Kapitel 64 Überraschung?!

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PoV Maudado:

Nervös stehe ich vor Michas Haus. Ich war noch nie bei ihm und sehe mich kurz um. Hier wohnt er also...

Ich bin etwas aufgeregt, weil ich nicht weiß, wie er reagieren wird, wenn er mich sieht. Ob er überhaupt da ist? Ob die Hunde da sind? Ich seufze.
'Du musst schon klingeln', rede ich mir in Gedanken gut zu und drücke auf die Klingel.

Im nächsten Moment höre ich ein Bellen.
'Er hat mich nicht angelogen', denke ich erfreut, 'Er muss wirklich auf die Hunde aufpassen.'
Ich höre Schritte und freue mich darauf ihn gleich sehen zu können. Ich bin gespannt, wie er reagiert.

Die Tür öffnet sich, aber es ist nicht mein Freund, der mir da aufmacht.
Es ist Chessie! Sie hält Balu am Halsband fest und sieht mich verwirrt an, während mir mein Lächeln auf den Lippen gefriert.
"Ja bitte?", fragt sie, als ich nichts sage.

'Reiß dich zusammen!', denke ich mir und versuche das ungute Gefühl in meinem Bauch zu unterdrücken.

"Äh,.. hallo Chessie,..", stammel ich und sie schaut mich überrascht an, "Ist... Micha da?"
Sie betrachtet mich stirnrunzelnd und überlegt sicher, woher ich ihren Namen kenne, wendet sich dann Sekunden später nach drinnen und ruft: "Micha! Hier ist jemand für dich!"
Dann betrachtet sie mich wieder neugierig.

"...Hier ist jemand für dich..."
'Äh ja, für wen denn sonst?', denke ich, 'Micha wohnt doch inzwischen alleine hier oder nicht?'
Balu wedelt mit dem Schwanz und versucht zu mir zu kommen, Chessie hält ihn weiterhin am Halsband fest.
"Komme", höre ich die vertraute Stimme meines Freundes und nervös schaue ich ihm entgegen, als er an der Tür erscheint. Chessie sieht ihn erwartungsvoll an.

Zombeys Augen werden riesengroß, als er mich sieht.
"Was machst du denn hier?", fragend bleibt er neben Chessie in der Tür stehen.
Ich fühle mich mega unwohl und verfluche Manu für seine Idee.

"Äh... i-ich wollte.. Ich dachte... Also,.. Manu ist nur bis heute geblieben..", stottere ich herum und merke wie ich rot anlaufe, ".. u-und ich d- dachte, ich komme zu dir..., d-da du ja... äääh,... nicht zu mir kommen konntest."

Micha starrt mich entsetzt an und ich würde am liebsten im Boden versinken.
Was hat er denn? Warum guckt er so? Und warum sagt er nichts? Hilflos sehe ich ihn an. Chessie mustert mich jetzt misstrauisch.
"Micha?", fragt sie.

Ein Ruck geht durch seinen Körper.
"Äh ja, darf ich vorstellen, das ist Maudado."
Ihre Augen werden groß und während sie Balus Halsband loslässt, fragt sie mich erfreut: "Maudado, bist du es wirklich?"
Ich nicke unsicher und tätschel dem Hund den Kopf, während dieser mich aufgeregt abschnüffelt.
"Komm doch rein", fordert Chessie mich auf, während Micha immer noch wenig begeistert aussieht, als er mir Platz zum eintreten macht.

"Das ist aber eine schöne Überraschung", sagt Chessie, als ich im Flur stehe und ich lächel sie schüchtern an, während sie mich wieder neugierig betrachtet.
"Oder Micha?", fragt sie den immer noch Schweigenden.
"Ja, eine ganz schöne Überraschung!", murmelt dieser und ich bin mir nicht sicher, ob das positiv gemeint ist.

Chessie bittet mich ins Wohnzimmer. Es fühlt sich so an, als würde ich sie in ihrem Zuhause besuchen und nicht meinen Freund, der keinerlei Anstalten macht, mich zu begrüßen.
Ich werfe ihm erneut einen hilflosen Blick zu, aber er dreht sich nur um und läuft voraus.
Chessie schüttelt den Kopf und sagt an mich gewandt: "Ich glaube, du hast ihn etwas geschockt mit deinem Überraschungsbesuch." Sie kichert, während mir nach Heulen zumute ist.

Unsicher setze ich mich aufs Sofa und tätschel die Hunde, die mich schwanzwedelnd begrüßen.
"Du wolltest also dieses Wochenende zu Maudado?", fragt Chessie Micha freundlich. Dieser nickt nur und starrt den Wohnzimmertisch an.

"Was ist denn nur los mit dir?", fragt sie ihn jetzt streng und sieht ihn missmutig an, "Du kannst ihn wenigstens mal begrüßen, wenn er sich schon die Mühe macht herzukommen." Sie sieht mich an, zeigt auf Micha und verdreht die Augen.

Micha guckt mir plötzlich direkt in die Augen. "Hi!", sagt er und ich kann nicht deuten, ob sein Blick verärgert oder ängstlich ist. Ich erkenne nur, dass ich seiner Meinung nach nicht hier sein sollte, aber ich verstehe nicht warum.

"Es ist vielleicht besser, wenn ich gehe", sage ich leise, während ich mich erhebe.
Micha springt auf: "Du bleibst!"
Wow, klingt er gereizt. Ich setze mich schnell wieder hin.
Chessie schaut verunsichert zwischen uns hin und her.

Ich kämpfe damit, nicht loszuheulen.
"Möchtest du etwas trinken?", fragt mich Michael gereizt und ich nicke unsicher. "Wasser bitte", sage ich leise und vermeide es ihn anzusehen.
Er verlässt das Wohnzimmer.

"Tut mir leid", mitleidig sieht Chessie mich an, "Ich weiß nicht, was sein Problem ist."
Ich zucke nur mit den Schultern.
"Habt ihr euch schon mal getroffen?", fragt sie verwirrt.
Ein riesiger Stich durchzuckt mein Herz. Sie hat überhaupt keine Ahnung. Ich verziehe schmerzerfüllt mein Gesicht und bleibe ihr die Antwort schuldig.

Michael kommt zurück und stellt ein Glas Wasser vor mir ab. "Danke", murmel ich und trinke schnell etwas, weil ich das Gefühl habe, dass es mir den Hals zuschnürt.
Gonzo schnieft laut und lässt sich neben mir fallen. Ich streichel ihn und vermeide es Micha oder Chessie anzusehen. Alle schweigen.

Nach ein paar Minuten höre ich Chessie seufzen.
"Ich gehe dann mal", sie erhebt sich und läuft in den Flur. Michael folgt ihr.

Ich höre, wie sie ihm noch ein paar Anweisungen für die Hunde gibt und sich bedankt, dass er doch Zeit hat.
"Ich hole sie Sonntag gegen 19 Uhr wieder ab."

Dann schaut sie nochmal ins Wohnzimmer und lächelt mich aufmunternd an: "Hat mich gefreut."
Ich erwidere ihr Lächeln: "Mich auch."
Ich weiß, unter anderen Umständen, würde ich mich gut mit ihr verstehen, haben wir zumindest früher.
Sie winkt mir noch einmal zu und verschwindet dann wieder im Flur.

"Bis Sonntag", höre ich sie sagen, "Und sei mal ein bisschen netter zu ihm."
"Hau schon ab!", brummt Zombey. Er schließt die Tür hinter ihr.

Es dauert ein paar Sekunden, bevor er wieder ins Wohnzimmer kommt und sich mir gegenüber hinsetzt und mich einfach nur anstarrt.

Letzte Nacht sind mir viele Möglichkeiten durch den Kopf gegangen, wie er reagieren könnte, wenn ich plötzlich vor seiner Tür stehe. Von überrascht, bis verwirrt oder erfreut, war alles dabei.
Aber mit seiner tatsächlichen Reaktion, hatte ich nicht gerechnet!!!

Verletzt sehe ich ihn an.
Mit brüchiger Stimme sage ich: "Ich sollte vielleicht wirklich wieder..."
"NEIN!!!", unterbricht er mich zornig und die Hunde gucken genauso erschrocken wie ich.
"Du bleibst!", sagt er wieder und plötzlich werden seine Gesichtszüge weicher, "Es tut mir leid!"
Ich merke, wie mir eine Träne die Wange runterläuft.

Micha springt auf und eilt zu mir, lässt sich neben mir fallen und zieht mich in seinen Arm. "Es tut mir so leid", murmelt er immer wieder, während ich meine Tränen nicht mehr zurück halten kann.

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Ich wünsche euch einen guten Rutsch.
31.12.2018

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt