Anas Sicht:
Ich putzte gerade Zähne, als ich die Tür aufgehen hörte. Entweder war das Vasili oder Ivan. Denn als ich eben geschaut hatte, ob Ivan noch schlief, lag er nicht in seinem Bett, sondern hatte mir einen Zettel da gelassen. Er würde gleich da sein. Mal schauen, was für ihn gleich ist.
Die Badezimmertür wurde geöffnet. Zu meiner Enttäuschung stand Vasili neben mir. Er begrüßte mich und wollte mich küssen, jedoch hielt ich ihn auf. ,,Was zierst du dich denn so?",fragte er genervt. ,,Darüber reden wir gleich." Mit einem Seufzen lief raus. Er sah frisch aus. Vielleicht war er ja bei einem Kumpel? Aber warum wurde dann draus so ein Geheimnis gemacht? Bevor ich noch Kopfschmerzen bekam, dachte ich nicht mehr darüber nach und wusch mich zu ende.
Ich betrat die Küche und sah Vasili vor mir sitzen. ,,Also, was ist dein Problem, Frau?" ,,Wo warst du gestern?",fragte ich ohne zu zögern. Unbeeindruckt schaute er mich an. Wie ich das hasste, wenn er einen auf cool tat. So ein unmännliches Opfer! ,,Das geht dich nichts an." Sämtliche Beleidigungen fielen mir in dem Moment ein, doch diese schluckte ich hinunter. ,,Das geht mich was an! Du hast meinen Sohn alleine gelassen! Du bist so verantwortungslos! Ich verstehe gar nicht, wie ich mich damals in dich verliebt hatte! Weißt du, du tust so als würde ich dich zwingen, dabei ist es anders herum! Du hasst mich und ich dich, warum hältst du mich hier fest?",ich lachte verbittert auf und sprach weiter, ,,Weißt du, du hättest mir einfach bescheid sagen sollen und ich hätte mich um meinem Sohn gekümmert. Du kannst dein Leben leben, aber bitte tu nicht so, als würdest du dich um Milan kümmern. Manchmal da komme ich mir echt alleinerziehend vor. Vasili, ich will das nicht mehr." Tief nahm ich Luft, als alles ausgesprochen war. Das war noch nicht mal ein Bruchteil von dem, was mir auf dem Herzen lag. Aber ich fühlte mich dennoch besser. Und das zählte.
Langsam stand er auf. ,,Und soll ich dir mal was sagen? Ich werde dich an mir fesseln, wenn es sein muss. Mich bringt es zum Lächeln, wenn es dir weh tut. Ich will dir das gleiche antun, wie du mir. Du hast ein Fehler gemacht. Dieser Fehler war ein Leben. Und ich mache dir dein Leben zu einem Fehler. So einfach." Seine Logik verwirrte mich, doch schnell packte mich die Wut. Ich hatte nie einen Fehler begangen! Das alles war vor ihm!
Mit Tränen vor Wut, gab ich ihm eine Backpfeife. Ich mochte die Gewalt nicht, aber jeder der meine Gründe kannte, würde hinter mir stehen. ,,Nenn ihn nie wieder Fehler. Er ist mein Leben, mein Lächeln, meine gute Seite." Mein Herz schmerzte. Wie konnte man so sein? Ich war fassungslos. Eine unglaubliche Last lag auf meinem Herzen. Das Gefühl zu zerreißen, wurde größer. ,,Tut es weh? Ich hoffe doch. Mir tat es auch weh und soll ich dir mal was sagen? Dein Schmerz ist meine Genugtuung. Gott, es stellt mich zufrieden." Schluchzend wollte ich mich abwenden, als er mich an meinen Haaren zurück zog. ,,Weißt du, das alles hätte nicht so sein müssen. Hättest du damals auf mich gehört. So einfach wäre das gewesen." ,,Für dich, vielleicht. Stell dir vor deiner armen Julia wäre das passiert. Welch eine Tragödie, nicht wahr?",zischte ich und wurde dann auch losgelassen. Ich hatte ihn getroffen Es tat ihm weh. Gedankenverloren schaute er mich an.
Ich verließ die Küche und fing an mich zu schminken, denn ich musste gleich raus. Und wenn ich so raus gehen würde, wären meine Bemühungen der letzten Jahren umsonst gewesen. Während dem Schminken fiel mir auf, dass ich nichts herausbekommen hatte. Mist! Vielleicht sollte ich Ivan einen Deal vorschlagen? Mit irgendwas würde er sich doch zufrieden geben.
Am Abend:
Ich war auf der Arbeit, Milan bei meiner Mama, Vasili war mir den ganzen Tag nicht unter die Auge getreten und Ivan hatte ich auch nicht gesehen. Bis jetzt. Denn er stand nun vor mir und hatte einen Schlüssel in der Hand.
,,Hallo, Ivan.",bekam ich leise über meine Lippen. Mit seiner rauen Stimme, erwiderte er meine Begrüßung. ,,Setzt dich." Er tat, wie befohlen und fing auch gleich an zu sprechen: ,,Als erstes will ich dir danken. Dafür dass ich bei euch wohnen konnte und all den anderen Kram, der für euch so selbstverständlich war. Ich kann heute in meiner eigenen Wohnung schlafen und das werde ich auch tun. Hier, das ist euer Schlüsse.",sagte er und gab mir einen Schlüssel.
Überrumpelt schaute ich ich an. Ich wollte nicht, dass er wo anders wohnte. Ich wollte ihn in meiner Nähe. Auch wenn das falsch war.
,,Wie ging das denn so schnell?" Er lachte. ,,Die Frage ist eher, warum hat das so lange gedauert hatte. Eigentlich war es nicht geplant bei euch überhaupt zu wohnen, doch im Nachhinein bin ich froh. In meiner Wohnung haben par Sachen nicht gestimmt, jetzt stimmen sie." Ich nickte einfach.
,,Ivan, ich habe heute mit Vasili gesprochen.",wechselte ich plötzlich das Thema. Interessiert nickte er. ,,Er hat mir nicht gesagt, wo er war oder sonstiges. Ivan, bitte sag mir, was du weißt." Er schüttelte seinen Kopf. ,,Das kannst du vergessen." ,,Bitte, Ivan. Ich schlage dir einen Deal vor: Du sagst mir die Wahrheit und ich gebe dir, was immer du willst." ,,Nein, Ana. Ich will nicht Schuld daran sein, dass Milan ohne seinen Vater leben muss." Er stand auf. ,,Ich werde dafür sorgen, dass er dir die Wahrheit erzählt, okay?", damit drehte er sich um. ,,Ana, nur damit du es weißt, meine Tür ist immer für dich und Milan offen. Egal, ob du mit Vasili zusammen bist oder nicht. Ich helfe euch mit allem, was in meiner Macht steht. Pass auf dich und auf den Kleinen auf." Und dann war er weg.
Und plötzlich fühlte ich mich, wie in der Nacht, als ich diesen Fehler, nach Vasilis aussagen gemacht hatte. Und selbst wenn es ein Fehler war, es war der schönste Fehler meines Lebens.
Hi Leute ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Bei diese Kapitel sind mir Tränen geflossen und das nicht Wenige. Ich weiß, für euch ist das wahrscheinlich noch sehr unlogisch die Gechischte, da ihr nicht den Hintergrund kennt, aber bald klärt sich alles. Vorschläge, Anregungen und Verbesserungen gerne in die Kommentare! Viel Spaß und gibt mir unbedingt Feedback:) Michelle
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Die Liebe zwischen den Vourteilen
RomanceAna eine junge Frau mit einem wunderschönen Erscheinungsbild, doch der Schein trügt. Viele Menschen haben Vorurteile ihr gegen über. Egal auf welche Feier sie erscheint, es wird getuschelt. ,,Eine unverheiratete Mutter, eine Schande!",sind ihre Wör...