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Ich wachte bei Sonnenaufgang auf spürte einen unangenehmen Atem, der mir direkt ins Gesicht hauchte. Angewiedert drehte ich meinen Kopf zur Seite und fand dort eine sehr große Wolfsnase. Lächelnd strich ich mit einer Hand durch Harrys weiches Nackenfell und kuschelte mich an ihn.
Bis er aufwachte dauerte es noch eine Weile, in der ich einfach so liegen blieb. Als Harry langsam mit den Augen blinzelte stützte ich mich auf einem Arm auf und strich mit einem Finger etwas von diesem merkwürdigen Schleim von seinem Auge ab, den Tiere da irgendwie immer hatten.

"Guten Morgen, Kleiner", lächelte ich und schaute zu, wie er seine Augen langsam öffnete. Als er mich sah, rappelte er sich auf die Beine und schüttelte sich ausgiebig. Er blieb kurz stehen und spannte seinen Körper an. Vielleicht versuchte er, sich zu verwandeln. Er blieb allerdings ein Wolf und schaute mich traurig an. "Gehst du etwas jagen?", fragte ich, um ihn abzulenken. Harry nickte und drehte sich um.

Als er gerade zwischen den Bäumen verschwunden war, kamen Dave und Henry um die Ecke. "Habt ihr eine Höhle gefunden?", fragten sie erschöpft, nachdem sie sich verwandelt hatten. "Harry hat diese Nacht eine gefunden. Er ist aber erst noch jagen gegangen", antwortete ich, während ich die Decke vom Ast holte, die ich gestern dort aufgehangen hatte. "Gleich ist er bestimmt wieder da", fügte ich noch hinzu. Dave hob eine Augenbraue. "Harry war gestern Nacht unterwegs? War er das, der so gejault hat?", fragte er. "Es war Vollmond", erklärte ich und Dave nickte. "Macht er das immer, wenn Vollmond ist? Ich meine, dass ist nicht gerade normal für Werwölfe.", Henry setzte sich neben Dave in den Schnee. "Naja, ich habe das jetzt zum ersten mal mitbekommen." Ich zuckte mit den Schultern und hörte noch im selben Moment ein Rascheln hinter mir. "Oh Harry, wir haben gerade von dir geredet. Wo hast du die Höhle gefunden?", fragte Henry, während Harry mir ein Eichhlörchen vor die Füße legte. Harry schaute zu den beiden anderen und deutete dann mit der Schnauze den Berg hinauf. "Weiter oben? Na wenn du meinst." Henry verwandelte sich wieder und Dave tat es ihm nach. Mit meinem Eichhörnchen in der Hand kletterte ich auf Harrys Rücken und machte es mir gemütlich. "Lauf einfach vor, Harry. Die anderen folgen dir", meinte ich kauend und Harry setzte sich in Bewegung. Wir liefen nicht lange durch den Wald, bis wir an einem Felsvorsprung ankamen. Harry lief um ein paar Bäume herum und blieb dann vor einer kleinen Höhle stehen. "Das sieht so aus wie die andere Höhle", stellte ich fest und sprang von Harry. "Na dann müssen wir jetzt wohl krabbeln." Ich befreite den Eingang von ein paar Ästen und Blätter und schaute dann zu den anderen. "Kommt ihr?", fragte ich und krabbelte voraus. Als die Höhle langsam breiter wurde, wie letztes Mal, stellte ich mich auf und wartete auf den Rest. Henry und Dave kamen relativ schnell hinter mir.

"Harry ist draußen geblieben", meinte Henry und ich nickte. "Kommt weiter, wir laufen solange, bis wir auf einen der Leute hier treffen", erklärte ich und lief voraus.
Etwa eine halbe Stunde später irrten wir immernoch in der Dunkelheit umher. "Kann es sein, dass ihr uns in die hinters Licht führt?", fragte Dave skeptisch und ich drehte mich erschöpft zu den beiden um. "Schön wärs. Leider seh ich hier aber kein Licht." Verzweifelt klopfte ich an die Wand, in der Hoffnung jemand würde uns hören. Gerade wollte ich wieder weiter laufen, als doch ein Licht vor uns auftauchte. Um die Ecke musste also wieder einer dieser Männer mit der Lampe sein.

"Was sucht ihr hier", fragte eine kräftige, weibliche Stimme. "Wir brauchen Hilfe", rief ich und wartete auf eine Antwort. Kurz darauf kam auchschon eine alte Frau um die Kurve und schaute uns schief an. "Seit ihr Menschen?", fragte sie und humpelte weiter auf uns zu. "Nein, wir sind wissenschaftlich gezüchtete Kreaturen, die von den Menschen abgehauen sind und jetzt in einem Tal leben", erklärte ich und die Frau hob eine Augenbraue. "Seit ihr die, aus dem Vulkan? Nun, das tut mir leid, aber die Naturprophezeiung besagt, dass er in drei Tagen ausbrechen wird und alles Land im Umkreis von 10 Kilometern vernichten wird. Aber eher in nördliche Richtung, weil dort momentan der Wind hinfliegt. Ihr könnt Glück haben, dass ich noch meine Wertsachen in der Höhle vergessen habe, denn sonst wäre hier niemand mehr", meinte sie und ich schaute sie verwirrt an. "Was für ein Vulkan?", fragte ich, aber sie winkte bloß ab. "Bei was kann ich euch helfen?", fragte sie stattdessen zurück. "Wir... wir wollten eigentlich fragen ob... ach wissen sie, vielleicht sollten sie uns erstmal erklären von was für einer Prophezeiung sie reden", stotterte ich und drehte mich hilflos zu den anderen um. "Ach, die Naturprophezeiung? Das ist keine Prophezeiung, oder glauben sie etwa an Zauberei?
Wir haben hohe wissenschaftliche Analysen analysiert und dann herausgefunden, dass der Vulkan neben dem wir uns gerade befindet in drei Tagen, fünf Stunden, 33 Minuten und 6... 5... 4.. Sekunden ausbricht. Vulkane sind Berge, unter denen eine Magma Kammer ist. Magma ist Lava, nur eben unter der Erde. Wenn ein Vulkan ausbricht, dann macht es Krach und dann steigt eine riesige Wolke aus Asche heraus, aber erst fliegt Lava herum und sowas. Ihr solltet besser schnell weg." Die alte Frau schaute uns an und wartete anscheinend auf weitere Fragen. "Und darin leben wir?", fragte ich erschrocken. "Ja, das tut ihr", antwortete sie, bevor sie plötzlich ihre Lampe fallen ließ. "D-Da", stammelte sie und deutete mit ihrem Finger hinter uns. Langsam drehte ich mich um und sah ein großes, felliges Wesen auf uns zu tapsen. "Harry?", fragte ich verwundert und ging auf ihn zu. "Ein M-Monster." Die alte Dame hob ihre Lampe wieder auf und lief aufgewühlt davon. "Nein, warten sie", rief ich hinterher, aber sie war bereits über alle Berge. "Harry, du hast sie verjagt. Sie meinte wir leben in einem Vulkan und er bricht in zwei Tagen aus", erzählte ich aufgeregt. "Hättest du das gedacht? Ein Vulkan! Weißt du was das ist? Ich kann es dir erklären, das ist ein Berg mit Lava", erklärte ich und wedelte dabei wild mit den Händen umher. "Und wenn der Vulkan ausbricht, fliegt die Lava umher und eine riesige Aschewolke steigt nach oben... oder so..." Ich kratzte mich am Hinterkopf, während Harry mich irgendwie komisch anschaute. Er sah aus, als würde er gerade sehr gerne etwas sagen wollen, aber er versuchte es garnicht erst. "Also bevor wir zu den Menschen laufen, müssen wir erstmal weg von unserem Zuhause laufen", stellte ich fest und bekam Applaus von Henry. "Wow, kleiner. Soweit konnte glaube ich jeder denken. Lass und jetzt nachhause.", meinte er und zog uns wieder aus der Höhle heraus.

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1103 Wörter
(Sorry das gestern kein Kapitel kam, mir ist das erst Abends wieder eingefallen und dann bin ich eingeschlafen😖)

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt