Prinz Loki

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Müde lag ich auf einer Liege. Ich glaube irgendetwas stimmte mit dieser Wundersalbe nicht, denn mein Fuss tat immer noch weh. Allerdings nicht mehr so stark wie zuvor.
Ich war müde und wollte eigentlich schlafen, doch der Hunger hielt mich davon ab. Meine letzte 'Mahlzeit' lag 37 Stunden zurück und hatte aus ein paar Brotstücken und ein bisschen Salami bestanden.
Ich hörte Schritte näher kommen und setzte mich auf. Eine Frau betrat den Raum, doch sie war keine Heilerin. Sie war besser gekleidet und versprühte eine gewisse Macht und Autorität. Sie lächelte mich freundlich an.
„Hallo Kleines! Ich bin Frigga, Odins Gemahlin. Darf ich erfahren wie du heisst?" Sie sprach mit mir, als hätte sie Angst mich zu verschrecken.
„Ich bin Mercy, Madam." Antwortete ich schüchtern.
„Ein sehr schöner Name. Und du kommst also von der Erde?"
Ich nickte. Eine Frau kam rein und sagte zu Frigga: „Das Essen ist angerichtet. Ihre Majestät und Prinz Loki warten bereits."
Prinz Loki... was lief hier falsch?
„Vielen dank. Ich werde gleich zu ihnen stossen." Sagte Frigga.
Die Frau verbeugte sich einmal tief und ging dann wieder. Frigga sah mich wieder an, dann runzelte sie die Stirn und sagte: „Du kommst am besten mit. Etwas zu Essen tut dir gut. Du bist ja ganz abgemagert."
Ich lächelte sie etwas an und versuchte dann irgendwie von der Liege runter zu kommen. Ich schnappte mir zwei Krücken, die die Heilerinnen mir da gelassen hatten.
Ich humpelte hinter Frigga her, die mich in einen riesigen Speisesaal führte. Wie alles in diesem Schloss war er mit Gold verziert. In der Mitte stand ein langer Tisch, der allerdings nur für drei Leute gedeckt war. Am Kopfende sass Odin, rechts in der Mitte Loki und am anderen Ende sass noch niemand, aber das war vermutlich Friggas Platz.
„Frigga, wieso hast du sie mitgebracht? Dieser Tisch ist nur für die königliche Familie gedacht." Sagte Odin streng.
„Das weiss ich doch auch, aber sieh dir doch an wie abgemagert das arme Mädchen ist. Sie darf hier bei uns essen." Sagte Frigga sanft, aber bestimmt. Zu einem vorbeigehenden Diener sagte sie: „Deck für eine weitere Person."
Sofort wurde ein vierter Stuhl, Besteck, Teller und Glas gebracht. Frigga begleitete mich zu meinem Platz, half mir mit meinen Krücken und setzte sich dann selbst hin. Odin schien immer noch nicht sehr erfreut über meine Gesellschaft, doch er wandte nichts mehr dagegen ein.
Ich sass nun Loki gegenüber, der sah mich aufmerksam an. Ich erwiderte seinen Blick, dich da wurde das Essen serviert. Ich konnte mich nicht zurückhalten und machte mich sofort darüber her. Manche Gerichte hatte ich noch nie gesehen, doch ich war nicht wählerisch und ass alles auf.

„Nun, Mercy, ich bin mir sicher, dass du einige Fragen hast. Stelle sie!" Forderte Odin mich mach dem Essen auf.
Wir waren immer noch bei Tisch und nun lagen alle Blicke auf mir. Es war mir etwas unangenehm, trotzdem wollte ich jetzt unbedingt eine Antwort auf meine wichtigste Frage: „Wo sind wir?"
„Warte, du weisst nicht mal wo wir sind?" Fragte Loki erstaunt.
„Nein! Du hast nie was gesagt." Meinte ich.
„Oh Mann." Seufzte Loki. „Entschuldigung! Deswegen warst du so komisch drauf."
„Du bist in Asgard." Sagte Odin ruhig. Er schmunzelte etwas.
„Gut.. krass! Das hat meine meisten anderen Fragen beantwortet." Doch da kam mir noch eine in den Sinn: „Wenn Loki ein Prinz ist, sind sie dann seine Eltern?"
Die drei sahen sich an, dann antwortete Frigga: „Das ist eine komplizierte Geschichte. Ich kann sie dir ein andermal erzählen."
Ich nickte nur.
In was für ein Familiendrama war ich da bloss reingeraten?

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt