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Harry lief den Rest des Tages mit mir auf dem Rücken durch den Wald und überquerte einen weiteren Berg. Auf dem Weg hatte er noch ein bisschen gejagt und mich solange irgendwo abgesetzt. Jetzt lagen wir zusammen auf einer kleinen Lichtung und ich kuschelte mich an sein Fell. Wir waren Im nächsten Tal angekommen und hatten sogar mehrere kleine Bäche entdeckt.

Gerade war mir schön warm und wohl, als wir in der Ferne Motoren aufheulen hörten. Harry stand so schnell auf, dass er mir erstmal ein Dutzend Blätter ins Gesicht schleuderte. Ich rappelte mich auf und nahm den Rucksack. Man konnte die Geräusche immernoch hören und dass schlimmste war, dass sie mit jeder Sekunde näher kamen. Ich schwang mich schnell auf Harrys Rücken und er rannte los. Oft musste er über umgestürtzte Bäume springen und sich zwischen irgendwelchen Pflanzen hindurchschlängeln. Hoffentlich hatten die Menschen mit ihren Fahrzeugen mehr Probleme damit als Harry, der sich schnell durch den Wald kämpfte. Er war wircklich geschickt und das, obwohl er ziemlich groß war.

Es war mir sowieso ein Rätsel, warum er immer Beute fing, obwohl ihn doch jedes Tier mit Augen sehen müsste.

Das Tal hatten wir jetzt durchquert und ich merkte, wie Harry langsam müder wurde. Die Geräusche waren zwar nurnoch in der Ferne zu hören, aber irgendwann würden es die Menschen bestimmt durch den Wald schaffen. Harry machte eine kurze Pause. Ich strich ihm durchs Fell und massierte seine Ohren, wie er es immer bei mir tat. "Oben auf dem Berg sind keine Bäume mehr. Wenn wir dahin laufen haben sie uns warscheinlich schnell gefunden. Wir müssten weiter am Waldrand vorbei und irgendwie versuchen über den Berg zu kommen." Ich wusste, dass Harry mich verstehen konnte, denn er nickte und ging weiter. Ich konnte mir gut vorstellen, wie Müde er war, nachdem er die letzten Stunden so viel gegangen und gerannt war. Er wurde wieder schneller und Bog nach links ab. Irgendwann kamen wir am Waldrand an und Harry blieb im Schutz der Bäume. Ich hatte das Gefühl, wir liefen ewig den Hang entlang, bis wir eine Stelle fanden an der der Wald sich über den Berg streckte. Harry trabte nach oben und blieb an der höchsten Stelle kurz stehen um sich umzusehen. Die Menschen konnte man hier weder hören noch sehen. Harry ging weiter auf die andere Seite des Berges und trank kurz an einer Quelle. Auch ich sprang von ihm um einen Schluck zu nehmen. "Du machst das toll Harry.", ermutigte ich ihn und schlang meine Arme in seinen großen Hals. Er brummte zufrieden und ich löste mich von ihm. Langsam ließ Harry sich auf den Boden sinken und machte es sich bequem. Während er lag verwandelte er sich und gähnte. "Komm her, Großer." Er breitete seine Arme aus und ich legte mich zu ihm. Wir waren so nah, dass ich seinen Atem an meiner Nase spüren konnte und seine Locken kitzelte mich etwas an der Wange. Er hatte gerade so lange Haare, dass ein paar Stänen seine Schultern berührten. Ich lehnte meinen Kopf gegen ihn und seufzte. "Glaubst du, die Menschen habe mehrere Suchtruppen?", fragte ich etwas ängstlich. Was wenn irgendwann der ganze Wald durchkämmt wurde. "Ich denke, dass es momentan noch wenige sind. Vielleicht werden es dann mehr, wenn sie bemerken, dass sie uns so nicht finden. Grad eben haben sie uns ja auch nicht gesehen, also kann es sein dass sie in die falsche Richtung fahren... wenn wir Glück haben." Harry strich beruhigend über meinen Rücken und massierte mit einer Hand meine Ohren. Kurz bevor ich einschlief spürte ich noch, wie er mir einen leichten Kuss auf die Stirn gab.

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606 Wörter

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt