5 Weeks

20

Taehyung

Erschöpft vom Tanzunterricht kam ich zurück in die Wohnung und stellte fest, dass ich der einzige war, der schon hier war.
Gerade wollte ich mich geschafft auf die Caoch fallen lassen und den Fernseher aufdrehen, als es an der Türe klopfte. Sicher nur Jimin oder so.
Ich lief zur Türe und riss diese auf.
Überrascht erblickte ich einen gut aussehenden Jungen, der mir schon ab und zu beim tanzen aufgefallen war.
„Oh ähm. Hi. Kennen wir uns?" natürlich wusste ich, dass wir uns nicht kannten, aber was hätte ich sonst sagen sollen?
„Nein, jedenfalls bin ich Jin. Der... ein Freund von Namjoon. Du weißt schon. Jungkook's bester Freund." er streckte mir eine Hand entgegen, die ich nach kurzem zögern annahm und leicht drückte.
„Taehyung aber du kannst mich Tae nennen" murmelte ich.
Er nickte und zeigte hinter mich.
„Ist wer da? Darf ich rein kommen?"
„Ja klar." ich öffnete die Türe weiter und tritt beiseite, damit er rein kommen kann.
„Ich bin alleine hier."
„Gut. Denn ich... ähm..." er machte eine lange Pause und schaute sich hier um. Ich muss zugeben es ist sehr unordentlich hier.
Naja, überall außer bei Jimin und mir. Jungkook und Yoongi sind zwei unordentliche Desaster.
„Was führt dich hier her?" fragte ich und ging in den Nebenraum um zwei Wassergläser zu holen.
„Ich wollte nur wissen wie es dir geht, naja weil, du weißt schon."
Ich reichte ihm ein Glas und wir setzten uns auf die Caoch.
Um ehrlich zu sein, hab ich keinen blassen Schimmer wovon er spricht.
Mir geht es blendend, vor allem wegen... naja die Sache zwischen Jungkook und mir, die sich weiter entwickelte.
„Mh meinst du das Bauchweh von gestern im Bus? Aso, ich hatte nicht mal Bauchweh, sondern- ach egal. Zu lange Geschichte." gerade wollte ich nach der Fernbedienung greifen, als Jin mein Handgelenk packte und ich ihn fragend anschaute.
Darf ich nicht Fernsehen?
„Ich habe nicht das Bauchweh gemeint. Naja. Ich meine wegen...Jungkook."
Moment. Jungkook hat ihm erzählt, dass da was läuft? Wieso weiß er das?
„Ja, ich weiß es." wieso wirkte er so ernst? Findet er das denn nicht gut?
„Ähm ja..." ich trank immer noch verwirrt einen Schluck aus dem Wasserglas.
„Deswegen wollte ich nur wissen, ob du eh klar kommst. Und ob es dir gut geht."
Schon komisch, dieser Typ, ich mein wir kennen uns kaum und er torkelt hier an und fragt mich nach meinen Gefühlen.
„Mir geht's gut. Ich bin glücklich." ich nahm noch einen großen Schluck.
„Du kannst ruhig mit mir reden. Immerhin wurde ich auch schon oft ausgenutzt und weiß wie sich da-"
Ich verschluckte mich und spuckte das ganze Wasser, dass ich im Mund hatte aus. Direkt auf Jin. Ich musste husten und ich spürte, wie mir Jin auf den Rücken klopfte um mir zu helfen.
Was hat er gerade gesagt?
Er hat mich doch ni-
Scheiße! Klar, hat er mich ausgenutzt!
Wie konnte ich nur so verdammt naiv sein und denken, dass er Gefühle für mich hat, obwohl ich ihn immer so nerve?
Wie dumm konnte ich nur sein?
Ich hatte das Gefühl, mein Herz zog sich zusammen und war soeben in 1000 Stücke zersprungen.
Wie konnte er mir sowas nur antun?
Was habe ich mir nur anderes vorgestellt? Es ist immer noch der Fuckboy der Schule und das wird sich nie ändern.
„S-Sag, dass das nicht s-stimmt." flüsterte ich und starrte meine Füße an.
Ich konnte spüren, wie mir eine stille Träne über die Wange kullerte und schließlich auf den kalten Boden prallte.
„Doch es- oh mein Gott. Du wusstest es nicht? Was hab ich bloß getan. I-ich wollte dich nicht verletzten. Tut mir so leid." er Strich mir über den Rücken.
In mir ballte sich so viel Wut auf Jeon, dass ich das Gefühl habe, explodieren zu können.
„Erzähl mir alles was du weißt." sagte ich monoton mit meiner rauen Stimme.
„Ich weiß nicht ob das so gut i-"
„ERZÄHL. MIR. ALLES. WAS. DU. WEISST."
Er schreckte leicht zurück aber gab sich geschlagen.
„E-er macht schon seit längerer Zeit solche Spielchen mit Namjoon. Er gibt Jungkook aufgaben wie ‚klär dir diese Bitch' und du warst halt eine der Aufgaben. Um ehrlich zu sein hätte ich nie gedacht, dass er es wirklich macht. Anscheinend schon. Jedenfalls war er heute um 4:30 Uhr zu mir und Namjoon gekommen und hat erzählt, dass der Sex so gut war und dass er die Aufgabe erledigt hat. Ich meinte zu ihm, er soll aufhören mit Menschen so umzugehen, doch er wollte nicht auf mich hören und meinte bloß er hätte es dir erzählt. Anscheinend doch nicht- Oh fuck. Weine nicht. Ich kann mit sowas nicht umgehen."
Ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken während ich seiner Erklärung zugehört hatte.
Wieso tat das so verdammt weh?
„Ich habe ihm meine Gefühle gestanden. Und er- er hat mich verarscht und nur ausgenutzt." hauchte ich.
Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ich zuckte leicht zusammen.
Ich blickte auf und erkannte...
Wie schön.
Da war er auch schon.
Und erkannte Shitkook mit Namjoon. Den zwei kindischen Schwachköpfen.
Ok nein. Nicht Namjoon. Nur Shitkook. Er hätte es nicht machen müssen.
Aber er hat es getan.
Jungkook erstarrte und auch Namjoon war verwirrt uns so zu sehen.
Ich, mit verheultem Gesicht.
Und Jin, vollgespuckt mit Wasser und meinem Speichel am Sofa.
„Jinnie?" Shitkook's Stimme klang nervös.
„Was. Machst. Du. Hier?" er sah mir tief in die Augen und ich wischte mir hastig die Tränen aus dem Gesicht.
Und erneut konnte ich nur diesen Hass spüren.
Ich sprang auf und lief auf diesen Dreckskerl zu.
„DU!" ich zeigte auf ihn.
Ich kam bei ihm an und presste ihn gegen die Wand hinter ihm.
„DU! Du verdammtes Stück Scheiße! Wie konntest du bloß! Wie konntest du mich so behandeln wie die ganzen Schlampen? WIE! Erklär es mir!" schrie ich ihn an.
„JIN!" schrie er.
„Nichts da Jin. Er ist im Vergleich zu dir ein sozialer Mensch und hat mir die Wahrheit erzählt! Aber du..." ich stoßte mich von der Wand ab und seufzte.
„Tae. Ich kann das erklä-"
„Da gibt es nichts zu erklären."
Mit diesen Worten verließ ich die Wohnung.
Nie wieder will ich dahin zurück.
Nie. wieder.
Nie wieder will ich in dem Bett schlafen müssen, in dem er mich wie ein Spielzeug verwendet hatte. In dem er mich ausgenutzt hatte. Um sein dreckiges Verlangen nach Sex zu stillen.

Nie wieder