Randon Banks
„Sie: Nicht mehr, aber jetzt. Was gibt's?" Müde reibe ich mir die Augen, sehe nach, wann sie die Nachricht geschrieben hat.
Offenbar ist sie immer früh auf, wenn sie mir um zwanzig nach sechs schon schreibt.
Wach geworden bin ich allerdings von ihrer neusten Nachricht, die vor einer Minute angekommen ist.
„Sie: Dein Essen steht in dem Schließfach Nummer dreihundertelf. Das ist ein leerstehendes", hat sie geschrieben und dann noch die Zahlenkombination dafür.
Woher hat sie den Code für ein unbenutztes Fach?
„Randon: Guten Morgen. Wollte nur noch ein bisschen schreiben, nichts Spezielles. Warum hast du es nicht in mein Schließfach gestellt?" Sobald die Frage raus ist, lege ich mein Handy wieder auf die Kommode, ziehe mich an.
Ich denke nicht, dass sie grundlos ein anderes Fach nutzt. Allerdings fällt mir auch kein Grund ein, warum sie meines nicht nutzen sollte. Sie kennt den Code und wenn etwas passiert wäre, wie zum Beispiel, dass jemand die Tür abgerissen hat, hätte sie das sicher erwähnt.
Mein Handy vibriert, als ich mir ein Shirt über den Kopf ziehe, darum gehe ich zurück zu meiner Kommode, öffne die Nachricht.
„Sie: Lesley und Phil wollten mich abfangen." Stirnrunzelnd tippe ich gleich eine neue Frage.
„Randon: Was weißt du?" Das war nicht sonderlich spezifisch, aber das könnte dazu führen, dass sie mir alles dazu sagt, was sie weiß. Ich habe keine Ahnung, was ausgerechnet diese beiden dazu bringt, Sie abfangen zu wollen. Dass Phil neugierig ist, seit er von ihr weiß, ist mir klar. Nur kann ich mir nicht erklären, warum er Lesley davon erzählt hat. Und schon gar nicht, was sie sich erhofft haben, als sie sich in der Schule auf die Lauer gelegt haben.
Sie schreibt, aber ich denke nicht, dass es eine kurze Nachricht wird, darum stecke ich mein Handy ein, schnappe mir meine Schultasche und verlasse mein Zimmer. Auf dem Weg nach unten grüße ich Dana, die schon zum Bus loslaufen muss und meine Mutter, die noch wie ein Zombie an der Kaffeemaschine steht.
Zügig ziehe ich meine Schuhe an, hole meine Schlüssel und verlasse das Haus, überquere die Einfahrt. An meinem Auto am Straßenrand angekommen sehe ich noch einmal nach, aber sie hat noch nicht geantwortet. Da ich zu spät dran bin, um auf sie zu warten, fahre ich allerdings los und nehme mir vor, erst auf dem Parkplatz der Schule wieder auf mein Handy zu sehen.
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Jedes Mal, wenn es in meiner Hose vibriert hat, war ich ganz kurz davor nachzusehen. Sie hat einige Nachrichten geschrieben, oder jemand anderes, aber das glaube ich irgendwie nicht.
Sobald mein Auto dann endlich steht, ziehe ich es gleich hervor, sehe nach. Tatsächlich hat Phil mir auch geschrieben, aber ich lese erst die Nachrichten von ihr.
„Sie: Das ist nicht so leicht. Ich bin niemand, der sich gerne einmischt oder Mutmaßungen anstellt. In so etwas bin ich wirklich schlecht." Bevor ich wirklich über die Nachricht nachdenken kann, lese ich schon die zweite. „Sie: Phil und Lesley kleben aneinander, seitdem ihr nicht mehr zusammen seid. Du musst für dich entscheiden, was das bedeutet, da halte ich mich raus. Phil hat ihr erzählt, dass da ein Mädchen ist, das dir dein Essen bringt, das habe ich aus seinen Worten geschlossen. Sie wollte mich abfangen um zu sehen, wer ich bin", schreibt sie weiter, doch am Meisten trifft mich die letzte Nachricht.
„Sie: Ich glaube, sie denkt, dass du etwas mit mir hast. Sie denkt, dass ich der Grund bin, warum du sie nicht angefasst hast. Das hat sie zumindest gesagt." Frustriert lasse ich mein Handy in den Schoß fallen, reibe mir das Gesicht.
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Unscheinbar
RomanceRandon Banks ist einer der beliebtesten Jungs in der Oberstufe. Natürlich gutaussehend, klug, charmant, aber kein Aufreißer, wie seine Freunde. Er will die Richtige finden, sucht dabei überall Unterstützung, wo er sie vermutet, doch er findet sie un...