Jetzt fuhren wir auch schon beim richtigen Terminal vor. ,,Da stehen Fans", sagte Kjell-Erik nun vorwarnend, als wir schon fast dort waren, wo man parkte. ,,Okay, dann müsst ihr euch schnell hier verabschieden", er lächelte mitfühlend, weil er wusste, dass es nicht das tollste war, sich jetzt hier kurz im Auto zu verabschieden, aber anders ging es ja nun mal nicht. Der Wagen kam zum Stehen und Martinus machte den Anfang. ,,Okay, na dann... war schön dich kennenzulernen", er umarmte mich fest, so gut es auf der Rückbank des Vans ging. ,,Hoffentlich sieht man sich bald mal wieder", sagte er noch lächelnd nach der Umarmung. ,,Ja... und danke für alles!", ich lächelte ihn an. ,,Bis bald!", er winkte mir kurz noch zu, bevor er den Van verließ, vor dem Eirik schon wartete.
Schnell machte er die Tür wieder zu, sodass die Fans nicht in den Van sehen konnten. Jetzt waren nur noch Marcus und ich in dem Van und ich spürte eine unglaubliche Spannung zwischen uns. Das einzige, was ich tun wollte, war eigentlich nur, ihn zu küssen, aber das konnte ich natürlich nicht einfach so tun.
Marcus unterbrach jetzt die Spannung und das Schweigen: ,,Okay, also eigentlich hatte ich gehofft, dass wir mehr Zeit haben würden... aber ich bin mir trotzdem sicher, dass ich das getan haben will", vorsichtig legte er seine Hand an meine Wange und kam mir langsam näher. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich auf meiner Haut, von der Stelle, wo seine Hand lag, aus. Ein nervöses Lächeln kam auf mein Gesicht und ich näherte mich ihm auch ein Stück, während die Schmetterlinge in meinem Bauch geradezu durchdrehten. Ich fühlte mich einfach so hingezogen zu ihm.
Und dann küsste er mich, lange, sanft und innig. Es war das bisher schönste, was ich je in meinem Leben gefühlt hatte. So eine Nähe zu Marcus war einfach nochmal komplett anders, als ihn einfach nur zu umarmen oder seine Hand zu halten, was ja schon unglaublich schön war... aber dieser Kuss!
Wir trennten unsere Lippen wieder voneinander und mussten beide breit lächeln. Noch bevor einer von uns etwas sagen konnte, öffnete Kjell-Erik die Tür des Vans. Allerdings nicht die, die auf der Seite war, wo die Fans vorm Eingang warteten, sondern auf der anderen Seite. ,,Marcus, kommst du?", fragte er vorsichtig. ,,Ja, noch ganz kurz", Marcus sah ihn flehend an und schlang dann seine Arme auch schon um mich. ,,Danke, für alles Marcus! Die letzten Tage waren so schön", flüsterte ich leise und drückte mich an ihn, während ich nochmal ganz tief den Duft seines Parfüms einatmete. ,,Nele, ich kenn dich zwar nicht lange, aber du lässt mich so krasse Dinge fühlen", wir lösten uns aus der Umarmung und er nahm nochmal meine Hand, bevor er zu mir aufsah. ,,Du mich auch", ich musste schüchtern lachen. ,,Ich muss los, aber wir sehen uns ganz bald wieder", er stieg bedrückt aus und ließ dann meine Hand los. ,,Warte", ich sprang kurz auch aus dem Van und küsste ihn noch einmal, wonach er mich leicht verblüfft lächelnd anstarrte, dann winkten wir uns zu und ich stieg wieder in den Van ein, der dann auch schon mit mir losfuhr zur Schule.
Durcheinander sah ich noch lange aus dem Fenster, aber nahm die Landschaft gar nicht richtig wahr. In meinem Kopf wurde der Kuss von gerade eben wie in Dauerschleife immer und immer wieder vor meinem inneren Auge abgespielt. Mein ganzer Körper kribbelte noch vor Aufregung und auf meinen Lippen spürte ich immer noch seine, die so unglaublich sanft und warm gewesen waren. Ich bezweifelte wirklich, dass ich mich heute in der Schule auch nur auf irgendwas konzentrieren konnte. Ich hatte gerade meinen ersten Kuss gehabt und dann auch noch mit Marcus Gunnarsen... das konnte doch langsam wirklich alles nicht mehr wahr sein.
Ich musste die ganze Zeit so breit lächeln, dass mein Kiefer schon anfing weh zu tun, aber ich war einfach so unglaublich glücklich. Natürlich ich war nicht mit Marcus zusammen, wir hatten noch gar nicht über sowas geredet und wer wusste, ob wir überhaupt noch weiter in Kontakt bleiben würden, aber die letzten Tage mit Marcus waren einfach so unglaublich schön gewesen und mittlerweile fühlte ich so starke Sachen für ihn, dass ich mir sicher war, dass ich Hals über Kopf in ihn verliebt war.
So in Gedanken vertieft, bemerkte ich gar nicht, dass der Van zum Stehen kam, weil er bereits an meiner Schule war. Erst als der Fahrer des Vans mir die Tür öffnete, schrak ich aus meinen Gedanken hoch. ,,Vielen Dank", ich schwang mir meinen Rucksack über die Schulter und bedankte mich noch einmal lächelnd, während ich ausstieg. ,,Kein Problem und viel Glück noch mit deinem Freund", leicht grinsend stieg der Fahrer wieder ein und fuhr los. Baff starrte ich dem schwarzen Van hinterher... in dem nun so viele Erinnerungen lagen. Mein Freund... das war schon wirklich ein großes Wort... aber so sehr ich auch schon so weit denken wollte... ich durfte es nicht, denn wie gesagt wusste ich nicht, inwiefern die Zukunft alles nochmal verändern würde. Deshalb wollte ich lieber nicht zu positiv denken und am besten gar nicht über die Zukunft nachdenken, sondern einfach alles auf mich zukommen lassen, was mir aber sehr schwer fiel, da ich nach dem, was heute passiert war, einfach keine Ruhe finden konnte.
Wie ich es erwartet hatte, konnte ich mich den ganzen Schultag wirklich nicht konzentrieren und hatte mal wieder Glück, dass die Lehrer Erbarmen mit mir hatten und mich nicht dran nahmen. Umso erleichterter war ich, als ich endlich im Bus auf dem Weg nach Hause saß und der Musik aus meinen Kopfhörern zuhören konnte.
Und da fing ich wieder an, über die vergangenen Tage nachzudenken. Wie nah ich Marcus gewesen war... alles drehte sich jetzt nur noch um ihn und ich konnte es gar nicht abwarten, bis er mir wieder schrieb.
Ich hatte mal in einem Buch gelesen, dass verliebt sein war, wenn man nicht mehr von der Schwerkraft angezogen wurde, sondern nur noch von dieser einen Person und ich hatte es nie verstanden, aber irgendwie machte jetzt alles Sinn.
Soo everybody, da ich an den Wochenenden jetzt meistens auch Fußballspiele habe, ist das etwas stressig, aber ich probiere weiterzuschreiben :)
Morgen geht's in die Niederlande und am Sonntag bin ich beim Tina Festival, allerdings wird das mit der ersten Reihe wahrscheinlich nichts, weil mein Bus gecancelt wurde und der nächste zwei Stunden später kommt, sodass ich erst etwas später dort ankomme... aber naja, wer weiß :)
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I'm just one flight away- Marcus & Martinus
FanficNeles ganzes Leben wird durch drei Tage im November mit Marcus und Martinus komplett auf den Kopf gestellt. (Hauptfigur ist Marcus)