Überraschung

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Mein Magen fing an laut zu knurren  und nahm mir damit die Entscheidung ab, was ich als nächstes tun könnte. Langsam ging ich die Treppe nach unten. In der Küche angekommen durchforstete ich die Schränke nach irgendetwas, mit dem ich kochen konnte. Ich fand Reis, den ich sofort ansetzte, dann warf ich einen Blick in den Kühlschrank. "Uuuuhhh." murmelte ich. Mir war eine Packung Pilze ins Auge gefallen, dazu noch Schlagsahne und ein Paar Frühlingszwiebeln. Damit konnte ich etwas anfangen. Ich fing an alles zu putzen und zu schneiden, dann warf ich es nach einander und eine tiefe Pfanne und ließ es anbraten. Ich griff nach Salz und Pfeffer, in der hinteren Ecke fand ich Gemüsebrühe. Mit den drei Sachen würzte ich die Pilze und wartete wieder ein bisschen bevor ich die Schlagsahne dazu gab. Auf einmal stieg eine seltsame Nervosität in mir auf, sie machte es mir fast unmöglich den Messbecher ruhig zu halten während ich ihn mit Wasser füllte. Plötzlich schlangen sich zwei Arme, von hinten um mich. Mein Herz blieb stehen, nur um kurz darauf mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Wie sehr ich mir doch wünschte, dass das hinter mir Sebastian und nicht Undertaker war. Mein Wunsch blieb unerhört.
Sein Atem strich sanft über meine Wange, ich bekam eine Gänsehaut. "Der Teufel ist noch mal in die Stadt gegangen, wir beide sind also alleine.", raunte er mir ins Ohr. Mir blieb der Atem weg, ich fing an leicht zu zittern. Unwillkürlich stiegen Bilder in meinem Kopf auf die zeigten wie mich Undertaker zu sich drehte, hart küsste und auf die Arbeitsfläche setzte um mich zu nehmen. Oder auf dem Tisch... Ich schloss die Augen um wieder ruhiger zu werden, die Bilder sollten wieder verschwinden. "Du zitterst ja, warum denn das?"
"Ich...ich.... Ähm..." Was sollte ich denn jetzt sagen? Lügen würde er sofort durchschauen und die Wahrheit konnte ich nicht sagen. Wie würde das denn aussehen. 'Ach Du willst wissen warum ich zitterte? Nun ich zitterte vor Vorfreude darauf, dass Du mich hier und jetzt nimmst und mich Dir zu eigen machst.' So ein Schwachsinn.
"Ähm... Ist nicht weiter wichtig.", sagte ich stattdessen. Ein seltsames zischen drang an meine Ohren. Ich höhrte genauer hin, dann erblickte ich die Ursache. "Scheiße der Reis kocht über." Schnell rannte ich zum Topf und hob den Deckel an, gleichzeitig drehte ich die Temperatur runter. "Puh.", stieß ich aus, dann rührte ich in der Soße und kippte etwas Wasser nach. Ich nahm mir einen Löffel und tunkte ihn in die Soße, so hielt ich ihn dann Undertaker hin. "Schmeckt die so?", fragte ich noch bevor er kosten konnte, im selben Atemzug wurde mir klar was ich grade von ihm wollte. Langsam beugte er sich vor, seine Lippen öffneten sich leicht, mein Puls schoss in die Höhe. Ich glaubte noch nie etwas erotischeres gesehen zu haben. Seine Lippen umschlossen den Löffel, mir stockte der Atem. Als hätte mir der Löffel einen Schlag verpasst, ließ ich ihn los. Innerlich fluchen griff ich, zur Tarnung, nach  dem Salz. "Und schmeckt es?", frage ich gezwungen ruhig. "Ja, es ist sehr lecker." Er nahm mir das Salz aus der Hand und verstaute es mit dem Rest, wieder im Schrank. Ich deckte den Tisch für uns und stellte den Reis und die Soße dazu. Undertaker nahm. Bereits Platz, ich beobachtet es aus den Augenwinkeln. Er sah dabei so enorm elegant aus, wie machte er das nur?  Ich dagegen ließ mich, wie ein Elefant, auf den Stuhl plumpsen. "Guten Appetit.", sagte ich und lud mir eine Portion auf den Teller. Wir aßen schweigend. Als wir fertig waren räumten wir den Tisch gemeinsam ab. Ich spühlte schnell das Geschirr und stellte es zum abtropfen auf die Ablage. Plötzlich ging ein Stromschlag durch meinen gesamten Körper. Undertaker hatte meine Hand ergriffen. Ich sah ihn überrascht an, alles was er tat, war lächeln. "Komm.", sagte er. Er zog leicht an meiner Hand. "Schau Dir Deine neue Küche an." Während er mich nach oben führte konnte ich mich nur darauf konzentrieren wie sich meine Hand in seiner anfühlte. War sowas eingentlich normal oder lag es nur daran, dass ich jetzt wusste was ich für ihn empfand?
Wir hatten die Treppe fast hinter uns, da blieb ich mit meiner Schuhspitze hängen. Überrascht keuchte ich auf und machte mich für den Aufschlag bereit, doch der kam nicht. Stattdessen fühlte ich zwei feste Hände um meine Taille die mich zurück auf meine Füße stellten. Eine von ihnen Händen legte sich gleich danach unter mein Kinn und hob es an. Jetzt war ich definitiv überfordert, seine Hand an meiner Taille, die andere unter meinem Kinn und sein Gesicht meinem so nahe dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Ich war mir sehr sicher, dass ich aussah wie ein dummer Fisch, weil mein Mund einen Spalt offen stand.
"Konzentriere Dich mehr auf Deine Füße, wenn Du die Treppen hoch gehst.", raunte er mir zu. Ich konnte nichts drauf erwidern, ich war praktisch zu Eis erstarrt. Er legte seine Hand wieder an meine Taille. Vorsichtig zog er mich in die Wohnung, die Tür fiel hinter mir ins Schloss, daraufhin zuckte ich zusammen.
"Na, wieder anwesend?" Sein Grinsen ging von einem Ohr zum anderen. Ich nickte benommen, ich dachte schon ich würde gleich wieder zu mir kommen, da bemerkte ich wo seine Hände nun lagen. Sie hatten ihren Weg zu meinem Hintern gefunden. Man sollte meinen sie langen dort leicht und entspannt, doch so war es nicht. Nein, er packte sogar recht fest zu. Mein Herzschlag geriet ein wenig aus dem Rhythmus, als er mich so näher zu sich zog, dann fing mein Herz so dermaßen an zu rasen, dass ich fürchtete er würde es hören.
Plötzlich drehte er mich um, umfasst meine Hüfte und zog mich ein wenig zurück, sodass ich mit dem Rücken seinen Körper berührte. Ich hätte gedacht, dass mein Herz nicht noch schneller schlagen konnte, ich hatte mich wohl geirrt. "Und, was sagst Du zu Deiner Küche?", fragte mich der Silberhaarige ruhig, zeitgleich senkte er seinen Kopf ein wenig und drückte seine ultra weichen Lippen gegen meine heftig pochende Halsschlagader. Ich hatte wirklich vor ihm zu antworten, aber als er das tat verließ mich die Fähigkeit zu denken. Ich hatte das Gefühl jeden Moment umzukippen.
"Du hast mir noch nicht geantwortet.", lachte er dunkel. Ich nickte daraufhin nur, mehr konnte ich nicht mehr. Als er mir wenige Sekunden später leicht in den Hals biss, war bei mir alles vorbei. Ich kippte nach hinten gegen seine Brust.  Sofort hob er mich auf seine Arme. "Vorsicht, meine Schöne, sonst tust Du Dir noch weh.", lachte er und trug mich in eines der anderen Zimmer. Behutsam legte er mich auf die Matratze, lehnte sich über mich und hauchte zarte Küsse auf meinen Hals. Mit einer Hand stützte er sich neben meinem Kopf ab, mit der anderen strich er über meine Rippen und meine Taille. Von dort aus wanderte sie zu meiner Hüfte, über meinen Oberschenkel bis zu meiner Kniekehle. Er winkelte mein Bein an, dann ließ er seine Hand auf meinem Oberschenkel ruhen und zog mit seinem Daumen kleine Kreise.
Ich unterdrückte ein wohliges Stöhnen als er an meinem Schlüsselbein knabbert und krallte mich haltsuchend in die Bettdecke. Bettdecke? Langsam drang dieses kleine Wort in meinen vernebelten Verstand, bis mir dessen Bedeutung endlich bewusst wurde. Verwirrt blinzelte ich gegen den Nebel an und sah mich um. Undertaker fing an leise und tief zu lachen. "Hast Du es endlich bemerkt?" Er ließ nicht von mir ab, arbeitete sich aber langsam zu meinem Dekolleté vor. Ich griff ihm in die Haare und zog ihn unsanft zur Seite, von mir herunter. Er knurrte mich belustigt an. Ich beachtete ihn nicht weiter, sah mir aber mit großen Augen das riesen Bett an in dem ich lag. Wo kam das Teil bloß, so plötzlich, her?
"Seit wann.... steht in diesem Zimmer ein Bett?" fragte ich, als ich meine Sprache wieder fand. Ich betrachtete es eingehender während ich auf Undertakers Antwort wartete. Es war traumhaft schön, aus Holz gearbeitet und mit einer dunklen Lasur überzogen.  An allen vier Ecken ragten massive Pfosten in die Höhe, an dessen Ende Federn eingeschnitzt waren. Sie hielten eine Platte die ebenfalls aus Holz war und die Sterne zeigten, sie waren ebenfalls reingeschnitzt worden. Die Posten wiesen, bis auf die Federn noch weitere Schnitzereien auf, jedoch waren es keine Sterne sondern kleine Totenköpfe und zarte Rosen. Das gleiche Muster, plus einiger weniger Sterne, wiesen das Fußende und die Seitenteile auf. Aber am besten war immer noch das Kopfende. Zwischen den zwei Pfosten befanden sich zwei Sensen, die wie menschliche Skelette aussahen. Um den Kopf hatten sie Dornenranken und die wuchtigen Klingen kreuzten sich in der Mitte. Erstaunt betrachtete ich das Bett immer wieder, und irgendwie fand ich immer neue Details. Zum Beispiel kleine Vögel oder Blätter. "Es ist unglaublich.", murmelte ich während ich es erneut, mit offenem Mund betrachtete. Undertake richtete sich auf. "Gefällt es Dir?"  "Nein."
"Nein?", fragte er ehrlich erstaunt, in seiner Stimme klang sogar sowas wie Enttäuschung mit. "Es gefällt mir nicht. Undertaker, ich liebe es.", sagte ich voller Inbrunst und sah zu ihm. "Wo hast Du es gefunden?", wollte ich direkt wissen.
"Ich habe es nirgends gekauft, falls es das ist, was Du wissen willst."
"Hast Du nicht? A-aber... ", wenn er es nicht gekauft hatte , dann...
"Ich habe es gemacht.", sagte er ruhig. Ich starrte ihn fassungslos an, ohne zu wissen was ich sagen sollte. Kurz gesagt, ich war absolut sprachlos. Er hatte dieses wunderschöne Bett gemacht... Aber... Wann? Wie... Wo?
Er streckte seine Hand nach mir aus. Ich ergriff sie und ließ mich von ihm zu sich ziehen. "Du hast das Bett selbst gemacht?", flüsterte ich ehrfürchtig. "Mit meinen eigenen Händen, ja." Er lächelte leicht. Er wirkte fast schon unsicher.
"Das ist unglaublich. Aber, warum hast Du das gemacht?"
"Nun, Du brauchtest ein Bett, also habe ich eines gemacht."
"Aber, wir waren doch vorhin erst einkaufen. Woher konntest Du wissen, dass ich keins von den gesehenen haben wollte?"
"Ich habe es nicht gewusst. Ehrlich gesagt habe ich begonnen es zu bauen als fest stand, dass Du hier einziehen wirst."  Er forderte mich dazu auf, mich auf seinen Schoß zu setzen, ich folgte seiner Bitte und setzte mich.
"Aber warum?"
"Tja, warum wohl. Sollte ich jetzt sagen, dass ich geahnt habe, dass Dir keins der Standartbetten gefallen würde?"
"Sag mir den wahren Grund.", forderte ich.
"Der wahre Grund ist, dass ich es nicht genau weiß. Ich denke ich wollte etwas machen, bei dem Du das Gefühl hast beschützt zu werden, auch wenn der Teufel oder ich nicht da sind. Möglicher Weise, wollte ich aber auch etwas erschaffen, dass über Deinen Schlaf wacht, damit Du keine Albträume mehr hast. Leider weiß ich nicht ob es wirklich funktioniert. "
Oh mein Gott, das war so romantisch, dass es schon fast wieder zu eklig war. Ich lehnte meine Stirn gegen seine. "Also gefällt Dir das Bett?"
"Wie ich bereits gesagt habe: Ich liebe es.", wiederholte ich. Langsam bewegte ich meinen Kopf und kippte ihn ein wenig zur Seite. "Bekomme ich jetzt meine Belohnung dafür?", kicherte er.
"Vielleicht.", gab ich zurück. Plötzlich ertönte eine Stimme. "Ich habe die neue Bettwäsche."
"Dieser verfluchte Teufel. Irgendwann bring ich ihn um.", fluchte Undertaker. Ich stand derweil auf und ging zu Sebastian um ihm das Bettzeug abzunehmen. Insgeheim war ich ihm extrem Dankbar, dass er wieder einmal dazwischen geplatzt war. Es wäre sonst nicht gut ausgegangen und ich hätte ein gebrochenes Herz.  "Danke.", sagte ich und trottete zurück zum Bett um es zu beziehen. Dabei musste ich es immer wieder betrachten, es war ein wahrer Traum.  Undertaker half mir schweigend, trotzdem hatte ich das Gefühl, mich mit ihm unterhalten zu müssen. "Die Sensen sehen echt beeindruckend aus. Hast Du sie Dir ausgedacht?"
"Nicht direkt. Ich hatte eine gute Vorlage dafür." "Wirklich? Wie cool..."
"Wie cool?" plapperte er mir grinsend nach.  "Ja... Mir ist nichts... besseres eingefallen."  Erneut trat Ruhe zwischen uns ein. Mir war diese Ruhe wirklich unangenehm, aber ich wollte kein sinnloses Thema anfangen.  "Ich freue mich wirklich sehr, dass Dir das Bett gefällt, aber was sagst Du zu dem da?" Er deutete an mir vorbei. Irritiert drehte ich mich in die gezeigte Richtung. "Was zum.... Wow." An der Wand direkt vor mir stand ein riesen großer Schrank. Er hatte die selbe Farbe wie das Bett, mit einem etwas anderen Muster, aus Rosen die mit silberner Farbe bemalt wurden, sowie Efeu- und Dornenranken. Er stand auf vier stämmigen Beinen, die Türen und Schubfächer beinhalteten das Muster  und die schwungvolle, zarte Blende hatte in der Mitte drei Monde. Zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Langsam trat ich näher, ich kannte das Zeichen.
"Das sind... Das ist das Symbol der dreifachen Mondgöttin.", murmelte ich ehrfürchtig. Ich drehte mich zurück zu Undertaker, Tränen der Rührung standen mir in den Augen. Mit dem Schrank hatte er das Bett beinahe übertroffen. "Oh jeh. Ich hoffe doch das diese Tränen etwas Gutes bedeuten."  Ich nickte. Ich war völlig von den Socken, beeindruckt und zutiefst gerührt. Ich schlang meine Arme um ihn. "Warum tust Du immer wieder solche wunderbaren Dinge für mich."
Abwartend sah ich zu ihm auf. Womit hatte ich das verdient? Womit hatte ich ihn verdient? Wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich mit ihm doch ein riesen Glück gefunden oder? Es war doch völlig egal wie alt er war. Das Schicksal hatte uns zusammen geführt ich hatte mich in ihn verliebt und niemand stand uns im Weg. Auch wenn wir nur wenige Jahre zusammen hatten, konnte eben diese Jahre wunderschön werden. Ich wollte nicht mehr ohne ihn sein. 'Ich liebe Dich' dachte ich. Ich öffnete meinen Mund, stand kurz davor meine Gedanken laut auszusprechen. Aber es wollte mir nicht gelingen. "Du... hast mir noch nicht geantwortet.", flüsterte ich nach einer gefühlten Ewigkeit, statt einem 'Ich liebe Dich' . Hatte ich möglicherweise Angst es ihm zu sagen, weil er mich abblitzen lassen könnte?
"Ich mache solche Dinge für Dich, weil ich es will und kann."  Wow... mit einer solchen Antwort hatte ich nicht gerechnet, ich hatte mit etwas romantischerem gerechnet.
Ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ich mache solche Sachen für Dich, weil ich immer wieder aufs neue darauf hoffe Dein bezauberndes Lächeln zu sehen." Das war verdammt romantisch.  Ich war sprachlos. Behutsam legte er  seine Hand an meine Wange, die andere legte er an meine Taille und zog mich dichter zu sich.  Augenblicklich wurde ich wieder  nervös, er duftete so gut, ich wollte nichts anderes mehr riechen.  Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. "Ich danke Dir. Für alles. Ich...ich denke ich habe das nicht verdient." Ich habe Dich nicht verdient, fügte ich noch in Gedanken hinzu.
"Hast Du nicht?" Ich schüttelte den Kopf und sah betreten zu Boden. "Du hast es also nicht verdient ein Zuhause zu habe, in einem Bett zu schlafen und jemanden an Deiner Seite zu haben der Dich ein wenig verwöhnt?"
Erstaunt sah ich ihn wieder an, ich wusste keine Erwiderung darauf.
"Ich denke, nach allem, was geschehen ist hast Du Dir das alles sehrwohl verdient. Immerhin hast Du noch nicht aufgegeben. Du lebst noch."
"A-Aber auch nur....weil Du da bist. Weil Du mir geholfen hast."
Er gab einen leisen Ton von sich und drückte  mich an seine Brust. Automatisch legte ich meine Hände auf seine Brust.
"Ich werde immer für Dich da sein, egal was passiert. Merk Dir das." Ich spürte wie er seine Nase in meine Haare drückte. "Und im gegenzug musst Du mir etwas versprechen."
Ich hielt die Luft an, was mag jetzt bloß kommen? "Höre niemals auf zu lächeln."
Ich atmete hörbar aus, ich hatte mit etwas schlimmen gerechnet, zum Glück war es das nicht. Aber trotzdem....
"Das kann ich Dir nicht versprechen." murmelte ich gegen seine Brust. "Es fühlt sich momentan nicht so an als würde ich jemals wieder richtig lächeln oder lachen können."
"Keine Sorge, das kommt wieder.", sagte er beruhigend und gab mir eine zarten Kuss auf die Stirn.

Die nächsten Tage hatte Undertaker viel zu tun, Sebastian ging ihm oft zur Hand und ich räumte meinen Schrank ein oder die Regale mit denen mich die beiden überrascht hatten. Nach und nach leerte ich die Kartons, meine Lieblingsbücher stellte ich in eines der Regale in meinem Schlafzimmer, die anderen kamen in Undertakers Bibliothek. Die DVDs kamen auch in mein Schlafzimmer. Trotz dem wunderbaren Bett hatte ich noch immer Albträume, es war nicht mehr nur der eine, der es sonst auch immer war. Es waren auch Träume über Shinigamis wie Grell und Ronald, über Dämonen und Engel. Sie führten eine Schlacht, weit vor meiner Zeit und am Ende des Traumes kniete ein Mann am Boden, ich erkannte ihn nie, aber die Frau die er in den Armen hielt. Einer der Dämonen hatte sie umgebracht, der Mann trauerte um sie, immer und immer wieder, und er schrie vor Schmerz. Der Schrei erschütterte mich jedes Mal bis ins Mark, dann wachte ich auf.
So war es auch diese Nacht, am Morgen wachte ich schwer atmend und schweißgebadet auf, Tränen standen mir in den Augen, mein Herz war schwer. Die Gefühle aus meinem Traum waren mir gefolgt und waberten nun schwer um mich herum. Das erste Mal hatte ich diesen Traum, in der Nacht als ich in dem Bett schlief, danach wechselte er sich mit dem anderen Albtraum ab.
Ich wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht und stand auf. Ich hatte eine Dusche bitter nötig und das Bett musste ich auch neu beziehen.
Sobald ich unter der Dusche stand, genoss ich das warme Wasser. Es half mir dabei, wach zu werden und meinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Seufzend trocknet ich mich danach ab und wickelte das Handtuch um meinen Körper. So schlapp wie ich noch immer war, machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer, vor dessen Tür Undertaker bereits wartete. Unschlüssig blieb ich mitten im Flur stehen. Die letzten Tage hatte ich ihn kaum gesehen, folglich hatte wir auch nicht viel miteinander gesprochen.
"Du siehst nicht gut aus, meine Liebe." Ich sah zu ihm und dann beschämt zur Seite. Ich hatte nicht gewusst, dass mir der schlechte Schlaf nicht gut tat. Aber anderer Seits hätte ich das auch ahnen können, war ja auch logisch, niemandem bekam schlechter Schlaf gut. "Schläfst Du nicht gut?" Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf an. Ich errötete sofort, was er mit einem fetten Grinsen quittierte.
"Nein, momentan leider nicht."
"Wirklich schade. Dabei hatte ich gehofft, dass das Gegenteil der Fall sein wird."
"Ach ist schon in Ordnung. Das Bett ist wirklich gemütlich, ich bin sicher, dass sich alles bald ändern wird."
"Das denke ich auch. Bist Du bereit für morgen?" Ich schenkte ihm einen verwirrten Blick. "Was ist morgen?"
Er lächelte nachsichtig. "Morgen ist die Hausübergabe."
Oh stimmt ja, das war ja schon morgen. Die Zeit war wirklich schnell vergangen,  so lange waren meine Eltern schon fort? Verrückt....
"Dann ist auch bald die Beerdigung oder?"
Er nickte. "Ja, nächste Woche Samstag."
"Schon so bald." murmelte ich betrübt. Ich verdrängte die Tatsache, dass ich meine Eltern vermisste, immer zu, aber das Gefühl war immer da. Es sagte mir, dass etwas Fehlte, die Leere konnte wohl nicht mehr gefüllt werden.
"Nana, schau nicht so traurig drein.", sagte der Bestatter. "Wie wäre es wenn Du Dir etwas anziehst und dann in die Küche kommst? Dann kochen wir was."
"Okay." murmelte ich wieder und versuchte mich an einem kleinen Lächeln, was wahrscheinlich eher wie ein Unfall aus.

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Nach langer Zeit habe ich das neue Kapitel endlich fertig und kann es Euch präsentieren. Ich hoffe es hat Euch gefallen. :-*

LG
LOTTE

Black Butler: In ewiger UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt