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Ich wachte erst spät auf und fühlte etwas warmes unter mir. Kurz blinzelte ich und erkannte, dass es Harry war, der um unter mir lag und Fern sah. "Was guckst du da?", fragte ich leise und schaute auf den großen Bildschirm. "Nachrichten. Normalerweise Empfangen wir hier keine, aber auf diesem Kinder Kanal laufen auch immer welche.", sagte er. Ich lehnte mich an ihn und schaute auch mit. Die Sachen wurden alle gut erklärt, weil sie ja für Kinder waren und so konnte auch ich alles gut verstehen. Es ging darum, wie bald die nächste Eiszeit kommen sollte und wissenschaftlich gezüchtete Kreaturen diese vielleicht nicht überleben würden. Dabei ging es aber nur um Meerjungfrauen und kleine Zwerge. Klar war, dass Werwölfe auf jedenfall überleben würden, da sie so viel Körperwärme hatten, dass sie noch jemanden dazu aufwärmen könnten. "Okay praktisch. Dann wird dir auch nicht kalt", sagte Harry und spielte mit meinem Katzenschwanz herum. "Lass das", lachte ich und drehte mich herum. "Das ist aber so weich", protestierte Harry und griff wieder danach. Ich versuchte kräftig zu wedeln, aber sein Griff war zu feste. "Och Harry. Das ist nicht sehr höflich von dir", lachte ich. Harry ließ ebenfalls lachend los und setzte sich auf. "Ich zieh mir was an. Das Frühstück haben wir eh verpasst.", meinte er. "Echt? Glaubst du, die haben was bemerkt?", fragte ich. Harry zuckte mich den Schultern. Es ist oft so, das manche mal das Frühstück verpassen. Meistens wird einfach der Freundeskreis gefragt, und wenn die sagen, dass du oft verschläfst oder gestern lange wach geblieben bist, dann wird sich nicht weiter drum gekümmert. Nur wenn man einen ganzen Tag nicht gesehen wurde, wirst du gesucht. Wenn man dann nicht da ist, weiß ich nicht, was passiert. Werden wir dann in den nächsten Tagen erfahren.", meinte Harry, während er sich anzog. "Ich zieh mich auch an.", beschloss ich und suchte meine Sachen von gestern zusammen. Mehr hatte ich auch nicht. Hier bekam man jede Woche andere Kleidung, die man sich Montags abholen konnte. Dann gab es für jede Größe und Spezies einen Wäschekorb. Viele Hybride brauchten zum Beispiel ein Loch in der Hose, damit der Tierschwanz nicht in der Hose klemmte. Engel brauchten an Rücken zwei Löcher und manche bekamen auch ganz normale Kleidung.

"Brauchen wir nicht vielleicht noch Wintersachen, wenn wir abhauen?", fragte ich. Immerhin hatten wir gerade November und es war Kalt draussen. Trotzdem hatten wir noch keine Dickeren Jacken bekommen. "Darum werden wir uns heute kümmern", sagte Harry gelassen. "Komm ersmal mit, vielleich kriegen wir ja doch noch etwas vom Essen ab.", meinte er und wir verließen das Zimmer. Wir erwischten tatsächlich noch etwas und trafen uns nach dem Frühstück wieder vor der normalen Kantine. "Also Louis. Geh mir gleich einfach hinterher. Wir müssen zum Kleider-Raum und dort noch nützliche Dinge besorgen. Bestimmt haben die Da auch Rucksäcke", erklärte Harry und ging zielstrebig voraus, wir liefen ein paar Flure entlang bis zu einer Tür. Harry öffnete sie und wir schlichen uns schnell hinein. Überall hier lagen Klamotten herum und andere Sachen wie Taschen, Bettbezüge, Matratzen, Decken und Kissen. "Wir können nur eine Tasche mitnehmen, weil ich nicht immer tragen kann, als Wolf", flüsterte Harry. "Dashier ist der größte Rucksack. Such ein paar Dinge, die wir vielleicht brauchen können dahinten. Ich geh auf die Seite.", er deutete auf die zwei Raumhälften und wir teilten uns auf. Ich fand als erstes eine warme Wolldecke im ersten Regal. Als ich weiter ging fand ich Mützen und Schals. Dann waren hier ersteinmal tausende weiße T-shirts gestapelt. Ich nahm noch zwei mit, da es nächsten Sommer ja vielleicht noch warm werden würde. Ich ging weiter und fand dort viele Kurze Stoffhosen. Ich nahm eine mit Loch am Hintern und eine normale mit. Dann war ich auchschon an allen Regalen vorbei und wollte zurück zum Eingang gehen, als es pötzlich heller im Raum wurde. Jemand schien die Tür geöffnet zu haben. Schnell versteckte ich mich mit den Sachen unter einem der Regale und versuchte möglichst leise zu sein.
Ich konnte nur hoffen, dass Harry das selbe tat.

Ein Mann ging auf meine Hälfte zu und kramte bei den Tshirts herum. Als er anscheinend das gefunden hatte, was er brauchte, ging er wieder und schloss die Tür. Erleichtert atmete ich aus. Das hätte ganzschön schief gehen können. Ich krabbelte vorsichtig unter den Regal hervor und ging zu den Rucksäcken, die auf Harrys Hälfte waren. "Was hast du gefunden?", flüsterte ich ihm zu. Er stand bereits mit ein paar Sachen in der Hand vor dem Regal. "Zwei Winterjacken, Schneehosen, warme Socken, Viele Unterhosen, Pullover, lange Stoffhosen und halte dich fest.", meinte er. "Ich hab keine Hand frei", schmunzelte ich. "Es gibt extra für Hybride so eine Art lange Socke. Die kann man über den Katzenschwanz stülpen und alles bleibt schön warm.", flüsterte er. Davon hatte ich ja nochnie etwas gehört. "Außerdem habe ich noch ein Bettlaken geholt. Was hast du?", fragte er. "Tshirts, kurze Hosen, Mützen und Schals und eine Decke." Er holte den Rucksack heraus und legte seine Sachen davor ab. "Mal sehen wie viel darein passt. Mach die Sommerkleidung nach unten.", meinte Harry. Wir stopften alles in den großen Rucksack und schnallten die Decke da fest, vo normalerweise eine Isomatte oder so dran war.

"Ok schnell weg hier. Wir nehmen eine Abkürzung, so kommen wir schneller zum großen Treppenhaus.", flüsterte Harry und wir schlichen zur Tür. Harry lauschte einen Moment daran, um zu hören ob jemand dort entlang lief, aber es schien niemand da zu sein. Er öffnete vorsichtig die Tür und schlüpfte mit dem Rucksack hinaus. Ich ging schnell hinterher und wir liefen eilig den Flur entlang. Das war ganzschön aufregend, weil wir jeden Moment erwischt werden könnten. Wir kamen schnell am großen Treppenhaus an und beeilten uns nach oben zu kommen. Ich war schon ganz aus der puste, als wir die oberste etage erreichten und den Flur entlang huschten. Vor meiner Tür gab ich ihm sofort den Schlüssel und wir waren im Nu drinnen. Harry verstaute den Rucksack unter meinem Bett und legte sich darauf.

"Man war das stressig. Stell dir vor wir wären jemandem begegnet", lachte er erleichtert. "Brauchen wir noch etwas proviant?", fragte ich ihn nachdenklich. " Nein, ich kann doch was für uns jagen. Und in hier wird man wohl einen vernünftigen Bach finden, aus dem man trinken kann", meinte Harry. "Jetzt steh da nicht so rum und komm zu mir. Wir schaffen das schon irgendwie.", meinte er. Ich ging auf das Bett zu und kletterte über Harry drüber. Eine Hand ließ ich auf seinem Bauch liegen. Harry brummte zufrieden und stülpte seine Schuhe von den Füßen. Ich tat das selbe und er schaltete den Fernseher an. Gerade lief eine Doku über das einundzwanzigste Jahrhundert, die wir uns einfach ansahen. "Eine seltsame Zeit war das. Dieser dumme Typ, der nicht an den Klimawandel geglaubt hat, der hatte wohl nichtmehr alle Tassen im Schrank. Und manche sagen, ich wäre verrückt. Stell dir vor, man hätte nie etwas für die Umwelt getan.", regte Harry sich auf. "Tja. Sei froh, dass der schon lange nichtmehr lebt", murmelte ich schläfrig. Harry kraulte malwieder meine Ohren und ich schlief in seinem Arm ein.

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"Aufwachen Lou", wurde ich sanft von einer tiefen Stimme geweckt. Es war Harry, der halb unter mir vergraben lag und mich anscheinend aufwecken wollte. "Mh", machte ich ich rollte mich von ihm herunter. "Du bist während dem schlafen auf mich gerobbt und ich konnte dich nichtmehr runterschieben", lachte er. "Außerdem gibt des bald essen." Harry stand auf und schaltete währenddessen den Fernseher aus. Nach dem Gong gingen wir herunter und verabschiedeten uns vor der großen Mensa. Harry ging dann weiter zu der kleinen und ich holte mir ersteinmal eine große Portion des ekelhaften Hybridenfutter. "Louis, kommst du zu uns?", rief Niall von dem üblichen Tisch. "Ja", rief ich und eilte zu ihnen. So sehr mochte ich Niall und seine Freunde zwar nicht, aber ich musste sie ja hoffentlich nichtmehr lange aushalten.

Natürlich wunderte sich Niall, warum ich nicht beim Frühstück gewesen war, aber ich sagte nur, dass ich mich ausgeruht hatte. "Gehst du heute mit uns zu den Tischtennisplatten?", fragte Niall, während er sich einen großen Fleischklunpen in den Mund stopfte. "Ich ahbe nichts vor, also meinetwegen", murmelte ich. "Alles ist gut, solange du nicht mit diesem Harry rumhängst", meldete Zayn sich von der Seite, der schon aufgegessen hatte. Ich rollte nur heimlich mit den Augen und zwang einen weiteren Bissen des Futters in mich.Bald, hoffte ich, war ich bestimmt nichtmehr in dieser schrecklichen Anstalt.

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1420 Wörter

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt