"Harry ich hab Durst" "Du hast doch grad eben erst getrunken." Harry biss von einem Eichhörnchen ab und schaute mich genervt an. "Das war aber nicht genug.", quengelt ich weiter. Ich hasste es wenn ich beim essen nicht währenddessen auch trinken konnte. "Du bist eine ganz schöne Nervensäge", meinte Harry kauend. "Und du bist ein Bösewicht!" Trotzig biss ich von meinem Essen ab, während Harry lachen musste. "Warum bin ich denn ein Bösewicht?" "Na weil du einfach abgehauen bist von den Menschen und dann hast du noch einen Unschuldigen Hybriden mitgeschleppt. Die Menschen halten dich bestimmt für gefährlich." Ich biss noch Einmal ab. "Da könntest du sogar recht haben.", überlegte Harry. "Vielleicht denken Sie ich hätte dich entführt oder so. Und dann noch wenn du bald deine Hitzephase bekommst. Das ist garnichtmal unverdächtig" Ungläubig starrte er mich an, als wäre es so außergewöhnlich, dass ich mal etwas schlaues gesagt hatte. "Das mit der Hitzephase hast du dir doch nur ausgedacht, damit wir einen Grund haben schnell abzuhauen. Die meisten kriegen die doch eh erst mit achtzehn. Ich spüre jedenfalls rein gar nichts." Trotzig vergrub ich die Überreste meines Eichhörnchens unter dem vielen Laub. "Oh Louis. Du wirst auch währenddessen nicht viel spüren. Das ist wie bei der Pubertät bei den Menschen. Man spürt ja nicht durchgehend dieses Gefühl, dass man in der Pubertät ist, sondern man benimmt sich eben einfach so ohne es richtig zu bemerken." Harry Tat das selbe wie ich und stand auf. "Und wie sollen die Menschen dann bemerken, dass es so weit ist? Die meisten Krearuren kommen dann doch in die Zuchtstation oder so." "Ich denke am Verhalten wird man schnell merken, wann es anfängt. Du wirst dich höchstens wundern, warum du plötzlich anders fühlst und denkst.", sagte er. Woher er das alles wohl wusste. "Wir müssen jetzt weiter. Nimm den Rucksack und springt auf mich." Harry wurde zum Wolf und ich tat das, was er mir befohlen hatte. Auf seinem Rücken fühlte ich mich wieder so groß und mächtig. Dabei war ich eigentlich klein und schmächtig. Oh mein Gott dieser Gedanke hat sich gereimt.
Harry trabte gelassen den Berg hinauf, da wir es heute am Vormittag bis ins Tal geschafft hatten. Ich spielte etwas mit seinem Fell herum, während Harry lief und wickelte einzelne Stränen und meine Finger. "Du hast selbst als Wolf locken", bemerkte ich kichernd und er schüttelte sich etwas. Immer Wenn er das tat fiel ich fast runter. Ich glaube das war auch seine Absicht.
Eine Weile liefen wir bergauf durch den Wald und kamen an einer kleinen Höhle an. Unter einem kleinen Felsvorsprung war ein Loch im niedrigen Felsen. Begeistert sprang ich von Harrys Rücken und lief darauf zu. "Glaubst du da wohnt jemand?", fragte ich ihn und schaute in die Höhle. "Wenn schon dann Tiere.", sagte er knapp, nachdem er sich verwandelt hatte. "Hallo?", rief ich vorsichtig in das dunkle Loch. "Tiere können normalerweise nicht sprechen, Louis." Harry lachte und drängelte sich an mir vorbei. "Dem Geruch nach haben hier mal Füchse gewohnt. Aber gerade ist keiner da." Er krabbelte ein Stück in die Höhle und verschwand dann darin. "Bist du dir sicher, dass nicht gleich welche um die Ecke kommen und uns angreifen?", fragte ich unsicher ins dunkle. "Wow hier ist ziemlich viel Platz" Harry schien meine Frage zu ignorieren und immer tiefer zu kriechen. "Harry? Soll ich auch reinkommen?" Ich lauschte einen Moment, aber es kam keine Antwort. "Harry?" Ängstlich steckte ich meinen Kopf in die Höhle. Dann kroch ich durch den Eingang und rief noch Einmal nach ihm, aber das einzige was ich hörte war der Wind, der draussen durch die Bäume wehte. Ich krabbelte weiter und konnte mich irgendwann sogar fast aufrichten. "HARRY?", kreischte ich und versuchte nicht über irgendwelche Wurzeln zu stolpern, die hier überall herumlagen und hingen.
Ich hatte das Gefühl schon eine Ewigkeit in der Dunkelheit herumzuirren und Harrys Namen zu rufen als ich es aufgab und mich auf den feuchten Boden setzte. Wie groß war diese Höhle bitte?
Verzweifelt versuchte ich mich daran zu erinnern, aus welcher Richtung ich gekommen war, aber es war so dunkel, dass man gerade so die Wände erkennen konnte. Ich kroch ein Stück weiter und rief noch Einmal Harrys Namen. Tatsächlich hörte ich darauf hin gedämpfte Stimme. "Wo bist du?" Schnell richtete ich mich auf und lauschte. Ein Geräusch kam aus irgendeiner Richtung und ich drehte mich im Kreis. "Was?", rief ich so laut ich konnte. "Ich bin hier!" Die Stimme war dieses mal näher und ich konnte erkennen, dass es Harry war. Trotzdem konnte ich mit der Ortsangabe 'Hier' nicht viel anfangen. Ich hörte Schritte hinter mir und drehte mich. "Harry?" Ängstlich streckte ich meine Arme aus und ging in die Richtung, wo ich die Schritte vermutete. Aus der anderen Richtung hörte ich allerdings wieder seine Stimme. Erschrocken zog ich meine Arme ein und lief so schnell ich konnte weg. Waren ich und Harry etwa nicht alleine in dieser Höhle? "Harry hilfe", schrie ich rennend und stieß wenig später gegen etwas hartes. "Harry?" "Ja so heiße ich. Warum bist du nicht gleich hinter mit her gegangen?" Er klang etwas besorgt und atmete tief durch. "Da waren eben Schritte. Die waren nicht von dir, aber wer könnte sonst hier sein?", fragte ich aufgeregt und lief hinter Harry durch die Dunkelheit. "Ich verwandle mich zum Wolf. Dann kann ich mich besser orientieren. Bleib immer bei mir, ok?" Harry tat, was er gesagt hatte und ich krallte mich in seinem weichen Fell fest. Wir liefen weiter und Harry versuchte anscheinend einen Ausweg zu finden. Ruckartig blieb er stehen und ich rannte in ihn hinein. Ich hörte wieder diese Schritte und Harry anscheinend auch. Keiner von uns bewegte sich. Langsam erkannte ich eine Ecke vor uns und ein Licht, welches immer heller wurde. Die Schritte wurden deutlicher und lauter. Ich kniete mich hin um mich hinter Harry zu verstecken, als das Licht so hell war, dass ich jedes Detail der Höhlenwände erkannte. Zitternd betrachtete ich die Bildchen und Zeichen in einer Felswand. Um die Ecke kam ein dunkler Schatten, der uns direkt anleuchtete. Ich hielt eine Hand vor meine Augen, da es ziemlich blendete. "Seit ihr Menschen?", sagte der Schatten mit rauer Stimme. "Äh. Nein.", wimmerte ich und versuchte die Gestalt zu erkennen. "Wieso seit ihr hier? Und warum ist ein Wolf bei ihnen? In dieser Gegend gibt es keine." Die Gestalt kam näher und betrachtete uns. Ich erkannte einen etwas älteren Mann, mit einem grauen Gewand. "Was seit ihr, wenn ihr kein Mensch seit?", fragte er mich. "Ich bin ein Hybrid. Und ich tue ihnen nichts, versprochen. Wir haben uns nur hierdrinnen verirrt." Mit großen Augen schaute ich den Mann an. "Und was ist das?", fragte er und zeigte auf Harry, der beschützerisch vor mir stand. "Das ist mein Freund Harry. Er ist ein Werwolf.", erklärte ich und strich über sein braunes Fell. Der Mann lachte laut und schüttelte den Kopf. "Werwölfe sind nicht so groß. Und vorallem beschützen sie keine Hybride. Was soll's. Ich zeige euch den Ausweg und ihr erklärt mir, was ihr hier sucht, verstanden?" Der Mann drehte sich um und ging wieder zurück. Harry lief hinterher und ich folgte den beiden einfach. Tatsächlich führte er uns zum Ausgang und krabbelte mit uns durch das enge Erdloch. Draußen blinzelte ich ertsmal, da es so hell war. "Und wie seit ihr jetzt hierhergekommen?", fragte der Mann. Er hatte einen langen Bart und sah fast aus wie ein Zauberer. Harry verwandelte sich währenddessen und stellte sich wieder vor mich. "Wir sind sozusagen auf der Flucht.", sagte er. "Und warum seit ihr nicht in einer dieser Anstalten für Kreaturen?" Der Mann schaute mit zusammengekniffenen Augen zu Harry hoch. "Lange Geschichte. Sie dürfen es auf keinem Fall irgendeinem Menschen sagen, der hier vorbei kommt.", mahnte Harry. "Wir gehen jetzt.", bestimmte er. Der Mann nickte. "Mit Menschen haben wir Magier es nicht so. Zum Glück haben wir diesen Ort gefunden, um uns zurück zuziehen, sonst wäre es schon lange zum nächsten weltkrieg gekommen. Achja, geht in keine weitere Höhle hinein, die so aussieht. Alle von ihnen gehören zu einer großen und ihr werdet euch wieder verlaufen. Ihr könnt Glück haben und jemanden wie mich finden, aber davon gibt es nicht viele in dieser Gegend."
Er winkte und verschwand wieder schnell im dunklen Loch. Schnell lief ich Harry hinterher, der zielstrebig weiter den Berg hinauf lief. "Ich hoffe die Menschen werden in diesen Höhlen nach uns suchen und da verrotten.", schimpfte er. "Kannst du eigentlich mal den Rucksack nehmen? Mei Rücken tut schon weh.", quengelt ich und Harry nickte. Ich drückte ihm das schwere Ding in die Arme und streckte mich etwas. "Hast du Hunger?", fragte Harry als er den Rucksack aufgezogen hatte. "Ja. Aber ich will nicht wieder Eichhörnchen. Kannst du nicht mal was anderes fangen? Wie kommst du überhaupt auf Bäume?" "Ich Jage Eichhörnchen nur, wenn sie grade nicht auf den Bäumen sind. Und du könntest ja schmal einen Hasen essen, aber die sind dir ja zu niedlich. Demnächst hole ich dir eine Maus.", maulte er beleidigt. "Wird man von sowas satt?" Ich stellte mir vor, wie man so eine kleine Maus essen würde davon hatte man doch nicht viel, oder? "Ich gehe jetzt einfach was jagen. Du kannst ja mitkommen und dir was aussuchen." Harry verdrehte die Augen und legte den Rucksack gegen einen Baum. Ich seufzte und setzte mich neben dem Rucksack auf den Boden.__
1569 Wörter
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Sweet Creature ◇ Larry Stylinson
Werewolf~ Planet Erde, 2398 ~ Den Wissenschafltern gelang es Kreaturen wie Tierhybride, Werwölfe und weitere Fabelwesen zu züchten. Eine von diesen Kreaturen bin ich, Louis, 16 Jahre alt und eine Mischung aus Mensch, Hund und Katze. Mein Leben habe ich bis...