Anas Sicht:
Mit dem Gedanken an Vasili drückte ich ihn weg. Zumindest versuchte ich es, denn er umfasste meine Handgelenke und kam mir noch ein Stückchen näher. ,,Ivan, ich bin-" ,,Psch, ich weiß doch.",hauchte er nah an meine Lippen. Sein Atem war warm. Heiß konnte man sagen. Ich würde Vasili nicht betrügen! Egal, wie sehr Ivan mich verführte und wie sehr mich Vasili hasste! Ich würde loyal beleiben! ,,Ivan-" Sein Kuss unterbrach mich. Er küsste nicht meine Lippen, lediglich meine Wange hatte seine göttlichen Lippen zu spüren bekommen. ,,Gute Nacht, Ana.",waren seine letzten Worte, ehe er ging und mich verwirrt, lächelnd und perplex zurückließ. Was war das nur für ein Mann?
Am nächsten Morgen:
Wach saß ich auf dem Balkon. Gestern Abend hatte ich mich bettfertig gemacht und bin dann auch erschöpft eingeschlafen. Doch mein Schlaf war nicht sehr lang und im Moment saß ich hier hellwach, während alle anderen schliefen.
Ich dachte an Ivan. Gestern hatten wir uns kennengelernt. Und obwohl ich ihn nicht, bezüglich seinem Vater, Fragen stellen wollte, hatte ich dies getan. Aber nur, weil er mir Fragen zu meiner Mama gestellt hatte! Ich hatte erfahren, dass Ivan seinen Vater mitgenommen hatte, um mit ihm mehr Zeit zu verbringen und ihm etwas Entspannung zu gönnen. Und genau aus dem Grund war auch meine Mama bei mir dabei.
Schritte die näher kamen, rissen mich aus meinen Gedanken. Es war meine Mutter. ,,Guten Morgen. Und wie war euer Abend?",fragte sie mich schamlos. Ich errötete. ,,Morgen, Mama. Er war sehr gut. Wir haben uns unterhalten und das war's." ,,Achja? Hat er dich zurück gebracht?" Ich nickte. ,,Wärst du nicht mit Vasili zusammen und ich ihn nicht mögen würde, hättest du meinen Segen.",sagte sie bedauernd. Ich wusste, dass meine Mutter ihn mochte, aber auch nur weil sie seine wahre Seite einfach nicht kannte. Die kannte nämlich niemand, außer ich! Schnell überlegte ich mir einen Spruch, damit sie nicht meine Nachdenklichkeit mitbekam. ,,Wenn du willst, kannst du Ivan haben." Ein fettes Grinsen zierte ihre rot geschminkten Lippen. War das etwas mein Lippenstift? ,,Sag Mal hast du meinen Lippenstift benutzt?" Ertappt schaute sie mich an. ,,Du hast das auch gemacht, als du jünger warst! Jetzt ist es Zeit den Spieß umzudrehen!" Ich lachte herzhaft. Wie sehr ich sie liebe.
8 Tage später:
Mit wenig Lust steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch. Ich öffnete die Tür und hörte nichts. Das Glück war auf meiner Seite! Ich betrat unsere Wohnung, legte Milan auf die Couch und holte das Gepäck erstmal rein. Danach duschte ich Milan, zog ihn an und ließ ihn im Wohnzimmer spielen. In der Zeit, wo er spielte räumte ich unsere Koffer aus und ging danach selber duschen, dabei immer mit den Gedanken, was Vasili heute mit mir machen würde. Er hatte bestimmt gute Laune und so wird mir nichts passieren, oder?
[Zeitvorsprung]
Frisch geduscht, angezogen und mit trockenen Haaren spielte ich mit Milan. Eben hatten wir gegessen. Durch Milans und mein Lachen bekamen wir gar nicht mir, wie Vasili die Wohnung betrat. Erst als Milan aufsprang und auf ihn zurannte, nahm ich ihn war. ,,Papa! Ich habe dich vermisst!",rief Milan. Er warf sich in seine Arme. ,,Du bist aber gewachsen! Wie war der Urlaub?" Langsam stand ich auf und drehte mich in deren Richtung. ,,Gut!",lachte Milan.
Wenn ich Vasili für irgendwas danken sollte dann, dass er zu Milan nicht so war, wie zu mir. Milan bekam von den Dingen nichts mit. Dafür sorgten wir. Vasili hielt den Jungen fest in seinen Armen, drückte ihn noch einmal an sich, ehe er ihn losließ. Wie der Teufel höchstpersönlich kam er auf mich zu. ,,Na, meine Hübsche? Wie war der Urlaub?" Langsam drückte er sich an mich. Unschlüssig ob ich seine Umarmung erwidern sollte, tat ich es. ,,Er war schön.",wisperte ich. ,,Hoffentlich hast du dich benommen.",zischte er in mein Ohr und gab mir einen kurzen Kuss. Ich mochte Vasili echt und gut sah er aus, eigentlich war er auch nett, aber er hasste mich.
Er drehte sich zu Milan und lief mit ihm in die Küche. Schnell lief ich hinterher. ,,So Milan, was habt ihr den schönes gemacht?",fragte er, nachdem er sich mit einem vollen Teller am Tisch hinsetzte. ,,Wir waren ganz viel im Wasser und haben platsch, platsch gemacht. Und wir haben gespielt!",rief er aufgeregt. 'Platsch, platsch' Das würde ich ihm nie raus bringen. Aber irgendwie wollte ich das auch nicht. So blieb er für immer mein kleiner Junge.
Milan erzählte ihm alles aufgeregt und konnte sich kaum still halten. Er wippte die ganze Zeit und faselte vor sich hin. ,,Und dann Papa war da voll ein cooler Mann! Der heißt Ivan und hat mit mir gespielt! Papa, er ist mit mir gesprungen und hat mit mir über Cars geredet!",unterschrieb mein Sohn mein Todesurteil. Vasilis friedlicher Blick, wurde sauer und er schaute mich an. Bevor Milan diese Worte ausgesprochen hatte, hatte Vasili mich sogar angelächelt und mich nicht erniedrigt oder sonst was. Ab und zu konnte er zu mir normal sein. Auch wenn wir alleine waren. Und jetzt? Verdammt Milan! Aber ich hatte nichts falsch gemacht! Fremd bin ich nicht gegangen! ,,Ein Mann, ja? Wie sah er denn aus? Groß?",fragte er. ,,Vasili, wir hatten am Anfang Probleme mit der Suite und dann hat er mir geholfen und am nächsten Tag hat er uns am Strand gesehen. Dort hat er uns für ein Abendessen eingeladen und am gleichen Abend haben wir es hinter uns gebracht. Ich habe ihm erzählt, dass ich vergeben bin.",versuchte ich die Situation zu entschärfen. Nur einen missbilligten Blick bekam ich. ,,Und Milan waren der Mann und Mama nett zu einander?" ,,Der Mann war nett.",gab Milan seine Ansicht preis. ,,Waren sie auch alleine?"
Und dann erzählte Milan ihm, dass er mit seiner Oma ins Zimmer gegangen sei, während ich noch mit Ivan war. Das hört sich falsch an! Wir haben uns am Strand hingesetzt und etwas miteinander gesprochen! Mehr nicht! Vasili räusperte sich, räumte seinen Teller weg und lief mit Milan ins Wohnzimmer. Er deckte ihn zu, machte ihm einen Film an und schloss die Wohnzimmertür.
,,Und nun zu dir, Miststück! Was zum Teufel ist dort gelaufen?",fragte er und kam mir näher. ,,Da ist nichts gelaufen. Ich schwöre es dir! Ich würde dich nicht betrügen!" ,,Achja? Würde es dir gefallen, wenn ich etwas mit anderen Frauen mache?" Er war mir so nah, dass er meine Arme griff und feste zudrückte. Ich schwieg. Am Besten war ich einfach ruhig, so wird er sich beruhigen. ,,Was werden wohl die Anderen sagen, wenn sie sowas erfahren?",sagte er aggressiver. ,,Wie kannst du nur so illoyal sein? So ein billiges Miststück!",zischte er nun und gab mir eine feste Backpfeife. Nicht das erste Mal. Der Drang mich zu verteidigen wurde größer. ,,Dort ist nichts gelaufen. Ich entschuldige mich dafür, dass ich überhaupt was mit ihm zu tun hatte, aber es war nichts zwischen uns. Ein normales Gespräch unter zwei Erwachsenen, die nichts voneinander wollen." Er schüttelte den Kopf und schüttelte mich durch. Augenblicklich verschwamm meine Sicht. Ich versuchte tiefe Atemzüge zu nehmen und mich zu konzentrieren, da ich so das Gefühl hatte, dass ich besser sehen konnte. ,,Von Anfang an hätte ich Schluss machen sollen!",kam es aus ihm und nun fing er an mich zu boxen. Seine erste Faust landete zeitgleich mit seiner zweiten in meinem Magen. Ich krümmte mich und versuchte diesen komischen, mir dennoch bekannten Schmerz loszuwerden. Und bevor ich auch nur meinen Blick heben konnte, traf seine Faust meine linke Gesichtshälfte. Somit wurde ich zu Boden geschleudert. Die blauen Flecken waren so schwer abzuschminken! Ich betete, dass sie niemand sehen würde. Mit verhassten Augen schaute er mich an. Keine einzige Träne lief über meine Wange herab. Ich tat das alles hier nur für meinen Sohn und meine Tränen waren eine Genugtuung für diesen Ekel. ,,Ich hasse dich!",fauchten wir zur gleichen Zeit. Ich sah, wie er mir näher kam. ,,Das alles könnte so anders sein.",wisperte er und legte seinen Fuß auf meine Kehle. Panische Angst überkam mich. Meine Versuche sein Fuß oder zumindest den Druck etwas zu lindern, scheiterten kläglich. ,,Hättest du nicht diesen Fehler gemacht. Diesen nuttigen Fehler! Du bist nichts wert. Gar nichts! Ich habe dir ein Leben gegeben und werde es dir auch nehmen. Ja, ich werde es dir mit ganz viel Hass und Tränen nehmen. So wie es sich für einen Mann gehört.",nach diesen Wörtern nahm er seinen Fuß von meiner Kehle und fing an mich zu treten. Ich ließ alles still über mich ergehen. Für meinen Sohn.
Hi Leute ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Viel Spaß und gibt mir unbedingt Feedback:) Michelle
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Die Liebe zwischen den Vourteilen
RomansaAna eine junge Frau mit einem wunderschönen Erscheinungsbild, doch der Schein trügt. Viele Menschen haben Vorurteile ihr gegen über. Egal auf welche Feier sie erscheint, es wird getuschelt. ,,Eine unverheiratete Mutter, eine Schande!",sind ihre Wör...