Anas Sicht:
Ich holte tief Luft und fing an zu erzählen. ,,Ich war frische 18. Es war ein Samstagabend. Meine Freunde und ich waren Party machen.",ich lachte auf bei meinen Erinnerungen. ,,Naja irgendwie haben wir uns im Club verloren, was mich nicht störte, da ich einfach nur tanzen wollte. Und das konnte ich auch alleine.",sprach ich weiter.
Nun kam er. Milans Vater. Ich lächelte bei dem Gedanken an ihn. ,,Mich hat ein älterer Typ angetanzt. Ich war am Anfang nicht wirklich begeistert und wollte auch, dass er mich alleine lässt, doch er hatte mich einfach um seinen Finger gewickelt. Ich konnte ihn nicht wirklich ins Gesicht schauen, weshalb wir nach dem Lied rausgingen. Ich- Er hatte mich umgehauen, als ich ihn erkennen konnte. Er sah gut aus und hatte eine echt schöne Stimme.",ich räusperte mich. Ich durfte nicht schwärmen! Zumindest nicht vor einem anderen Typen. ,,Naja und dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Wir schliefen miteinander und hatten ein Kind gezeugt."
Dass er mein erstes Mal war, erzählte ich nicht. Dass ich mich in dieser Nacht zum ersten Mal verliebt hatte, erzählte ich such nicht. Ivan schluckte. ,,Weißt du denn wie alt der Typ war?" Ich seufzte. ,,Er war auf jeden Fall älter als ich und erfahrener." ,,Heißt das du warst Jung-" ,,Ja, war ich. Bevor du mich verurteilst, der Typ hatte Charme. Und er hatte mich gut behandelt. Verdammt er hatte in einer Nacht mein Herz bekommen, was andere noch nicht Mal nach Jahren hatten! Ich war wie Wachs in seinen Händen!" Jap und gerade eben hatte ich alles zugegeben.
,,Hast du keine richtigen Anhaltspunkte?" Ich verneinte, doch verschwieg etwas. Nein, nicht etwas, sondern viele Details. Abweisend nickte er. ,,Aber ich verstehe jetzt nicht, warum Vasili so zu dir war?" ,,Vasili und ich waren kurz danach zusammen gekommen.",mir stiegen Tränen auf, doch ich sprach weiter, ,,Er hatte mir seine Liebe gestanden und da ich wusste, dass ich den Typen von der Clubnacht nie wieder sehen würde, erwiderte ich seine Liebe, obwohl ich wusste, dass ich es nicht tat. Ich weiß, dass es falsch war, aber ich habe ihn das nie spüren lassen. Ich war immer für ihn da, habe mich um ihn gekümmert. Es hat lange gedauert, bis ich Vasili mal rangelassen hatte und kurz darauf hatte ich auch schon den Verdacht schwanger zu sein. Vasili hatte sich riesig gefreut und ich auch, doch ich fühlte mich komisch. Der Schwangerschaftstest war positiv. Wir dachten, es sei Vasilis Kind, aber nachdem ersten Frauenarztbesuch, wurde klar, dass er es nicht sein konnte. Ich war schon im vierten Monat, dabei hatte ich ihn erst vor kurzem rangelassen. Er wurde sauer, unterstellte mir ihn betrogen zu haben, wobei das doch vor ihm war! Er wollte sich aber nicht trennen, was ich bis heute nicht verstehe. In meiner Schwangerschaft hatte er mich noch nicht so geschlagen, wie danach. Aber ich kann ihn wirklich nicht verstehen. Immerhin war ich immer alleine und er hatte mir nie beigestanden. Wirklich nie. Verdammt, warum hatte er mich nie gehen lassen?! Ich hatte mich doch nicht extra von einem Typen schwängern lassen! Ja ich mochte ihn, aber ich war doch noch viel zu jung!",erzählte ich. Er schluckte. ,,Ich weiß, dass geht vielleicht etwas zu weit, aber würdest du mir etwas mehr erzählen?" ,,Was willst du denn noch wissen?" ,,Wie er ganz genau war." Erschöpft nickte ich. Er wäre der Erste und Letzte.
Flashback:
Ich steige aus meinem Auto und holte mir einen Wagen. Womit hatte ich das verdient? Eine Trennung wäre doch einfacher für uns beide. Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare. Ich fuhr mit dem Einkaufswagen in den Supermarkt hinein. Im Ersten Gang befanden sich Süßigkeiten. Ich griff nach meinen Lieblings Schokoriegeln und lief weiter.
Ich merkte es. Die Schwangerschaft beanspruchte mich. Ich bekam langsam Rückenschmerzen und das würde heute nicht gut enden. Immerhin würden heute Jungs von Vasili kommen und die durfte ich bekochen und bedienen.
Plötzlich sah ich einen kleinen Jungen, eine junge Frau und einen Mann. Eine süße, kleine Familie. Etwas was ich nie haben werden. Leider. Die Frau, der Mann und das Kind sahen so glücklich aus, dass ich immer sehnsüchtiger wurde. Ich würde gerne den Vater meines Sohnes noch einmal sehen. Denn ich werde mit Vasili nie glücklich! Ob mein Kind mit ihm glücklich werden würde, wäre eine andere Frage. Aber dafür müsste er sich erstmal ändern.
Ich kaufte ein und hatte schlussendlich Mühe alles in meinen Wagen zu packen. Erstens störte mein Bauch und zweites waren die Tüten und die Wasserkasten mehr als nur schwer. Mit Tränen aus Wut brachte ich den Wagen zurück.
Ich parkte vor unserem Wohnblock und stieg aus. Tüte für Tüte, Kiste für Kiste schleppte ich alleine hoch. Vasili saß in dieser Zeit im Wohnzimmer und schaute mir amüsiert dabei zu. Gerade als ich die letzte Kiste hochbrachte, durfte ich mir sein Gemecker und seine Beleidigungen anhören.
Und wie so oft hatte ich Tränen in den Augen, doch machte mich an die Arbeit zu kochen. Ich gab das beste Bild einer unterdrückten Frau ab. Schweigend, obwohl das Herz schreite. Arbeitend, obwohl der Körper sich dagegen wehrte. Heulend, obwohl man so stark war. Mit Liebe gefüllt, obwohl man nur Hass bekam.
Flashback Ende.
Nach meiner Erzählung aus meiner Vergangenheit schaute ich auf mein Handy. Ich wollte noch in meine alte Wohnung und mein Zeug holen. ,,Ivan? Ich muss noch los. Können wir zwei heute Abend nochmal sprechen?" Misstrauisch zog er seine Augenbrauen zusammen. ,,Wohin willst du?" Ich seufzte. ,,Ich gehe noch einpaar wichtige Sachen holen." Sofort wurde seine Miene besorgt. ,,Soll ich mitkommen? Nicht das was passiert. Natürlich komm ich mit!",sprach er leicht hysterisch und stand auf. Belustigt, dennoch berührt von seiner Sorge, schob ich ihn auf seinen Stuhl zurück. ,,Nein, Ivan. Ich gehe danach Milan abholen. Außerdem ist Vasili arbeiten. Wir reden heute Abend, ja? Du musst mir noch deinen Teil erzählen und wir haben noch paar Dinge zu besprechen." ,,Was für Dinge?" ,,Heute Abend.",murmelte ich, lächelte und verließ die Wohnung. Mit jedem meiner Schritte unterschrieb ich mein Todesurteil.
Ich parkte vor dem Wohnkomplex und stieg aus. Während der ganzen Fahrt hatte ich gebetet richtig zu liegen, dass Vasili arbeiten war. Auch wenn ich eben ziemlich sicher gegenüber Ivan wirkte, war ich es nicht. Ich hatte Angst und hoffte einfach auf das Beste.
Langsam lief ich hoch und schloss die Tür auf. Kein Mucks. Nichts. Die Wohnung war wie tot. Lächelnd lief ich rein und schnappte mir mehrer Tüten und packte das Wichtigste ein.
Gerade als ich die letzte Tüte packte, hörte ich eine Stimme hinter mir. ,,Na, Schlampe? Auch den Weg hier her gefunden?" Schock. Mehr nicht. Schock und Lure Angst.
Hi Leute ich hoffe das Kapitel gefällt euch.Vorschläge, Anregungen und Verbesserungen gerne in die Kommentare! Viel Spaß:) Michelle
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Die Liebe zwischen den Vourteilen
RomanceAna eine junge Frau mit einem wunderschönen Erscheinungsbild, doch der Schein trügt. Viele Menschen haben Vorurteile ihr gegen über. Egal auf welche Feier sie erscheint, es wird getuschelt. ,,Eine unverheiratete Mutter, eine Schande!",sind ihre Wör...