The Final Capture

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„Deine Geliebte Natasha ist im Zentrum eurer Basis. Und so auch ich. Bis gleich."
Entschlossen trat ich vor. Alle Blicke lagen auf mir. Ich würde Natasha zurück holen, koste es was es wolle. Als mir niemand folgte, sah ich zurück. Die anderen sahen mich noch immer an. Müde, völlig zerkratzt und traurig sassen sie da. Ich verstand. Niemand hatte die Kraft mit mir zu kommen. Ich nickte, dann ging ich weiter.
Ich schleppte mich durch die Gänge. Niemand in Sicht. Vermutlich beschützten sie alle meine Mutter. Mir war es egal. Ob ich sie jetzt oder nach her tötete machte auch keinen Unterschied.
Die billige Ak-47, die ich mir zuvor noch geschnappt hatte, zog ich hinter mir her.
Als ich das Zentrum der Basis, den Aufenthaltsraum, erreicht hatte, atmete ich tief durch, bevor ich den Raum betrat.
Der Ort hatte sich echt verändert. Anstatt des Sofas stand eine Art Thron in der Mitte des Raumes. Meine Mutter sass darauf, zu ihren Füssen kniete Natasha, angeleint. Ich hätte meine Mutter Köpfen können. Natasha anzuleinen war ein Verbrechen für sich alleine.
Aber meine Verlobte sah aus, als würde sie mit der Situation ganz gut klar kommen. Sie sass aufrecht da, den Kopf erhoben und den trotzigsten Blick auf den sie hatte.
Zu meiner Überraschung sah ich keine Soldaten. Nirgendwo.
„Mercy, schön das du hier bist." Meine Mutter grinste, aber jetzt, wo ich sie so sah, bemerkte ich wie schwach sie aussah. Sie war abgemagert, hatte tiefe Ringe unter den Augen und in ihrem Blick war etwas. Verzweiflung... nein, Angst. Meine Mutter hatte Angst vor mir.
Und dann machte es Sinn. Wieso wir die ganze Zeit keine Wachen gesehen hatten. Wieso auch hier keine Soldaten standen.
„Du hast niemanden mehr. Deine Armee ist verbraucht!" Rief ich und grinste nun ebenfalls.
Meine Mutter zuckte kurz zusammen, dann sagte sie, so kühl wie immer: „Du bist ebenfalls alleine."
Ich schnaubte nur und trat näher zum Thron heran. Meine Mutter sass noch immer gelassen da, auch wenn ihn Blick immer nervöser hin und her huschte.
„Also, Mutter, was ist deine letzte Aufgabe für mich?" Fragte ich, während ich meine Ak-47 hob und auf sie richtete.
Sie lachte gehässig und meinte: „Das würde ich lassen."
„Wieso?"
„Weil," Sie machte eine ihrer typischen Kunstpausen, bevor sie fortfuhr. „ich eine Gestaltwandlerin bin."
„Eine was?" Das hätte ich doch wohl mitbekommen! Sie dachte sich das nur aus um mich zu verunsichern. Ich entlud meine Waffe.
„Du glaubst mir nicht?" Grinsend schnipste sie.  Plötzlich sass Natasha auf dem Thron und meine Mutter war die, die auf dem Boden kniete. Dann wechselten sie wieder.
Für ein paar Sekunden war ich völlig überwältigt, dann schüttelte ich den Kopf.
„Ich erschiesse trotzdem dich. Schliesslich warst du die, die die ganze Zeit geredet hat!" Knurrte ich.
„Ach ja?" Fragte Natasha.
Erschrocken zuckte ich zurück. Die Gestalten wechselten wieder.
„Entscheide dich, Mercy. Eine von uns musst du erschiessen." Es war wieder meine Mutter.
Die Gestalten wechselten wieder. Dieses Mal blieben sie so. Jetzt hiess es entscheiden.
Natasha kniete auf dem Boden und sah verzweifelt zu mir auf. Die Angst in ihren Augen liessen mich schon fast aufschluchzen, so weh tat es mir.
Dann sah ich zu Annika auf. Sie grinste nicht mehr. Ihr Blick war gleichgültig, aber in ihren Augen funkelte es.
Ich war mir schon fast sicher, dass die Natasha auf dem Boden die echte Natasha war und ich hatte den Finger schon an Abzug, bereit zu schiessen, da fiel mir etwas ins Auge. Meine Mutter tippte sich in unregelmässigen Abständen aufs Bein. Ich begriff sofort was es war. Morsecode, aber nicht irgendeiner, sondern der von mir und Natasha.
Jetzt erschiess sie endlich. Ich würde niemals so erbärmlich da sitzen und dich um mein Leben anflehen.
Ich grinste. Da hatte sie Recht. So war Natasha nicht.
Mit einem Schwenker richtete ich meine Waffe auf Natasha.
„Nein-!" Aber so weit kam meine Mutter gar nicht mehr, denn schon hatte sie ein Loch im Kopf. Leblos sank sie zu Boden. Da lag die tote Natasha. Der Mund weit aufgerissen, die Augen glasig und Blut auf der Stirn, das langsam seinen Weg zum Boden fand. Kurz kamen mir Zweifel, dann wurde auf Natasha meine Mutter.
Die echte Natasha sprang von ihrem Thron auf und rannte die Stufen runter zu mir. Sie schlang ihre Arme um mich, noch fester als Loki zuvor, aber in dem Moment war mir egal, dass ich kaum atmen konnte oder jede einzelne Zelle meines Körpers brannte. Nur Natasha zählte. Ich liess die Ak-47 fallen, die mit einem riesen Lärm zu Boden krachte.
„Oh Mercy! Danke, dass du noch lebst! Ich hatte solche Angst um dich!" Rief Natasha.
„Ich bin nicht die, die in der Gewalt meiner psychopathischen Mutter war." Lachte ich.
„War gar nicht so schlimm, sie ist unterhaltsamer als man denkt. Nur meine Knie tun weh." Sie verzog das Gesicht etwas.
„Ach, du.." Ich lächelte und nahm ihr Gesicht in meine Hände, bevor ich mich auf die Zehenspitzen stellte und sie küsste.
„Ich liebe dich." Flüsterte ich.
„Ich dich mehr." Gab sie zurück.
„Ach ja?" Eine Augenbraue hochgezogen sah ich sie an.
„Aber so was von!"

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt