Kapitel 65 Blödmann

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PoV Maudado:

"Es tut mir so leid Schatz", sagt Micha zum wiederholten Male und streichelt mir beruhigend über den Rücken.

Ich schniefe und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Dann sehe ich ihn an. Er lächelt unsicher und beugt sich zu mir und versucht mich zu küssen, aber ich weiche ihm aus. Niedergeschlagen lässt er seine Arme sinken und sagt: "Sei nicht sauer."

"Sie wusste nicht, dass ich dein Freund bin!", betroffen starre ich ihn an, "Weißt du eigentlich, wie mies sich das anfühlt und wie blöd ich mir vorkomme?"
Er schluckt und sieht mich schuldbewusst an.

Ich warte auf eine Reaktion von ihm, aber er schweigt.

"Dazu hast du nichts zu sagen?", frage ich entgeistert.
"Du hättest Bescheid sagen sollen, dass du kommst", meint er vorwurfsvoll. Jetzt soll ich auch noch schuld sein?

"Und was wäre dann anders gewesen?", frage ich enttäuscht, "Dann hättest du nur dafür gesorgt, dass wir uns nicht begegnen. Oder irre ich mich?"

"Kann sein", brummt er. Er wirkt genervt und ich bereue, dass ich hierher gefahren bin. Aber jetzt weiß ich zumindest, woran ich bin.

Ich versuche den Schmerz in meinem Herz zu ignorieren und straffe meine Schultern, ehe ich mich erhebe.
"Was hast du vor?", fragt Micha erschrocken.

"Ich fahre jetzt nach Hause!", sage ich mit fester Stimme und will mich Richtung Flur entfernen, als er aufspringt und mich an meinem Arm festhält.

"Maurice, was soll der Quatsch jetzt?", ungeduldig starrt er mich an, "Das ist doch kein Grund jetzt eingeschnappt wegzurennen. Ich habe mich doch schon dafür entschuldigt."

Verständnislos schüttel ich meinen Kopf und schiebe seine Hand von mir.
"Kein Grund?", wiederhole ich vorwurfsvoll, "Natürlich ist das ein Grund, wenn du noch Gefühle für sie hast!"
Wütend starre ich ihn an. Was denkt dieser Kerl sich eigentlich?

"Glaubst du ernsthaft, dass du mit mir rummachen kannst, solange deine Ex nichts davon mitbekommt und jedes Mal, wenn sie dich braucht, lässt du mich dafür stehen? Nein, das mache ich nicht mit!", fauche ich ihn an.

"Maurice, jetzt beruhige dich bitte", erneut fasst er nach meinem Arm und hindert mich daran wegzulaufen, "Was redest du denn da? Ich will doch überhaupt nichts mehr von Chessie!"

"Bist du dir da ganz sicher?", ich starre ihn feindselig an, aber er lächelt siegessicher: "Ja, da bin ich mir ganz sicher!"

"Warum weiß sie dann nichts von mir?", frage ich etwas ruhiger. Er weicht meinem Blick aus und zuckt mit den Schultern: "Weil ich es ihr noch nicht erzählt habe."

Ich sehe ihn sauer an. Dann sieht er mir plötzlich wieder in die Augen und fragt: "Solange sind wir ja auch noch nicht wieder zusammen, oder? Hast du es denn schon irgendjemandem erzählt? Außer Palle und Manu weiß es doch sowieso niemand."

Ich öffne meinen Mund um zu protestieren, aber schließe ihn wieder, als mir bewusst wird, dass er Recht hat. Außer Manu und Paluten weiß wirklich keiner, dass wir uns lieben. Bisher hatte ich darüber auch noch nicht nachgedacht und ich finde es nicht schlimm, dass beispielsweise unsere Eltern noch nichts davon wissen. Warum stört es mich so bei Chessie?

"Bist du etwa eifersüchtig?", grinst Micha mich frech an.
"Vergiss es!", schnaube ich empört, "Ich finde es nur blöd, dass du mir absagst, wenn sie dich braucht."

"Das stimmt so nicht", widerspricht er, "Eigentlich hatte ich ihr gesagt, dass ich die Hunde nicht nehmen kann, weil ich zu dir wollte. Aber als du dann Manu eingeladen hast..., naja, ... da hab ich ihr dann doch zugesagt."
Verlegen grinst er mich an.

Kürbistumor - Zomdado - Gefühle! Und plötzlich ist alles anders. ~Abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt