Anas Sicht:
Mit schmerzendem Körper stand ich auf. Vasili hatte mich vor 10 Minuten alleine gelassen, da er fertig war. Ich lief in das Badezimmer, zog mich aus und schaute mir, so gut es eben ging, meine Wunden an. Blaue Flecken und Blutergüsse, wo man nur hinsah.
Kurz stellte ich mich unter die Dusche, um wieder klar zu kommen, danach trocknete ich mich ab. Ich schmierte mir eine gute Wundsalbe drauf, schminkte mein Gesicht und mein ganzes Dekolleté und dann lief ich mit einem Handtuch in unser Schlafzimmer.
Meine Finger zogen ein BH, ein Slip, eine Leggins und ein Langarmshirt aus dem Schrank. Zügig schlüpfte ich in meine Hausschuhe und lief ins Wohnzimmer. Meinen Blick hielt ich gesenkt. Dieses Arschloch soll seine Genugtuung nicht bekommen! Ich setzte mich neben meinen Sohn, zog ihn auf meinen Schoss und kuschelte mit ihm. Ungewollt ging mein Blick doch einmal zu Vasili, der ein zufriedenes Lächeln im Gesicht hatte. Ich hoffe, du wirst nie wieder lächeln können!
[Zeitvorsprung]
Milan schlief schon längst, während Vasili und ich vorm Fernseher saßen. Der Fernseher lief. Die Geräusche welche zu hören waren, ließen uns nicht in einer kompletten Stille sitzen. ,,Bevor ich es vergesse, morgen kommt ein alter Kumpel von mir zu Besuch.",unterbrach er die Stille. ,,Bleibt er nur für morgen oder für mehrere Tage?",wollte ich wissen. ,,Ich glaube nur für morgen. Vielleicht bleibt er für eins, zwei Tage, aber dann geht er, glaube ich, schon wieder.",informierte er mich. Mein Nicken reichte ihm als Antwort. Nach diesen paar Wörtern wurde es auch schon wieder still.
Ein Kumpel also, hm? Was sollte ich morgen kochen? Ich sollte jetzt schon das Fleisch rausholen. Die Fragende Blicke von Vasili, als ich aufstand, ignorierte ich. Nach kurzem Überlegen nahm ich mir alles aus dem Gefrierschrank, lief zurück ins Wohnzimmer und verabschiedete mich. Er ließ mich gehen ohne, dass er noch was von mir wollte, weshalb ich ihm echt dankbar war.
Selbst als ich im Bett lag, konnte ich nicht aufhören an den Freund von morgen zu denken. Wie er wohl sein wird? Wusste er von mir und Milan? Woher kannten die beide sich? Was hatten sie gemeinsam, was nicht? Mit diesen Fragen schlief ich auch ein.
Am nächsten Tag:
Gelassen machte ich den Herd aus. Das letzte Gericht war fertig. Ein kleines Festmahl. Innerlich hoffte ich, dass es jedem schmecken würde.
Flink putzte ich die Küche und die restliche Wohnung, bevor ich duschen ging und mich fertig machte.
(Outfit & Make-up oben)
Meine Haare föhnte ich glatt und ließ sie danach offen. Zufrieden mit meinem Aussehen, lief ich in das Zimmer meines Sohnes. Dieser saß ruhig auf seinem Bett mit seinem Lieblingsbuch. ,,Milan, mein braver Sohn.",sagte ich verträumt und bekam seine Aufmerksamkeit. Aus seinen großen Kinderaugen schaute er mich an. ,,Wollen wir dich anziehen?" Er murrte. Das hieß wohl nein. Ich lief auf ihn zu und nahm ihn auf meine Arme. ,,Sine, aber Mama hat sich umgezogen und Papa auch! Du ziehst dich auch um! Dein Lieblings T-Shirt liegt sauber im Schrank." Er fing an mit meinen Haare zu spielen und interessierte sich nicht für mein Gesagtes. Dieser Junge war einfach faul, wenn es um sowas ging! Am liebsten würde er angezogen einschlafen, damit er sich am nächsten Morgen nicht mehr umziehen musste! Dieser Stinker! Mit meiner linken Hand öffnete ich seinen Schrank und holte ihm zwei Oberteile raus. ,,Milan, welches möchtest du anziehen?",fragte ich, nachdem ich ihn runtergelassen hatte und mich vor ihn gekniet hatte. ,,Das!",zeigte er auf das T-Shirt mit den vielen Nike-Schuhen drauf. Schmunzelnd nickte ich und holte eine kurze beige Hose raus. Ich zog ihm das spielerisch an und kämmte seine Haare.
Plötzlich hörten wir zwei Stimmen im Flur. Milan stand auf und rannte los. Ich erhob mich, um ebenfalls in den Flur zu gelangen. Dort erblickte ich Vasilis Rücken mit Milan in dem Arm. ,,Milan, das ist mein Freund, Ivan. Ivan, das ist mein Sohn, Milan." Ich stockte. Das war nicht deren Ernst! Das soll der Freund von ihm sein? Vasili, der Tyrann, war mit Ivan, dem heißen Gentleman, befreundet?!
Das Quietschen von meinem Sohn, ließ mich aufschauen. Er lag nun in den Armen von Ivan. ,,Spielen wir später Cars?",fragte er ungeduldig. Ivan bejahte lachend und ließ ihn runter. ,,Ihr kennt euch?" ,,Ja, wir haben uns im Urlaub kennengelernt." Kurz nickte er. ,,Ana, Schatz?",rief er, dabei drehte er sich um und erblickte mich. ,,Du bist ja schon da.",sagte er und lächelte schauspielerisch liebevoll. Ich nickte noch eingeschüchtert und lief auf die beiden zu. ,,Ivan, auch wenn ihr euch kennt, das ist meine Freundin, Ana." Ivans Augen wurden groß. Schnell überspielte er dies und gab mir die Hand. Die Geste erwidernd, schaute ich ihm tief in die Augen. Sein Blick, seine Gefühle konnte ich nicht deuten. Aber eins konnte ich sagen, er sah zum Anbeißen aus. Unerwartet wurde ich gekniffen und ließ Ivans Hand direkt los. Und plötzlich konnte ich in seinen Augen etwas erkennen: Wut, Eifersucht und die Wahrheit.
Hi Leute ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Was denkt ihr wird so alles passieren? Lasst es mich wissen! Ist ein sehr kurzes Kapitel, aber selbst zu dieser Länge musste ich mich zwingen. Viel Spaß und gibt mir unbedingt Feedback:) Michelle
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Die Liebe zwischen den Vourteilen
RomanceAna eine junge Frau mit einem wunderschönen Erscheinungsbild, doch der Schein trügt. Viele Menschen haben Vorurteile ihr gegen über. Egal auf welche Feier sie erscheint, es wird getuschelt. ,,Eine unverheiratete Mutter, eine Schande!",sind ihre Wör...