Kapitel 32 Frieden?

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PoV Maudado:

Seit einer viertel Stunde stehen wir schweigend vor meinem Haus. Zombey stiert meine Haustür an. Ab und zu werfe ich ihm einen verstohlenen Blick zu, aber ich kann keine Gefühlsregung in seinem Gesicht ausmachen.

Ich weiß nicht, warum er sich plötzlich von mir abgewendet hat. Wahrscheinlich hat ihn meine Frage, warum er sich in mich verliebt hat, und ob er nicht eigentlich hetero ist, zum Nachdenken gebracht. Vielleicht ist er sich gar nicht so sicher, dass er in mich verliebt ist. Nur warum hat er es dann erst gesagt? Ich seufze und starre nun ebenfalls auf meine Haustür.

Worauf warten wir eigentlich? Das einer der beiden aus der Tür stürmt? Aber nichts passiert.

Ich denke daran, wie ich mit ihm heute morgen unter meiner Decke lag.
Autsch! Das sollte ich besser lassen. Ich gebe ein gequältes Geräusch von mir, als sich mein Magen verkrampft.
'Nur nicht an die Küsse denken!', ermahne ich mich und hoffe, dass Zombey mich nicht gehört hat. Aber er scheint mit seinen Gedanken weit weg und hat nichts mitbekommen.

'Der soll sich ja nicht einbilden, dass er mich diese Nacht wieder küssen kann', denke ich wütend. Doch tief in mir drin habe ich Sehnsucht nach ihm. Vielleicht wird heute Nacht alles wieder gut.

PoV Zombey:

Ich drehe gleich durch hier!!!
Warum sagt Maudado denn nichts?
Stattdessen seufzt er nur und macht mich damit wahnsinnig!

Als er einen schmerzerfüllten Ton von sich gibt, muss ich mich zusammen reißen, dass ich ihn nicht an mich ziehe und tröste. Ich will, dass es ihm gut geht, aber ich bin mir nicht sicher, ob das eher mit oder ohne mir der Fall ist.

Er hat mich heute morgen so leidenschaftlich geküsst. Wenn ich daran denke, könnte ich verrückt werden.
Ich verstehe es einfach nicht!!
Ich sage ihm, dass ich in ihn verliebt bin und er wirkt auf einmal total unglücklich.

Ich drehe mich zu ihm und will gerade fragen, was denn eigentlich los ist, als ich seinen wütenden Blick sehe. Ah ok, er ist nicht traurig, sondern wütend.

Schnell wende ich meinen Blick ab. Ist er immer noch sauer, weil ich Palle hergerufen habe oder ist es, weil ich ihm meine Gefühle gestanden habe?

Ich halte es nicht mehr aus hier schweigend neben ihm zu stehen.
"Ich klingel da jetzt!", sage ich und marschiere zur Tür. Er trottet mir hinterher.

PoV Palle:

Manu hat sich wieder etwas beruhigt.
"Wer hat eigentlich gesagt, dass du her kommen sollst?", will er plötzlich wissen.
Ich lächel verlegen und sage: "Zombey hat dafür gesorgt, dass ich jetzt hier bin."

"Dachte mir schon, dass es nicht Maudado war", Manu lächelt schief.
"Nee, auf keinen Fall", grinse ich, "Ich glaube, der wollte mich eher töten, als mich zu dir zu lassen."
Manu lächelt verstehend.

Ich halte ihn die ganze Zeit fest umschlungen. 'Ich lass dich nicht mehr gehen', denke ich gerade, als es an der Tür klingelt. Das müssen Zombey und Maudado sein. Manu lächelt mich entschuldigend an, als er sich aus meiner Umarmung löst und zur Tür geht.

PoV Maudado:

Manu öffnet meine Wohnungstür und sieht verweint aus. Sofort mache ich mir Sorgen und nehme ihn in den Arm. Zombey schaut mich daraufhin betroffen an und geht dann ohne ein Wort an uns vorbei.

"Geht es dir gut?", frage ich Manu besorgt. Dieser lächelt mich glücklich an und nickt. Ich bin erleichtert, aber auch ziemlich verwirrt.

"Es war tatsächlich gut, dass wir miteinander geredet haben", sagt Manu. 'Ahja!', denke ich und schließe erstmal die Wohnungstür, eh ich Manu in mein Zimmer folge.

Mit vier Personen wirkt mein Zimmer noch kleiner als es ist. Zombey steht einfach mitten im Zimmer, wärend Paluten auf meinem Sofa sitzt.

Ich bleibe in der Tür stehen, und Manu drückt sich an Zombey vorbei und geht zu Palle. Natürlich nicht ohne Zombey ein "Danke!" zuzuflüstern, was alle hören können.
"Kein Ding", erwidert dieser freudlos.

Was hat er denn nur??? Seitdem ich ihn gefragt habe, was das mit uns ist, ist er wie ausgewechselt. Keine liebevollen Blicke mehr, er guckt mich überhaupt nicht mehr an.
Jetzt, wo ich weiß, dass er und Chessie kein Paar mehr sind, könnte ich es endlich genießen, aber er weicht mir nicht nur aus, er ignoriert mich völlig.

"....Maudado?", Palle redet mit mir. Was hat er gesagt? Ich habe es nicht mitbekommen.

"Bitte was??"
Palle grinst: "Ich wollte mich bei dir entschuldigen."
"Hä?" entgegne ich nicht sehr geistreich.
"Du hast dir Sorgen um Manu gemacht! Und dafür bin ich dir sehr dankbar. Aber was du mir da vorhin vorgeworfen hast, stimmt nicht.
Trotzdem habe ihm weh getan und das tut mir leid. Zum Glück konnten wir alles klären und ich hoffe, dass auch zwischen uns wieder alles okay ist",er streckt mir seine Hand entgegen und fragt: "Frieden?"
Ich sehe zu Manu, der mir aufgeregt zu nickt und nehme Palutens Hand. Dieser lächelt dankbar.

Dann tuschelt er mit Manu und sagt: "Ich finde hier ist ein bisschen zu wenig Platz für uns alle. Und naja, ich würde Manu gern mit zu mir nehmen. Was haltet ihr davon, wenn wir alle zu mir fahren? Ich würde auch gern noch ein bisschen was von euch haben, jetzt wo wir uns endlich alle mal sehen."
Er und Manu sehen mich erwartungsvoll an.

"Äh ja, gute Idee eigentlich. Aber, äh, ich weiß nicht so richtig", antworte ich ausweichend. Ich will das nicht allein entscheiden und blicke zu Zombey, die anderen beiden tun es mir gleich.

"Ohne mich", sagt dieser hart, "Ich muss wieder nach Hause! Tut mir leid, aber ich habe ein paar wichtige Termine."
"Wann musst du nach Hause?", fragt Palle verwundert.
"Heute noch! Tut mir echt leid!", und damit beginnt er seine Sachen zu packen.

Manu schaut mich fragend an. Ich zucke enttäuscht mit den Schultern.

Palle wendet sich wieder an mich: "Aber du kommst doch mit, oder?"

Ich schüttel den Kopf und sage mit brüchiger Stimme: "Nein." Dann eile ich in mein Bad und schließe mich ein, weil ich merke, dass mir die Tränen kommen. Ich drehe das Wasser auf, damit mich keiner weinen hört.

Warum will er weg von mir? Dass er wichtige Termine hat, glaube ich ihm nicht. Auch Manu sah total überrascht aus.

Ich bin totunglücklich. Ich dachte jetzt wo alles geklärt ist und auch Manu wieder glücklich zu sein scheint,... Ja, was dachte ich? Dass wir jetzt ein Paar werden? Oder nachts wieder rumknutschen.

Ich versuche mich zu beherrschen. Ich hatte gehofft, dass Zombey noch länger bleibt und bin deswegen ziemlich geschockt, dass er jetzt gehen will.
Aber was habe ich denn erwartet??
Dass er ewig bei mir bleibt???

Höchstwahrscheinlich ist es besser so, bevor noch mehr passiert.

Als ich wieder in mein Zimmer gehe, sagt Palle zu mir: "Wir nehmen Zombey gleich mit und fahren ihn zum Bahnhof."

Ich nicke schwach, während mein Herz bricht. Hatte ich echt noch Hoffnung gehabt, dass er bleibt, wenn die anderen erstmal losgefahren sind?
Ja!!
Ich hätte ihn gefragt, was auf einmal los ist und vielleicht...

Manu nimmt mich zum Abschied in den Arm und fragt: "Willst du wirklich nicht mitkommen? Ich würde mich so freuen." Ein Zittern durchfährt meinen Körper. Ich drücke ihn fest an mich und schüttel den Kopf.

Paluten klopft mir aufmunternd auf die Schulter, als er sich verabschiedet und mit Manu das Treppenhaus betritt.

Kurz bin ich mir sicher, dass Zombey ohne ein Wort geht und er ist auch schon fast zur Tür raus, als er sich umdreht und zu mir zurück kommt.

Mein Herz schlägt bis zum Hals, als er vor mir steht und mir erwartungsvoll in die Augen sieht. Nach ein paar Sekunden seufzt er, drückt mich mit einem Arm kurz an sich und sagt: "Tut mir leid! Es war schön dich einmal sehen zu können."

Er gibt mir einen Kuss auf den Kopf und dreht sich um. Während mir eine Träne die Wange runterläuft, verlässt er meine Wohnung und verschwindet aus meinem Blickfeld.

Ich bin wieder allein.

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt