Kapitel 37 Halt mich!

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PoV Zombey:

"Geh nicht!"
Kam das von Maudado? Verwirrt blinzel ich ihn an. Er liegt auf dem Rücken und schläft. Dann habe ich wohl nur geträumt. Aber was hat mich dann geweckt? Der Helligkeit nach zu urteilen ist es ca. 8 Uhr und normalerweise würde ich noch tief und fest schlafen.

"Komm zurück!"
Dieses Mal bin ich mir sicher, dass es Maudado war. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand und beobachte ihn. Er schläft immer noch. Da fällt mir ein, dass er schon öfter erwähnt hat, dass er im Schlaf redet und ich muss grinsen.

"Bitte!", kommt es gequält über seine Lippen und er atmet unruhig. Ich habe Mitleid und mache leise "Pschscht." während ich ihm sanft über den Arm streichel. Er schluchzt auf und dreht sich zu mir.
"Maurice, du träumst nur", flüstere ich und er öffnet kurz seine Augen und sieht mich ängstlich an, dann rutscht er nah an mich ran und kuschelt sich immer noch schluchzend an mich.

Ich decke ihn mit meiner Bettdecke zu und versuche ihn zu beruhigen: "Nicht weinen."
"Du bist hier", sagt er erleichtert während er sich fest an mich drückt.
"Natürlich!", entgegne ich, lege meine Arme um ihn und streichel sanft seinen Rücken, "Ich lass dich nicht allein."
Ich merke wie sich sein Atem beruhigt und nach kurzer Zeit langsam und gleichmäßig wird. Er ist wieder eingeschlafen.

Ich gebe ihm einen Kuss auf den Kopf und stecke dabei meine Nase in seine Wuschelmähne und atme seinen Geruch ein. Oh wie sehr ich diese Nähe gerade genieße. 'Mein Engel', denke ich, während ich erneut seine Haare küsse.

Er bewegt sich. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken", sage ich entschuldigend. Er hebt seinen Kopf und guckt mich verschlafen an. Er sieht so niedlich aus in diesem Moment, dass ich ihn direkt abknutschen könnte. Amüsiert lächel ich ihn an, woraufhin er die Stirn runzelt und mich fragend anschaut.

"Schlaf weiter", flüstere ich, aber er schüttelt den Kopf.
"Nicht?"
Erneutes Kopfschütteln.
"Willst du aufstehen?", frage ich mit gespieltem Entsetzen.
Jetzt schüttelt er den Kopf sehr energisch. Ich muss lachen.
"Was willst du denn?", frage ich als ich mich wieder beruhigt habe.
Er grinst mich an und zuckt aber nur mit den Schultern.

Ich verdrehe gespielt genervt meine Augen und drehe ihn mit einem Ruck auf den Rücken, so dass ich auf ihm liege.
Jetzt grinse ich, während er mich mit großen Augen erschrocken ansieht.

"Weißt du eigentlich, wie süß du jedes Mal aussiehst, wenn du so guckst?"
Seine Augen werden noch größer und seine Wangen werden rot.
In mir kribbelt alles, wenn er so unter mir liegt. Mir wird heiß.
Schnell krabbel ich von ihm runter und lege mich neben ihn, bevor ich über ihn herfalle.
Maudado setzt sich auf und guckt mich verwirrt an.
"Du machst mich verrückt.", sage ich, was mir einen weiteren verstörten Blick von ihm einbringt.

"Ich bin gleich wieder da", murmel ich und stehe auf, um ins Bad zu gehen. Ich brauche kurz Abstand.
Dort entleere ich erstmal meine Blase und betrachte mich beim Hände waschen im Spiegel. Ich bin zufrieden mit dem, was ich sehe und grinse mir selbst zu.
Natürlich sehe ich nicht so übertrieben  niedlich und auf diese unschuldige Art schön aus wie Maudado, aber ich weiß, dass er auf mich steht.

Als ich zurück in sein Zimmer komme, sitzt er am PC, den er inzwischen gestartet hat. Wie praktisch. Ich stelle mich hinter seinen Stuhl, lege meine Hände auf seine Schultern und frage: "Was sind das da überhaupt für Bilder von mir in dem einen Ordner?"
Auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen kann, weiß ich genau, dass er knallrot anläuft. Ich muss mir das Lachen verkneifen.

"W-was?", stottert er.
"Zeig nochmal bitte", versuche ich ernst zu bleiben.
"Äh nee!", sagt Maudado nur.

Ich drehe seinen Schreibtischstuhl um 180 Grad, so dass ich ihm gegenüber stehe und lege ihm meine Hand so unters Kinn, dass er mich ansehen muss. Er fühlt sich sichtlich unwohl, aber ich möchte es jetzt gern wissen: "Stehst du schon länger auf mich?"
Er zieht einen süßen Schmollmund, antwortet aber nicht.
"Sag schon Baby.", ermuntere ich ihn.
"Kann sein", erwidert er ausweichend und blickt an mir vorbei.

"Ah okay, ich dachte nur", sage ich, während ich sein Kinn loslasse und mich von ihm abwende, "Du hast wohl mehrere solche Ordner, nicht nur von mir?!"
Es funktioniert. Er springt auf, hält mich am Arm fest, so dass ich ihn wieder ansehen muss und sagt: "Es gibt nur diesen einen Ordner! Ich steh nur auf dich!!!" Ich gucke ihn durchdringend an und er fügt leise hinzu: "Schon länger!"

Ich schenke ihm ein strahlendes Lächeln: "Das wollte ich hören." und dabei ziehe ich ihn in meine Arme.

PoV Maudado:

Blödmann! Er hat mich voll ausgetrickst. Und ich bin auch noch drauf reingefallen. Ich war richtig empört, als er fragte, ob ich noch andere Bilderordner habe.

Denn es gab tatsächlich immer nur diesen einen.
Ok, ich fand auch schon mal andere Männer attraktiv, was ja völlig normal ist, aber verliebt habe ich mich nur in einen einzigen.
Als es mir vor ca. 4 Jahren bewusst wurde, dass ich mehr von ihm will, war ich eine Zeitlang richtig depressiv, da mir klar war, dass ich nie eine Chance bei ihm haben werde.

Und jetzt steht er hier in meiner Wohnung direkt vor mir, nennt mich 'Baby' und zieht mich in seine Arme. Ich kann mein Glück kaum glauben und bin immer noch total überwältigt und habe Angst, dass alles nur ein Traum oder irgendein großes Missverständnis ist. 

Ich erwidere die Umarmung und drücke mich ganz nah an ihn und halte ihn richtig doll fest, so als hätte ich Angst, er könnte einfach wieder aus meinem Leben verschwinden. Ich will nicht wieder allein sein, nur mit seinen Bildern.

PoV Zombey:

Wow! So richtig schlau werde ich aus diesem Jungen nicht.

Auf der einen Seite ist er total schüchtern und zurückhaltend, so dass man nicht wirklich weiß, woran man bei ihm ist und dann plötzlich klammert er sich an mir fest, als müsste ich ihn vor dem Ertrinken retten und dürfte ihn nie wieder loslassen, damit er nicht untergeht.

Schade, dass er über so etwas nicht mit mir redet, dann könnte ich besser verstehen, was er denkt und fühlt.
Aber so frage ich mich immer, was genau will er wohl und wie weit kann ich gehen? Ich befürchte, ich muss viel Geduld haben, was leider nicht unbedingt meine Stärke ist.

Ich seufze leise und halte ihn einfach nur fest.
Maurice ich lass dich nicht los. Versprochen!
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Über Kommentare oder Kritik würde ich mich freuen. Dann kann ich besser einschätzen, wie die Geschichte bei euch ankommt.
Sind euch die Gefühlsbeschreibungen manchmal zuviel oder mögt ihr es so?
Ich habe jetzt ein paar Tage nichts geschrieben, weil ich momentan echt unsicher bin.

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt