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Warum lässt er mich hier so zurück..?

Ich hörte etwas leise klingeln, es riss mich aus meinen Gedanken. Ich bewegte mich seeehhr Vorsichtig von meinem Bett runter und krabbelte über den Boden, dem Geräusch folgend. Dann fand ich die Quelle der Melodie. Es war Koljas Handy... das klingeln hörte auf. Ich könnte jetzt jeden anrufen. Meine Gedenken wirbelten durch meinen Schädel, ich konnte meinen Herzschlag hören und sehen wie meine Hand zitternd nach dem kleinen Apparat griff. Mit dem Geräusch meines rauschenden Bludes in den Ohren fing ich an die Nummer meiner Tante zu Wählen. Nicht etwa um um Hilfe zu rufen; nein eher um ihr mitzuteilen das ich noch lebte und es mir gut ging. Ich wollte nur, dass die einzige Person die sich noch um mich sorgte, wusste das ich lebe! Alles was ich zutun hatte war: die Nummer wählen, meiner Tante bescheidgeben, auflegen und den Anruf aus dem Verlauf lösc-...

"Was wird DAS?"

Meine Gedanken stoppten, mein Körper verlor die Spannung und mein Blut gefror in den Adern. Kolja entriss mir das Handy sah auf das leuchtende Display. Seine ohnehin schon angespannten Gesichtszüge, wurden noch ein wenig härter und und sahen noch unzufriedener aus. Er schmetterte das Handy an die Zimmerwand.


"Was fällt dir ein, du kleine wertlose Ratte?!"


Er schrie nicht; auch wenn es mir lieber gewesen wäre. Er hatte diesen unangenehmen, angsteinflößenden Ton in der Stimme der mir Schauer über den Rücken laufen ließ. Der Russe zerrte mich am Arm, auf die Beine und schliff mich hinter sich her. Er ging in Richtung einer Tür die immer verschlossen war. Er holte einen Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Wir betraten eine Treppe, die ich eher herunter fiel als das ich sie Runter ging.  Unten angekommen wurde ich von Kolja vor ein paar Käfigen auf die Knie gedrückt. Verunsichert sah ich auf und hoffte das er mir sagen würde was er vor hat. So gesehen hatte ich wohl Glück im Unglück, denn er Antwortete:


"Such dir einen aus der dir gefällt."


Wieder sah ich zu den Käfigen. Es bildete sich schweiß auf meiner Stirn und meinen Handflächen. Ich spürte einen Kloß in meinem Hals und versuchte die möglichst beste Option zu Wählen. Es waren 4 Käfige vor mir. Einer wie der für einen Hund, einfach nur ein Gittergestell. Der zweite sah aus wie eine Transportbox für Katzen, nur ebenfalls aus Metall. Nummer 3 wirkte als wäre es nur ein Zaun zu einem Kreis zusammen gebaut und mit einen relativ flachem Dach verschlossen. Und dann war da noch der Vogelkäfig. Ein großer Viktorianischer Vogelkäfig. Er sah irgendwie am Bequemsten aus, darum zeigte ich auf diesen und brachte ein etwas gebrochenes 'den' raus. Wieder ergriff Kolja meinen Arm, er zerrte mich wieder nach oben. Er schubste mich auf den Boden im Wohnzimmer, wo ich liegen bleiben sollte und verschwand aus der Zimmertür. Kurze Zeit später hörte man Metall klappern, Kolja betrat mit dem Vogelkäfig den Raum und platzierte ihn in mitten des großzügigen Raumes. Ich war mir zwar im klaren gewesen das er mich darin Einsperren wollte aber nicht das er es hier tun würde wo alle seine Gäste mich sehen könnten. 

 

Stockholm SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt