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Der nächste Tag brach an und das erste was mir schon früh auffiel, war die dunkle Wolke am Himmel, die sich wie eine Decke über den Himmel in der Ferne legte. Auch über uns war kein klarer Himmel, aber man sah wenigstens ein Paar Sonne strahlen, die hinter einem der Berge schienen. Als das alle aufgewacht waren fragten Hedwig und Freddie kurz, ob es allen gut ging und dann liefen wir auchschon weiter. Ich bemühte mich etwas schneller zu laufen, um nach vorne zu Harry zu gelangen. "Hey, kleiner. Kannst du noch?", fragte ich und Harry blinzelte mir freundlich zu. "Du hast uns gerettet, weißt du das?" Glücklich strich ich ihm über die Wange und ließ meine Hand dann wieder sinken.
Wir liefen noch, bis der Himmel über uns klarer wurde (Klara? Wer ist das?) und blieben nachmittags endlich stehen."sind wir endlich da?", fragte ein kleines Kind von weiter hinten und ich drehte mich um. "Wir haben nicht mal ein Ziel", rief ich zurück und strich mir dann ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Vielleicht sollten wir zu einer Menschenstadt finden und hoffen,
dass sie uns nicht töten", schlug ich vor und alle nickten müde. "Naja, erst mal machen wir Pause", verkündete ich und alle schienen direkt etwas glücklicher. Der alte Mann, der bis eben noch auf Harrys Rücken gesessen hatte stieg von ihm ab und klopfte dankend gegen Harrys Schulter. "Du wärst ein guter Anführer, Junge", lobte er ihn. "Und als Pferd bist du auch nicht schmecht", fügte er noch lachend hinzu, bis er zu seinen Freunden ging.

Wärend der Pause lief ich mit Harry und Hedwig durch die Menge und schaute, ob jemand Hilfe brauchte. Hedwig war allerdings so kaputt, dass sie sich bald schon hinsetzte und sich ausruhte. Als ich und Harry überall waren legten wir uns zu Freddie und kuschelte uns aneinander.

"Danke, Harry. Danke, dass du uns hierher gebracht hast", sagte Freddie mit kratziger Stimme. Harry schaute ihn bloß glücklich an und blinzelte kurz. "Du kannst dich jetzt ruhig wieder verwandeln", meinte der Anführer und ich musste schlucken. "Harry kann sich nichtmehr verwandelndeln. Erst wenn er wieder eine Spritze bekommt", erklärte ich und Freddie sah uns besorgt an. "Dann müssen wir erst recht zu den Menschen finden", meinte Freddie und schloss die Augen wieder. "Ja, das ist wohl-AHH", schrie ich plötzlich und hielt mir den Bauch fest. Ein komischer Schmerz durchfuhr plötzlich meinen Körper. Ich hatte die ganzen letzten Wochen recht starke Schmerzen bekommen, aber das war nichts im Vergleich zu gerade. Ehrlich gesagt hatte es mir schon etwas Angst gemacht, dass ich den langen Weg bis hierher nicht viel gespürt hatte und relativ problemlos laufen konnte.

Harry war direkt auf den Beinen und wartete nur darauf, dass ich ihm sagte, was zutun war. "Sieht so aus, als würde das Kind kommen", lächelte Freddie neben uns und ich schaute gequält grinsend zurück. "Sucht euch ruhig einen stillen Ort.", meinte er und als hätte Harry nur darauf gewartet nahm er mich auf seinen Rücken und lief vom restlichen Lager weg. Hinter ein Paar Büschen und Bäumen ließ er mich wieder herunter und legte ein paar Tannenzweige unter mich, damit ich nicht im Schnee liegen musste. Meine Hosen, die mitlerweile recht nass waren, da irgendein glibberiges Zeug aus mir geschwommen war zog ich runter winkelte meine Beine etwas an, um bequemer zu liegen.

Nochnie in meinem Leben hatte ich so starke Schmerzen empfunden und ich übertreibe dabei kein bisschen. Ich musste mir sogar das Schreien unterdrücken und machte bloß ein paar unterdrückte Grunzer. Harry saß währenddessen neben mir und ließ mich seine Pfote halten.
Nach kurzer Zeit schleckte er meine Hand ab und versuchte mich damit anscheinend zu beruhigen. Um ihn nicht traurig zu machen lächelte ich kurz und kniff dann wieder meine Augen zusammen und versuchte so gut es ging zu pressen.

Nach gefühlt vier Stunden war ich dann endlich mal fertig mit Gebähren und viel erschöpft mit meinem Rücken auf den Boden. Trotz des kalten Wetters war mir ziemlich warm geworden und ich wollte fast meine Jacke ausziehen. Stattdessen zog ich allerdings ersteinmal meine Hosen wieder hoch.
Während ich platt wie eine Flunda im Schnee lag kümmerte Harry sich um das kleine Wesen, dass sich unser Kind nannte. Nach ein paar Minuten der Entspannung richtete ich mich auf, um auch mal zu sehen, was ich da gerade rausgepresst hatte. Das erste was ich sah, war Harrys begeisterter Blick und als ich mich noch weiter hochhiefte erkannte ich ein kleines Bündel, welches aus einem Tshirt bestand. "Lebt es?", fragte ich außer Atem und Harry schaute mich glücklich an. Es schien also alles geklappt zu haben. "Glaubst du nicht, dass er Durst hat? Ich sollte ihn mal trinken lassen, oder?" Ich nahm das kleine Bündel entgegen und sah das Gesicht von einem kleinen, niedlichen etwas. Ich konnte nicht genau identifizieren um welches Tier es sich handelte, aber ich glaube wir hatten da gerade eine neue Spezies aufgezüchtet.
Ich öffnete meine Jacke und zog meine Pullover etwas nach oben, damit das Baby trinken konnte und rückte dann an einen Baum, um mich anzulehnen. Erleichtert lehnte ich meinen Kopf gegen den Baum und atmelte tief durch. Harry setzte sich neben mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Oh man bin ich froh, dass das kleine endlich draussen ist. Was ist es eigentlich?", fragte ich, aber Harry reagierte nicht. Da das Baby gerade so ruhig und friedlich am nuckeln war wollte ich jetzt aber auch nicht nachschauen und ließ es ersteinmal in Ruhe. "Niedlich ist es, oder? Glaubst du es kann sich verwandeln? Ich meine, keiner von uns beiden kann sich von Natur aus verwandeln, aber es liegt eigentlich in deiner Familie", überlegte ich. Harry schnaufte bloß als Antwort und legte sich dann auf mich drauf, damit mir nicht kalt wurde

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965 Wörter

Sweet Creature ◇ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt