Es war still im Wohnzimmer. Es wirkte irgendwie bedrückend, in diesem riesigen Zimmer. Das ticken der Uhr wurde immer lauter. Mein Vater setze ein verzweifeltes grinsen auf und bat erneut darum, mich mitnehmen zu dürfen. Woraufhin Kolja nur ein müdes schnaufen und ein genervtes lächeln von sich gab und mit harscher Stimme, ein übertrieben betontes Nein aussprach. Ich musste ein wenig lächeln, welches sofort wieder verschand, weil Er aufstand und in seine Jacke griff, um eine Pistole hervor zu holen und auf Kolja zu richten. Mich packte die Angst, keinesfalls sollte Kolja etwas passieren und schon garnicht wegen mir. Starr vor Angst saß ich da, den Rücken an den Sessel gepresst, jeden Schlag meines Herzens spürend, während das Ticken der Uhr immer leiser und langsamer wurde. In gedanken betete ich erneut. Ich betete darum das ein großer Stein, Flügel oder Ambos, wie in einem Cartoon, durch die Decke krachte und meinen Vater erschlug. Aber es passierte nichts.
Es fühlte sich an wie Stunden, bis Kolja endlich etwas sagte.
"Was soll dieser Mist?"
"Ich will nur meinen kleinen Engel wieder haben."
Die Stimme meines Vaters war viel zu ruhig und gelassen und dieser Situation völlig unangemessen. Kolja stand auf und hielt mir die Hand zur Hilfe hin. Ich ergriff sie und wurde auf die Beine gezogen. Er flüsterte mir ins Ohr ich solle ihm vertrauen und genau aufpassen was er sagte. Im nächsten Moment wurde ich zu meinem Vater geschoben. Auch wenn ich das nicht wollte, tat ich wie mir geheißen und ging zu Ihm. Er nahm mich in den Arm wie es ein guter Vater getan hätte und zog mich anschließend mit festem Griff, der sogar wehtat, nach draußen zu seinem gammeligen Auto. Wo er mich auf die Rückbank schubste und selbst vorne einstieg und losfuhr. Ich versuchte ruhig zu bleiben. Blieb liegen.
Was hatte Kolja vor warum sagte er ich solle ihm vertrauen wenn er mich dann doch quasi zurück gibt? Das macht doch keinen Sinn! Bitte Kolja lass mich nicht im Stich!
Mut einem mal schoss mir ein gedanke durch den Kopf. Woher kannten sich Koljaund mein Vater. Er war bei der Auktion nicht Anwesend, also mussten sie sich vorher schon begenet sein. Aber unter welchen Umständen? Woher hatte er überhaupt das Geld für seine Sauf- und Spielabende? Was drehte dieser kranke Mann für krumme Dinger? Warum hatte Mama ihn Geheiratet? Wie konnte sie so ein Monster lieben? Mir kamen die Tränen, bei dem Gedanken an meine Mutter. Die Tür neben mir wurde geöffnet und ein... besorgter Blick, meines Vaters traf meine Augen. Völlig überfordert lies ich mich aus dem Auto ziehen. Ein undefinierbares Gefühl machte sich in mir Breit als er seine Arme um mich schlang.
Er drückte mich an sich; ich war bewegungsunfähig. Er streichelte mir über den Rücken; ich war bewegungsunfähig. Er legte meinen Kopf an seine Brust; ich war bewegungsunfähig.
Völlig perplex über diese Art der Zärtlichkeit blieb ich so stehen und lies ihn machen. Es ging eine weile so bis er sich vorbeute und mir etwas ins Ohr flüsterte, was ich lieber niemals gehört hätte...•●•●•●•●•●•●•●•●•●•●•●•●•
Was könnte es Cato's Vater nur gesagt haben? Habt ihr ne Idee, lasst es mich wissen. ^^