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Es war ein Tag nachdem wir wieder im Lager angekommen waren. Natürlich hatten wir sofort Freddie berichtet, was die alte Frau uns gesagt hatte und er meinte, er würde sich sofort kümmern. Blöderweise konnten wir nicht so schnell die anderen Lager erreichen und so machte sich unser Lager als erstes alleine auf den Weg zum Felsspalt. Auf halber Strecke lief Harry mit mir auf dem Rücken zum Flusslager, um sie zu warnen. Sie sagten allerdings, dass sie nur mitkommen würden, wenn die anderen auch mitkamen. Also liefen wir, oder eher Harry im Eiltempe auf die weite Wiese, um ihnen dort Bescheid zu sagen, allerdings glaubten sie uns kein Wort und ließen sich nicht von der Stelle bewegen. Während der Rest des Lagers bereits weit weg von unserem Tal war, liefen wir zum Wamdlager und erklärten auch dort, in welcher Gefahr unser Gebiet steckte. Der komische Anführer dort zeigte uns den Vogel und knallte das Holztor wieder vor unserer Nase zu.

"Kannst du noch?, fragte ich Harry, der sich enttäuscht in den Schnee hatte fallen lassen. "Drei Tage sind schnell Rum, wir dürfen nicht einschlafen", sagte ich verzweifelt und hob Harrys Kopf hoch. "Sollen wir es nochmal beim Lager am Fluss versuchen? Vielleicht kommen sie ja doch mit. Oder auf der Wiese", bettelte ich und Harry rappelte sich langsam wieder auf. "Wir müssen doch sowieso am Fluss entlang", versuchte ich unsere Lage zu verschönern, aber Harry reagierte nicht wircklich. "Es sind nurnoch zwei Tage übrig. Du glaubst nicht, dass wir noch jemanden retten können, oder?", fragte ich und seuftzte. "Wir müssen es versuchen, oder nicht? Willst du sie einfach sterben lassen?", fragte ich und Harry sah mich entschuldigend an. "Oh, du denkst, dass wir erst uns selbst retten sollten?" Entgeistert schaute ich ihn an. "Nagut, aber wir reiten noch am Flusslager vorbei.", kommandierte ich und kletterte auf seinen Rücken.

Harry rannte wie eben so schnell er konnte durch den Wald und am See vorbei. Das Lager am See hatte uns diesmal garnicht erst zugehört, als wir sagten, dass die anderen Lager nicht mit flohen. Also liefen wir weiter zum Felsspalt, wo wir unerwarteterweise auf unser Lager trafen. Alle saßen vor einem riesigem Tor, welches den Weg versperrte.

Verwirrt drängelt ich mich zwischen den anderen hindurch, bis ich an dem Tor ankahm. "Was ist das?", fragte ich unnötigerweise und schaute zu Freddie, der neben mich trat. "Das ist... ein Tor", sagte er und seuftzte. "Die Menschen wussten warscheinlich, dass wir hier sind", vermutete er und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Wir werden lebendig gegrillt, wenn wir nicht hierraus kommen", sagte ich verzweifelt und rüttelte an dem Gitter. "Freddie, es muss doch einen Ausweg geben, oder?", fragte ich hoffnungsvoll, aber Freddie schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht, was wir noch tun könnten. Es ist unmöglich darüber zu klettern, glaub mir", meinte der Anführer des Lagers und setzte sich in den Schnee. "Die Felsen sind an keiner anderen Stelle überschreitbar", fügte er noch hinzu.
Kurze Zeit später trat Harry neben mich und schaute feindselig auf das Tor. "Wenn du reden könntest, hättest du bestimmt schon einen Plan geschmiedet. Also ich meine, du hättest uns dann erklären können, was der Plan ist", meinte ich und Harry schaute zu mir. Dann wendete er sich zum Rest des Lagers und begann zu knurren. Zögernd schauten alle zu ihm auf und schienen sich zu erschrecken.
Harry hörte nicht auf zu knurren, bis alle aus dem Lager den Felsspalt verlassen hatten. Dann ging er wieder zum Tor und begann so laut wie konnte zu bellen und zu heulen. Nach kurzer Zeit hörte ich einen Knall und trat noch weiter zurück.
Anscheinend war Harrys Plan, die Felsen zum Einsturz zu bringen und somit eventuell das Gitter kaput zu machen. Es gab nicht viel Hoffnung, aber einen Versuch war es wert.
Der Rest lief weiter vom Felsspalt weg und Bald sah man auch, wie Harry sich vom Gitter entfernte. Vom Ende des schmales Weges erkannte man, wie langsam eine große Schneewolke polternd auf uns zu kamen. Harry hörte erst auf zu heulen, als sie am Tor angelangt war und rannte dann zu uns. Gemeinsam beobachteten wir, wir die Schneewolke aus dem Felsspalt kroch und kurz vor unserer Nase endete.

Als die Sicht wieder klar wurde, war weit und breit nichtsmehr von einem Gitter zu sehen.
Siegessicher schaute Harry zum Rest des Lagers und stolzierte auf den Schneehügel, der sich nun vor uns aufgebaut hatte.

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Den Rest des Tages legten wir soviel Strecke hinter uns, wie wir nur konnten, auch wenn es nicht viel brachte. Wegen den Jungen Kindern, den älteren und mir kamen wir nicht schnell voran und waren Abends hatte ich das Gefühl, wir wären nur 4 Meter voran gekommen.  Mekn Bauch war mitlerweile sehr rund und besonders gut laufen konnte ich damit nichtmehr. Des öfteren wankte ich zur Seite und musste mich an Harry abstützen.

Nachdem wir eine kleine Pause gemacht hatten, da viele nichtmehr konnten ging es weiter. Einige Kinder saßen mitlerweile auf den Rücken von Werwölfen und ich hatte einem der ältesten auf Harry Rücken sitzen lassen. Während ich lustlos und müde durch den Schnee stapfte, schaute ich immer wieder zu Harry, der die Truppe anführte. Ich war ihm echt dankbar, dass er nur im Tal entlang lief und nicht irgendwelche Berge hoch.
Freddie lief neben ihm, obwohl man ihm auch als Wolf ansah, das er sehr ebenfalls müde und erschöpft war. Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis der erste aufgab und hier blieb. Nach einer Weile kamen wir an einem kleinen Menschendorf an, das verlassen zwischen den Bergen lag. Wir liefen über eine Straße, die an kleinen Läden vorbei führte und einem Hotel. Fasziniert schaute ich mir die schönen Häuser an, die komplett zugeschneit da lagen. Am liebsten wäre ich hier geblieben und hätte mir alles genau angesehen, aber dafür war jetzt keine Zeit. Desto weiter wir liefen, desto sicherer waren wir.
Die Nacht verbrachten wir irgendwo im Wald und am nächsten Tag ging es genauso weiter. Desto länger wir liefen, desto langsamer wurden wir und desto mehr begann mein Bauch zu Schmerzen.

Der dritte Tag ging vorüber und wir lagerten uns spät abends auf einer Lichtung wieder. Ich saß an Harry gelehnt im Schnee und hatte eine Decke um meinen Köroer gewickelt.
Irgendwann mitten in der Nacht hörten wir einen Donner in der Ferne. Erst war es nur einer und dann wurde es immer lauter, sodass sich viele die Ohren zuhielten. Mitlerweile waren wir so weit weg von dem Vulkan, dass wir ihn nichtmehr sehen konnten, aber wir konnten ihn trotzdem sehr laut hören. Ich wäre gerne noch weiter gelaufen, einfach um sicher zu sein, dass wir außer Gefahr waren, aber auf der anderen Seite war ich auch viel zu müde um mich von Fleck zu bewegen. Es grummelte noch die ganze Nacht in der Ferne, aber davon bekam ich nicht mehr viel mit, als ich einschlief.

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1147 Wörter

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt