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Ich wurde malwieder morgens von Harry geweckt und es ging weiter durch den Wald. Die Hubschrauber waren nichtmehr am Himmel zu sehen, da sie Nachts  wieder zurückgeflogen waren. Harry vermutete aber, dass sie trotzdem heute wieder kommen und weiter suchen werden.
Er meinte auch, dass wir ertsmal sicherer sind, wenn wir über die nächste Bergkette sind, weil die Menschen warscheinlich nicht erwarten, dass wir so weit weg sind. Und wir müssen uns beeilen dorthinzukommen, weil die Menschen Wärmebildkameras haben, mit denen sie den Wald absuchen und uns schneller finden. Vorallem Harry, wenn er ein Wolf ist. Deswegen laufen wir gerade auch zufuß. "Wir hätten eigentlich auch einfach weiter im Tal entlanglaufen können. Über den Berg können wir ja eh nicht.", überlegte Harry und blieb stehen. "Was? Wieso fällt dir das erst jetzt ein? Und warum können wir nicht auf den Berg? Da ist bestimmt eine schöne Aussicht." Keuchend stellte ich mich neben mir und schaute nach oben zur Bergspitze, die weit entfernt in den Wolken war. "Die Aussicht kannst du nur Leider nicht genießen, wenn du erfroren bist. Außerdem finden uns die Menschen da oben schneller als du gucken kannst. Komm jetzt, wir gehen einfach hier auf dem Berg entlang. Dann müssen wir nicht zurücklaufen." Harry ging wieder los und ich schlurfte hinterher. "Ich verwandle mich in einen Wolf, dann sind wir schneller, aber du musst den Rucksack nehmen und wenn du einen Hubschrauber siehst oder hörst sagst du mir sofort Bescheid." Er zog den Rucksack aus und übergab ihn an mich. Dann wurde er zum Wolf und ich hüpfte auf seinen Rücken. Wir trabten den Hang entlang und näherten uns langsam dem Tal, da Harry leicht bergab lief. Tatsächlich waren wir so viel schneller und ich musste mich nichteinmal anstrengen. Prüfend schaute ich immerwieder in den Himmel, aber ich konnte keinen Hubschrauber sehen.

Der Schnee, der Gestern Abend noch überall verteilt lag, war auch schon etwas verschwunden. Harry glaubte aber, dass es in der nächsten Zeit öfter schneien würde. Zurzeit hinterließen wir aber nicht wirklich auffällige Spuren. Ich lehnte meinen Kopf zurück und hörte ein Motorengeräusch in der Ferne. Ich schaute in alle Richtungen und sah aufeinmal ein paar Hubschrauber  oben am Himmel. Die waren zwar weit weg, aber ich machte Harry trotzdem darauf aufmerksam. Der rannte daraufhin sofort los uns hetzte wie ein erschrockene Reh durch die Bäume. Ich denke nicht, dass er schneller war als ein Hubschrauber, aber die Geräusche wurden trotzdem etwas leiser. Irgendwie wunderte es mich, dass ich die Hubschrauber gehört hatte, obwohl sie so weit weg gewesen waren. Vielleicht waren ja noch andere Fahrzeuge unterwegs. Harry jedenfalls hörte garnicht erst auf mit Rennen, bis wir an einem Bach ankamen. Wir beide tranken und dann ging es direkt weiter. Wir kamen irgendwann an einem Berg an, der das Tal in zwei Hälften teilte. Die beiden Bergketten, zwischen denen wir eben noch entlanggelaufen waren, gingen weiter auseinander und auf unserer linken Seite wurden die Berge höher.  Ich sprang von Harry und er wurde zum Menschen. "Es ist gefährlich... aber wir müssen links entlang.", schnaufte er und ich schaute mit großen Augen zu den zugeschneiten hohen Bergen. "Und warum?", fragte ich. " Wenn wir rechts entlang laufen kommt irgendwann vielleicht eine Stadt. Links sieht es nicht danach aus."

Wir Bogen also links ab und gingen solange, bis die Sonne unterging. Die Hubschrauber sah man in der Ferne wegfliegen und wir waren mitlerweile von hohen Bergen umgeben. Es hatte wie erwartet wieder geschneit und wir saßen zittern unter einem Baum. Harry Hatte wieder die Decke um uns gewickelt. "Was genau ist eigentlich unser Ziel?", fragte ich ihn nachdenklich. Darüber hatte ich noch garnicht nachgedacht. "Erstmal müssen wir in Sicherheit kommen. Wenn wir das geschafft haben schauen wir weiter." Harry lächelte und ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. "Wann sind wir in Sicherheit?" "Wir sind in Sicherheit, wenn die Menschen uns nichtmehr suchen und wir in Ruhe sind.Vielleicht finden wir dann etwas, wo wir leben können. Hoffentlich. Lass uns jetz schlafen." Harry drehte sich zu mir und legte schützend einen Arm um mich. Ich kuschelte mich gegen seine Brust und schloss die Augen.

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685 Wörter

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt