Familie

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Mercy pov.

„Maaaann, kleine du warst echt krass!" Sagte Sam und klopfte mir auf die Schulter.
„Danke, Sam." Meinte ich, war aber mehr an meinem Essen interessiert als an Sams Kommentaren. Glücklicherweise ging er auch wieder.
Natasha, Steve, Bucky und Thor, die mit mir an einem Tisch sassen, warfen mir immer wieder merkwürdige Blicke zu. Ich ignorierte sie gekonnte. Als ich fertig mit dem Essen war, wollte ich gehen, doch Steve fragte mich: „Wo willst du denn hin?"
Ich zuckte mit den Schultern: „Wahrscheinlich gehe ich meinen Vater suchen.. bevor er etwas dummes tut."
„Darin bist du ja Spezialist." Sagte Bucky, halb im Scherz, halb ernst.
„Kann man wohl sagen." Murmelte ich und räumte mein dreckiges Geschirr weg. Ich wollte zuerst in Lokis Zimmer nach sehen, doch dort war er nicht. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wo er sonst sein sollte. Planlos setzte ich mich auf sein Bett. Plötzlich fiel mir etwas weisses, dickes auf, dass nur am Rand meines Blickfelds zu sehen war. Sofort wandte ich meinen Blick nach rechts und sah aus dem grossen Fenster.
Schnee.
Schnee, natürlich!
Loki war ein Eisriese. Natürlich schätzte er den Schnee dann besonders. Ich sprang auf, rannte in mein eigenes Zimmer und zog mir meine Wintersachen an. Dann ging ich nach draussen. Ich sog die kalte Nachtluft an, die angenehm meine Lungen füllte. Mein Kopf wurde etwas klarer und ich begann mit meiner Suche nach Loki.
Die dauerte allerdings nicht all zulange, denn ich fand ihn auf meinem Baum sitzen. Er starrte mit leerem Blick in die Dunkelheit hinaus. Mit etwas steifen Glieder begann ich meinen Aufstieg. Ich hatte länger als sonst, doch schliesslich sass ich neben Loki. Dieser tat immer noch keinen Wank.
„Loki?" Fragte ich sanft, um ihn nicht aufzuschrecken, falls er in irgendeiner Art göttlichen Starre war oder so.
Doch er antwortete mir: „Ja?"
„Alles okay?"
Er seufzte: „Nicht wirklich."
Wir schwiegen, dann sprach er plötzlich weiter, seine Stimme klang schon etwas lebendiger: „Ich habe dieses... wie nennt ihr es? Liebeskummer? Ja, ich glaube das war es."
Ich sah ihn überrascht an: „Wegen Pietro?"
„Genau.." Wieder seufzte er. „Was habe ich bloss angerichtet?"
„Eine ganze Menge." Gab ich zu. „Aber nicht, damit du es nicht mehr verdient hättest zu leben."
Er beachtete meine letzte Aussage gar nicht: „Ich hoffe er hasst mich jetzt nicht."
„Bestimmt nicht! Pietro würde nie jemanden für so etwas hassen, dafür müssest du etwas mit ganz anderem Ausmasse tun." Ich lachte etwas.
„Danke." Sagte Loki, so plötzlich, dass ich ihn überrascht ansah.
„Wofür?"
„Du hast mich vor Clint ganz schön verteidigt."
„Ach was." Ich zuckte mit den Schultern. „Du bist mein Vater. Ich glaube so läuft das in der Familie."
„Also in meiner Familie war das eher anders.." Meinte Loki.
„Aber ich bin jetzt deine Familie. Und ich lasse dich nicht hängen."
Mit einem plötzlichen Anflug von Zuneigung umarmte Loki mich. Ich war zuerst etwas überrascht, aber dann lächelte ich.

Tatsächlich war Pietro Loki nicht lange böse. Loki entschuldigte sich sogar bei ihm.
„Ich war nicht fair zu dir, schliesslich wolltest du mir nur helfen. Es tut mir leid."
Glücklich lächelte Pietro ihn an und sagte dann: „Und mir tut Clints Benehmen leid. Er hätte das nicht sagen dürfen."
Wir wussten alle was mir das gemeint war. Und auch Pietro schien es genau so zu sehen wie der Rest von uns.

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt