Kapitel 39 Andere Optionen

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PoV Palle:

Ich bin wütend und weiß nicht einmal genau auf wen. Auf Manu, der einfach ohne anzuklopfen ins Bad kommt? Oder auf mich selbst? Weil ich zu blöd bin abzuschließen? Oder weil ich mich nicht einfach beherrschen konnte?

Das kann so nicht weitergehen! Ich muss mit ihm reden. Mist. Er klang ziemlich angepisst. Das wird nicht sehr angenehm.
Ich wasche mir die Hände und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Das tut gut und ich werde ruhiger. Ich atme noch einmal tief durch.

Ich will gerade zu Manu gehen, um mit ihm zu reden, als er aus meinem Schlafzimmer gestürmt kommt. Er ist fertig angezogen und hat sein Gepäck in der Hand.
Mein Herz setzt einen Moment aus und ich bleibe wie angewurzelt stehen. Der wird doch nicht wieder...
"Ich gehe!", unterbricht er zornig meine Gedanken.

'Manu! Nein!', schreit es in mir während kalter Schweiß auf meiner Stirn ausbricht. Bitte nicht schon wieder!!!
Kurz bevor er meine Wohnungstür erreicht, kommt Bewegung in mich und ich sprinte vorwärts und stelle mich ihm in den Weg.

"Bitte geh nicht!", sage ich flehend.
Er steht jetzt direkt vor mir. Seine stechend grünen Augen funkeln mich wütend an: "Warum nicht? So wie es aussieht, störe ich sowieso nur!"
Schuldbewusst starre ich zu Boden: "Nein! So ist es nicht."

"Wie ist es dann?", schreit er mich auf einmal laut an und ich schaue erschrocken auf. Er hat mich noch nie angeschrieen. Er scheint wirklich sehr aufgebracht zu sein und mir läuft der Schweiß inzwischen den Rücken hinab.
"D-das ist n-nicht so einfach", stottere ich herum.

PoV Manu:

"D-das ist n-nicht so einfach."

Ist das sein scheiss Ernst?
"Warum hast du mich überhaupt hier her geholt?", will ich wissen.
Palle guckt mich entsetzt an.
"W-weil ich d-dich liebe", stammelt er rum und seine Augen füllen sich mit Tränen.

Hä? Bin ich jetzt hier der Böse??

Meine Wut ist verschwunden, als ich sehe, wie Patrick die Tränen übers Gesicht laufen.

PoV Palle:

Ich kann die Tränen nicht zurück halten. Wenn er jetzt geht, dann kommt er nie wieder zu mir zurück. Dessen bin ich mir bewusst und ich verspüre kalte Angst in mir.

Manu sieht mich verblüfft und gleichzeitig verwirrt an. Er scheint nachzudenken. Dann stellt er sein Gepäck ab und sagt: "Okay, es tut mir leid. Ich hätte nicht einfach ins Bad kommen sollen und vor allem hätte ich nicht so sauer deswegen werden sollen. Was du da gemacht hast, geht mich nichts an." Er sieht mich ernst an.

Ich seufze und wische mir die Tränen aus dem Gesicht: "Wir müssen reden Manu! Bitte!"
Er schaut mich fragend an und nickt dann zustimmend.
"Ich ziehe mich schnell um und mache mir einen Kaffee bevor wir reden. Möchtest du auch einen? Und bitte, renn nicht weg!!!", sage ich eindringlich.

"Du ziehst dich um und ich mache Kaffee", sagt Manu und ich atme erleichtert auf, als er Richtung Küche geht.
Trotzdem beeile ich mich, als ich mich von meinen vollgeschwitzten Klamotten befreie und mir was frisches anziehe. Nicht, dass er es sich noch anders überlegt.

Aber er sitzt am Esstisch mit zwei dampfenden Tassen Kaffee.

Ich nehme gegenüber von ihm Platz und nehme einen Schluck. Dann lächel ich ihn verlegen an.

"Warum weichst du mir aus, wenn ich dir näher kommen will?", Manu sieht mir direkt in die Augen.

Natürlich hat er es bemerkt. Ich werde rot und mir wird wieder zu warm. Ich überlege, wie ich am Besten anfange, als sich sein Blick von interessiert zu erschrocken ändert.
"Du ekelst dich tatsächlich vor mir!", sagt er auf einmal entsetzt.
Um Himmels Willen! Wo denkt er nur hin??

"Nein!", sage ich schnell, "Ganz im Gegenteil!"
An seinem Gesichtsausdruck merke ich, dass er jetzt völlig verwirrt ist.

"Wie meinst du das?", fragt er.
"Deine Nähe macht mich ehrlich gesagt die ganze Zeit ziemlich geil", erkläre ich ihm errötend.

"Hä, aber dann macht das alles erst Recht keinen Sinn!", sagt er plötzlich,
"Wenn ich dich heiß mache, warum weichst du mir dann aus?"

"Du hast Recht Schatz. Das ist nicht so leicht zu verstehen", stimme ich ihm zu.
"Dann erkläre es mir doch endlich!", bittet er mich.

"Okay", ich seufze, "Also es ist so, Jedesmal wenn ich heiß auf dich bin, und das passiert ziemlich häufig, bekomme ich Panik. Panik, dass ich mich nicht beherrschen kann und einfach über dich herfalle."

Er sieht mich verständnislos an und fragt: "Warum machst du es nicht einfach?"

Jetzt sehe ich ihn verblüfft an. Wie kann er das noch einmal wollen???

"Bist du verrückt?", frage ich ihn verständnislos, "Ich tue dir das bestimmt nicht nochmal an."
"Was tust du mir nicht nochmal an??", fragt er eindringlich.
"Na, mit dir zu schlafen!"
"Warum?", will er wissen.
"Ich kann nicht. Ich will dir nicht noch einmal weh tun. Ich bekomme die Bilder nicht aus dem Kopf!", ich schüttele den Kopf, als könnte ich sie dadurch vertreiben.

"Welche Bilder?", fragt Manu leise.
Ich schluchze plötzlich auf: "Wie du mich angesehen hast, als ich dich einfach genommen habe. Dein schmerzerfüllter Blick, deine Tränen!!! Ich habe dir versprochen, dir nie wieder weh zu tun." Meine Stimme bebt und mein Körper zittert richtig, so aufgebracht bin ich.

Manu sieht mich die ganze Zeit aufmerksam an und als ich mich langsam wieder beruhige, sagt er: "Aber genau damit tust du mir weh!"

Was meint er?? Fragend schaue ich ihn an. "Wenn du mir aus dem Weg gehst, tust du mir weh."

"Ja, das glaube ich dir", sage ich verstehend, "aber der andere Schmerz ist schlimmer!"

Er schüttelt energisch den Kopf und sagt: "Nein Patrick, das ist nicht wahr! Ich fand unseren Sex toll. Es war mein erstes Mal und du hast mich unglaublich glücklich gemacht!"

"Aber du hast geweint!", sage ich verständnislos.
"Ja, ganz kurz! Am Anfang tat es weh. Aber das lag daran, dass ich nicht wusste, wie es sein wird und deshalb nicht locker genug war", versucht er es schön zu reden.

"Und ich war rücksichtslos und habe dir keine Zeit gegeben", ich weiß genau wer schuld an seinen Tränen ist, "Ich konnte mich einfach nicht beherrschen, weil ich so heiß auf dich war."

Manu seufzt: "Aber Patrick, ich fand es perfekt und das ist doch das Wichtigste."

PoV Manu:

Wie kann ich ihm nur verständlich machen, dass es für mich wunderschön war? Und ich deswegen Sehnsucht danach habe. Ja, ich will mit ihm schlafen. Ich habe richtig große Lust auf ihn. Aber er sieht irgendwie nicht so aus, als würde er mir meinen Wunsch bald erfüllen.

Ich werde etwas rot als ich weiter rede: "Es gibt auch noch andere Möglichkeiten."
Palle runzelt die Stirn: "Was meinst du?"
"Naja, wir können uns auch anderweitig näher kommen und Befriedigung verschaffen", ich lächel ihn verlegen an.

Plötzlich erscheint ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht: "Natürlich! Du hast Recht." Er grinst erleichtert und sieht mich glücklich an: "Es gibt noch andere Möglichkeiten, ohne dass ich in dich eindringen muss. "

Ich verdrehe meine Augen und erwidere: "Oder, dass du dir heimlich auf dem Klo einen runter holen musst." Ich strecke ihm die Zunge raus und er lacht erleichtert.

"Komm mal her Schatz", sagt er.
Ich stehe auf und gehe zu ihm. Er zieht mich auf seinen Schoß und sagt: "Ich bin froh, dass wir geredet haben. Versprich mir bitte, dass du nie wieder  einfach so davon rennst. Lass uns immer vorher reden." Ich nicke.
Er drückt mich erleichtert an sich und sagt: "Ich liebe dich!"
"Ich dich auch.", erwidere ich und gebe ihm einen zärtlichen Kuss.

'Ich muss es schaffen, ihn zu überzeugen, dass er wieder mit mir schlafen will!', denke ich, 'Es war viel zu schön, um darauf auf alle Zeiten zu verzichten.'

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt