Kapitel 52 Was willst du hier?

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PoV Palle:

Während der Heimfahrt lasse ich mir Maudados Worte durch den Kopf gehen.
Ich weiß, dass er es gut meint und womöglich hat er ja auch Recht. Ich sollte mir von Manu nicht das Wort verbieten lassen. Aber was soll ich denn machen, wenn er nicht mehr über das Thema reden will?

Eigentlich sollte ich froh sein, dass er dieses Thema endlich ein für alle mal fallen lassen will. Aber ich befürchte, dass das der falsche Weg ist.

Zu Hause schreibe ich Manu erst einmal eine Nachricht, dass ich gut angekommen bin. Danach gehe ich ausgiebig duschen.

Nachdem ich vorm TV etwas gegessen habe, schaue ich noch einmal nach, ob Manu mir geantwortet hat. Er hat zwar meine Nachricht gelesen, aber nicht zurück geschrieben. Traurig starre ich auf mein Display. Er kann echt ziemlich stur sein, wenn er sauer ist.

Obwohl es erst 21:30 Uhr ist, fühle ich mich völlig ausgelaugt. Also lege ich mich in mein Bett und falle in einen unruhigen Schlaf.

PoV Manu:

20:45 Uhr

Endlich habe ich es geschafft. Ich drücke dem Taxifahrer, der mich vom Bahnhof bis nach Hause gefahren hat, das Geld in die Hand und steige aus. Er holt noch meinen Koffer aus dem Kofferraum und fährt davon. Ich drehe mich zu meinem Eingang.

Wer ist das??? Vor meiner Haustür steht jemand und sieht allem Anschein nach in meine Richtung.
Genau kann ich es in der Dunkelheit nicht erkennen. Außerdem hat er seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Dass es ein ER ist, vermute ich aufgrund der Größe. Es ist aber niemand den ich kenne. Meine Brüder hätte ich schon von der Statur her erkannt.

Ich greife nach meinem Koffer und gehe zögernd auf meinen Hauseingang zu. Hoffentlich ist das kein Fan, der irgendwie raus gefunden hat, wo ich wohne. Und hoffentlich ist es kein Verrückter, Verbrecher oder was weiß ich. Mein Herz klopft ziemlich aufgeregt. Aber was soll ich denn machen? Ich muss da rein.

Beim näher kommen, erkenne ich blaue Haarsträhnen, die dem Unbekannten über der Stirn hängen.
Hat der Tattoos im Gesicht? Tatsächlich! Und mit einem Mal erkenne ich, wer da vor mir steht. Aber was soll das denn? Was macht der denn hier????

"Manu?", fragt Taddl mit seiner unverkennbar tiefen Stimme. Ein Schauer läuft mir über den Rücken.

Verständnislos starre ich ihn an: "Was machst du hier?"
Taddl grinst schief: "Hey, sei nicht sauer. Ich wollte dir zum Geburtstag gratulieren und steh jetzt schon seit über einer Stunde in der Kälte rum."

Stirnrunzelnd betrachte ich ihn. Sein Blick fällt auf meinen Koffer. "Wo kommst du überhaupt her?", fragt er interessiert. Ich seufze. Ich habe zwar überhaupt keine Lust auf Besuch, vorallem nicht von ihm, aber so schnell werde ich ihn wohl nicht los.
"Verrate mir erstmal, wie du hier her gekommen bist", fordere ich ihn auf.

"Ardy hat mich hergefahren. Er hat doch jetzt seinen Führerschein. Er und Luna besuchen ein paar Freunde hier in der Stadt. Sie holen mich morgen abend wieder ab", entschuldigend legt er seinen Kopf schief und sieht mich bittend an.

Er sieht echt halb erfroren aus und ich habe Mitleid. "Okay, kannst mit rein kommen", sage ich und wende mich zur Haustür, um sie aufzuschließen, "Aber morgen abend verschwindest du wieder!"
"Okay Brudi.."
"Und lass das Brudi!", unterbreche ich ihn genervt.

Ich lasse meinen Koffer im Flur stehen und beobachte Taddl, wie er Schuhe und Jacke auszieht und total selbstverständlich in mein Wohnzimmer geht und sich auf mein Sofa fallen lässt. Es ist lange her, dass er das letzte Mal hier war.

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt