George White
Ich schloss die Tür auf und trat bei Seite, um meinem Sohn einen Blick auf mein Heiligtum zu gewähren.
Ben trat selbstsicher ein und atmete tief durch, die Hände schloss er besitzergreifend um das Holzgeländer.
"Was sagst du?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens.
"Es ist wahrhaft beeindruckend", hauchte mein Sohn ehrfürchtig, während er den Blick schweifen ließ.
"Es hat Jahre gedauert, das alles hier zur perfektionieren. Und es tut ehrlich gut zu wissen, dass ich einen würdigen Erben habe."
Ich hörte Benjamin leise lachen, er sah mich noch immer nicht an.
"Sag, Vater, wann werde ich dein Erbe antreten?", wollte er wissen und hob die Hände vom Geländer.
Er war mit Eifer bei der Sache. Das war löblich. Hoffentlich war sein jüngerer Bruder vom gleichen Charakter.
"Wenn ich nicht mehr bin", antwortete ich.
Ben drehte sich um, einen Dolch in der Hand. Ein Grinsen verdüsterte sein hübsches Gesicht und es war als spräche der Teufel selbst zu mir.
"Lass mich nicht zu lange warten", sagte er noch, als ich merkte, dass es schon längst zu spät war.
Sein Arm schnellte vor und einen Augenblick später erreichte mich der Schmerz.
"Ihr Menschen seid so unglaublich schwach", murmelte Benjamin, während ich an der Wand entlang zu Boden rutschte, "jemand wie du hat den Namen Blackbeard nicht verdient."
Und seine kalten schwarzen Augen waren das Letzte was ich sah.----------
Ca. 5 Jahre vor der Haupthandlung
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My way down
Historical Fiction1763, Karibik: Victoria Smith, 20, lebt in einer kleinen Hafenstadt, die des Öfteren von Piraten überfallen wird. So auch diesmal. Aber etwas ist anders: nicht nur, dass der gutaussehende Pirat James White ihr eine rätselhafte Nachricht hinterlässt...