Mein erwachen war mit einigen Schmerzen verbunden. Mein Kopf dröhnte, mein Hals war rau, meine Arme und Hände taub, meine Beine weich und meine Hüfte hätte die hölle selbst sein können. Ächzend und wackelig versuchte ich mich aufzurichten, wobei ich feststellte das ich noch immer nackt war. Als ich mich endlich aufgerichtet hatte und meine Augen sich an das seichte Licht der Sonne, welches durch die großen Fester fiel, gewöhnt hatte erkannte ich die Gitterstäbe. Also hatte er mich wirklich wieder in den Käfig gebracht. Ich zog die Knie an mein Kinn und schlang die Arme darum. Bei einem leichten Blick zur seite fiel mir eine Decke auf, welche neben mir in meinem Käfig lag. Geradezu automatisch griff ich danach und zu meiner freude war sie weich und flauschig. Ich war mir sicher, dass Kolja sie hatte zu mir gelegt, falls ich frieren würde. Ein leichtes schmunzel zeichnete meine Lippen. In vorsichtigen Bewegungen legte ich die Decke um meinen Körper und hoffte das ich bald wieder in Koljas Armen lag.
Ich beobachtete die Sonne beim Aufgehen und fing an zu träumen; wie Kolja mich aus meinem Käfig holte und auf Händen tragen würde, wie wir Heiraten würden und unser Leben genießen. Ich liebte diesen Mann wirklich. Mehr als mein eigenes Leben... niemals könnte etwas zwischen uns kommen, niemals! Dem Tod selbst würde ich nicht gestatten uns zu entzweien!
Die Sonne hatte sich in der zwischen Zeit, in ihrer vollen Pracht am Himmel breit gemacht und flutete das Wohnzimmer mit Licht. Normalerweise war Kolja um diese Zeit schon hoch Aktiv, aber es war noch sagenhaft ruhig im Haus. Ich hob den Blick und konnte die überreste der Feier von Gestern sehen. Im Grunde war alles Ordentlich geblieben, nur bei den Sofas sah es ziemlich chaotisch aus. Bei dem Anblick von dem Chaos kam in mir die leise Frage auf, warum Kolja das getan hatte? Wieso ließ er zu das andere mich anfassten? Aber die Stimme war zu leise als das sie hätte richtige Zweifel auslösen können.
Mittleiweile war es, in meinem Gefühl, Mittag und Kolja war immer noch weder zu hören noch zu sehen. Ich begann mir sorgen zu machen. Andererseits gab es nichts um das ich mich hätte sorgen müssen. Also wartete ich weiter ab, immer in der Hoffnung er würde jeden Moment zu mir kommen und mich an sich drücken.
'Ich hab wirklich Glück gehabt... Kolja war meine Rettung. Ist er etwa mein Schicksal? Hab ich das verdient...? Nein. Nein, dieser Mann, er ist mehr als ich je verdient hätte. So viel mehr.'
Ein Lächeln kam. Leider mit der Erkenntnis dass Kolja mich bald ersetzen würde, ich war es einfach nicht wert. Nun mischten sich die Tränen zu meinem schwachen lächeln.
Ich weinte.
War verzweifelt.
Wertlos.
Erschöpft.
Es wurde dunkel vor meinen Augen.
Ich wurde bewusstlos.
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"Nein!... lass ihn in Ruhe!"
"Halt dich da raus!"
"Er hat nichts getan!"
"Er hat das Brot gestohlen."
"Das würde Cato nie tun!"
--"ato... Cato!"
Was, wer ruft mich?
"Cato öffne dei e Augen."
Eine bestimmte, feste Stimme... Kolja, meine Liebe...