Kapitel 48 Ich vermisse dich

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PoV Zombey:

Ich sehe Maurice auf dem Boden sitzen. Im nächsten Moment knie ich neben ihm und lege meine Hand unter sein Kinn und drehe sein tränenüberströmtes Gesicht zu mir.

Geschockt fasse ich ihn unter seinen Armen und ziehe ihn hoch auf sein Bett. Er wehrt sich nicht und weint ununterbrochen. Der Hass in seinem Blick ist verschwunden und hat purer Verzweiflung Platz gemacht. Ich halte ihn immer noch fest, weil ich Angst habe, dass er zusammensackt, wenn ich ihn los lasse.

Er lässt den Kopf sinken und ich ziehe ihn zu mir ran und lehne ihn an meine Brust.
"Schhhhhhh...", ich mache beruhigende Geräusche und halte ihn einfach nur fest.

PoV Maudado:

Es ist lange her, dass Zombey mich in seinen Armen gehalten und beruhigt hat. Aber es fühlt sich noch genauso gut an wie damals.

Ich hatte Manu vor wenigen Minuten gesagt, dass ich es nicht schaffe, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, um mit Zombey und ihnen den Abend zu verbringen.
Nachdem ich Manuel endlich davon überzeugen konnte, dass ich lieber auf meinem Zimmer bleibe und er zu den anderen beiden gehen kann, bin ich zusammen gebrochen. Es war mir alles zu viel. Das Essen zu viert hatte meine ganze Selbstbeherrschung gekostet.

Zombeys knappe genervte Antworten und das Wissen, dass er wegen mir so schlecht drauf ist, obwohl er vorher so fröhlich mit Manu am Kochen war, machten mich fertig. Wieder einmal kam ich mir unfähig und minderwertig vor.

Langsam beruhige ich mich. Zombey kann das echt gut. Obwohl es ihm nichts weiter bedeutet, kann er einem das Gefühl geben, dass er für einen da ist, auf einen aufpasst und beschützt.

"Du kannst mich jetzt loslassen", sage ich, als meine Tränen endlich versiegt sind.

PoV Zombey:

"Du kannst mich jetzt loslassen."

Widerwillig nehme ich meine Arme von ihm. Er rutscht etwas von mir weg und wischt sich mit seinem Ärmel das Gesicht trocken.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, fühle mich hilflos, in meiner Unfähigkeit ihn glücklich zu machen.

"Danke fürs Trösten!", sagt er und sieht mich dabei unsicher an.
"Gehts wieder?", frage ich.
Er verzieht sein Gesicht und nickt nur verächtlich.

Ich fühle mich wie auf einem Minenfeld. Jedes falsche Wort könnte tödlich sein.
Wo ist meine Entschlossenheit geblieben, mit der ich in sein Zimmer geplatzt bin? Mit der ich ihn zur Rede stellen wollte.
Verschwunden im Angesicht seiner Trauer und Schwäche.

Und trotzdem kann ich mit seiner Schwäche viel besser umgehen, als mit seinem Hass. Ich habe Angst, dass er gleich wieder dicht macht.
Wenn ich jetzt nicht bald etwas sage, ist es zu spät. Ich merke, wie er ungeduldig wird und mich los werden will.

"Warum hasst du mich?"
Ich könnte mich treten! Fang doch bitte noch unsensibler an!!!!

Feindseelig starrt er mich an! Toll gemacht!! Ich hab's verkackt. Aber ich will es jetzt wissen!!!

"Sag schon. Warum ist meine Anwesenheit so schlimm für dich? Warum können wir nicht wenigstens  Freunde sein?", frage ich trotzig.

Er schüttelt ungläubig den Kopf, öffnet seinen Mund und schließt in wieder! Jetzt geht das wieder los!

"Warum kannst du eigentlich nie mit mir reden??? Wir konnten doch früher  über alles sprechen!", aufgebracht springe ich vom Bett und laufe auf und ab.

Er hat den Kopf gesenkt und schweigt. Er wird wieder nichts sagen!!! Ich kann einfach nichts machen, da er nicht mit mir redet. Aber ich schaffe es auch nicht, ihn zum Reden zu bringen.
Soll ich ihn nehmen und schütteln, bis er endlich den Mund aufmacht?
Am liebsten würde ich das jetzt machen.

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt