die anderen zwei Männer lachen und ignorierte sie gekonnt.

 Als jeder am Tisch saß, füllte ich ihnen die Teller, schnitt Milan sein Essen und fing, so wie immer als letztes an. Ivan fing an von dem Essen zu schwärmen und brachte mich dadurch in Verlegenheit. Mit roten Backen und gesenktem Blick saß ich dort, als Vasili ihn fragen stellte, wie es seinem Vater ging. Ab da hörte ich nicht mehr zu, da ich Vasili dankbar war. Ich glaube ich wäre vor Scham geplatzt.

,,Sag Mal, von wo kennt ihr euch eigentlich?",fragte ich, nachdem sie ihr Thema zu ende diskutiert hatten. ,,Ivan ist Mal sitzen geblieben und dann wurden wir eigentliche ganz gute Freunde. Und nach unserem Abschluss haben wir uns kurz aus den Augen verloren, aber naja sind jetzt wieder ganz dicke." Ivan nickte nur zustimmend und nahm einen großen Schluck. Ich lächelte, ehe ich alles aufräumte und die alten Freunde wieder aufstanden und sich ins Wohnzimmer setzten. In Ruhe räumte ich alles ein. ,,Ivan wird hier schlafen.",hörte ich eine tiefe Stimme neben mir. ,,Okay.",war das einzige was ich sagte. Danach wurde ich auch von beiden in Ruhe gelassen.

[Zeitvorsprung]

Ich lag auf mein Bett und dachte nach. Wie konnte die Freundschaft der beiden so lange halten? War Ivan vielleicht auch so? Ach, Quatsch! Er war ein guter Mann! Vasili war ein Tyrann und nicht Ivan! Ivan wusste nichts von Vasilis hässliche Seite und selbst wenn, er dachte, dass er nicht so zu mir wär. "Immerhin bin ich ja seine Frau und dir Mutter seines Sohnes" Pff! Wenn die wüssten! Ich fühlte mich müde, deshalb erhob ich mich und entschied mich dazu, das Bett von Ivan vorzubereiten. 

Leise lief ich ins Wohnzimmer und öffnete die Tür. ,,Ich bereite dir dein Zimmer vor, okay?" Ivan nickte lächelnd. Dieses Lächeln! Es sah einfach nur wunderschön aus. Gleichzeitig war es auch männlich, charmant und atemberaubend. Wortwörtlich. 

Ich schüttelte meinen Kopf, um von diesen Gedanken wegzukommen und drehte mich schnell um. Ohne irgendeinen Umweg lief ich das Gästezimmer und fing an alles zu beziehen. 

Fertig! Ich strich noch einmal die Bettdecke glatt und war dabei mich umzudrehen, als mich eine Stimme innehalten ließ. ,,Du bist also seine Freundin. Wusste du, wer ich bin? Dass wir uns kennen?" Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Ich wusste davon gar nichts.",dabei drehte ich mich komplett zu ihm. ,,Wie ist er so zu dir?" Was wollte er hören? Was dachte er? Hatte er eine Vermutung? ,,Wie soll er denn zu mir sein? So wie es sich in einer Beziehung gehört: Treu, nett, liebevoll und ehrlich." Gott, war das eine riesengroße Lüge. Ich fühlte mich schlecht und mein schlechtes Gewissen konnte ich nicht so schnell bereinigen. ,,Hach, so wie ich ihn kenne.",sagte Ivan und versuchte positiv zu wirken. Das klappte auch ganz gut, nur hatten seine Augen ein komischen Ausdruck... so als würde er wissen, was bei uns in der Beziehung abgehen würde. Seine Augen zeigten Wut, Enttäuschung, Verständnis, Liebe, Hass und noch so viele gegensätzliche Gefühle. ,,Naja, Ivan. Gute Nacht." Ich verließ schnell das Zimmer und er ließ mich Gewehren.

[Zeitvorsprung]

Meine Gedanken wollten nicht aufhören. Als ich Vasili in einer Beziehung beschrieben hatte, hatte Ivan gesagt, dass er immer so war. Also war er nur zu mir so ekelhaft? Hatte er vor mir wirklich geliebt? War er vor mir glücklich? Hatte ich ihm das alles verdorben? War ich sein Unglück? Aber das konnte doch nicht sein! Bevor das rauskam, war er wirklich so zu mir!

 Wie von Geistern geweckt, weckte ich Vasili. ,,Vasili? Steh auf." Sofort war er wach und schaute mich an. ,,Was? Ist es wichtig?" Ich nickte. ,,Ich habe da eine Frage.",murmelte ich. Er seufzte, zog mich näher zu sich und machte es sich gemütlich. Er war nett zu mir. Er wollte meine Nähe. Daher konnte es nicht so schlimm werden.

 ,,Na dann frag Mal.",murrte er. Ich holte tief Luft. Vasili hat dir schon alles schlimme angetan, es wird nichts neues für dich geben. ,,Wie waren deine Beziehungen vor mir?",fragte ich mit Mut. Von oben schaute er mich an. ,,Wie, wie waren meine Beziehungen? Was soll diese Frage?" ,,Warst du zu ihnen auch so, wie zu mir?" ,,Sie waren keine Schlampen. So habe ich sie auch behandelt." Und auch wenn diese Worte schon so oft an mich gerichtet waren, tat das weh. Genau das machte mich wütend. ,,Sie waren keine Schlampen? Hatte sich Julia nicht von dir und Tom gleichzeitig nehmen lassen?!" Bei diesen Gedanken schüttelte ich mich. 

Plötzlich wurde ich nach oben gezogen. Seine erste Faust landete ohne ein Wort in mein Gesicht. ,,Sie war ein Diamant im Gegensatz zu dir!" Da war es wieder. Das typische- Meine Julia war besser als du- Gerede. Für sie sprang er heute noch an die Decke, während er für mich noch nicht Mal einen Finger krumm machte. Warum war er nicht bei ihr geblieben? So wäre mir einiges erspart geblieben. 

Und ab dem Moment fing es an: Ich provozierte ihn und warf ihm alles an den Kopf, während er immer weiter zuschlug. Erst als er müde war und nicht mehr konnte, ließ er mich in Ruhe. Ich stand wackelig auf und betet, dass niemand im Flur sein würde. Dass jeder hier im Haus eine ruhige Nacht hatte. Leise öffnete ich die Tür und lief ins Badezimmer. Meine Gebet wurden erhört,  dachte ich mir, als ich  vor der Badezimmertür stand. Jeder schlief. Ein Gefühl von Froh sein und Glück überkam mich.

Meine Nase blutete, das spürte ich. Meine rechte Hand legte sich auf die Klinke, als die Tür plötzlich von innen aufgemacht wurde und jemand ich mich herein lief. Da ich so geschwächt war, wurde ich umgerannt, doch rechtzeitig fing mich die Person auf. Seine Augen wurden groß und die Besorgnis konnte er sich auf die Stirn tätowieren lassen. Na super! Gerade als ich dachte er würde mich loslassen, zog er mich in das Badezimmer. ,,Was ist passiert? War das Vasili? Na klar war es das, immerhin-",er schluckte seine Wörter und setzte neu an, ,,War er das?" Ich sah in seine Augen.

 Das aller erste Mal wollte ich jemanden erzählen, was hier abging. Was ich fühlte und spürte. Ich wollte meine Geschichte erzählen und die Vorurteile mir gegenüber aufklären. Mein Mund öffnete sich, als ich einen Entschluss gefasst hatte

Hi Leute ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Mieser Cut ich weiß, aber euch etwas zu sehen macht mir heute irgendwie Spaß. Was denkt ihr, wird sie machen? Wahrheit oder Lüge? Schriebst mir in die Kommentare! Ideen und Vorschläge gerne Privat oder in den Kommentaren:)) Viel Spaß und gibt mir unbedingt Feedback:) Michelle

Die Liebe zwischen den VourteilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt