Ein Geschenk

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Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich immer noch in Undertakers Armen, allerdings hatte ich meinen Arm über seinen Bauch gelegt und hielt mich nun an seiner Taille fest.

Er selbst schien noch tief und fest zu schlafen. Vorsichtig machte ich mich von ihm los, dann hob ich so leise wie möglich den Sargdeckel an und stand auf. Ebenso leise schloss ich den Sarg wieder, immerhin wollte ich ihn nicht wecken.

Laut knurrend meldet sich mein Magen zu Wort. Ja ich hatte eindeutig Hunger und auch verdammt großen Appetit. Im Halbdunkel ging ich zum Tresen auf dem ich noch Pizza fand, welche ich auch sofort komplett verschlang, dann bekam ich Durst, was mich dazu veranlasste nach etwas zu suchen, was aussah wie eine Küche.

Ich verließ den Raum durch die einzige Tür die es hier gab, na ja außer die Ladentür.

Ohne groß nachzudenken öffnete ich die nächstbeste Tür und trat in den Finsteren kühlen Raum dahinter. An der Wand tastete ich nach dem Lichtschalter und kniff die Augen zusammen, da mich das Licht ziemlich blendete. Nach einer Minute hatte ich mich an das Licht gewöhnt und ging weiter in den Raum. Es war nicht die Küche, nein, es war der Raum mit den Seziertischen und den Kühlzellen. Langsam ging ich zu den Zellen, in einer von denen waren doch meine Eltern drinnen. Ich bemerkte kleine Schildchen an den Türen auf denen die Namen der Menschen stand die hier lagen, dann fand ich den meiner Mutter.

Zögernd öffnete ich die Tür und zog meine Mutter heraus. Ich zog das Laken ein stück hinunter und betrachtete sie schweigend. Ich stellte fest, dass ich sie sehr vermisste und noch immer nicht glauben wollte, dass sie tot war, genau wie Papa. Sachte strich ich ihr über die Wange. Sie war so kalt. Ein Tropfen landete auf ihrem Gesicht, er da merkte ich dass ich weinte.

"Ich vermisse dich, Mami. Ich wünschte du wärst noch da und würdest mich in den Arm nehmen. Aber das wird wohl nicht mehr passieren." eine weitere Träne tropfte auf ihr Gesicht. Sofort wischte ich sie mit dem Daumen weg. Mein Körper fing an zu beben, als immer mehr Tränen aus meinen Augen rannen. Ein aufkommender Schluchzer schüttelte meinen Körper zusätzlich. Ich fühlte mich schrecklich einsam und verlassen.

"Warum ist das alles nur passiert Mama?" schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Ich bemerkte Undertaker erst als er mich, in einer festen Umarmung, an sich drückte und mir langsam und beruhigend über den Rücken strich. Ich hielt mich an ihm fest, irgendwie wurde er grade zu meinem Anker.

Eine seiner Hände verließ mich, dann hörte ich etwas rascheln, dann ein komisches Rauschen und dann ein Klicken. Undertaker hatte die Kühlzelle wieder geschlossen und legte seine Hand zurück auf meinen Kopf. Wir bewegten uns nicht, geduldig wartete er bis ich mich beruhigt hatte.

Ich atmete einige male tief durch,dann sah ich zu ihm auf, er lächelte. Seine Hände landeten auf meinen Wangen, vorsichtig wischte er mit den Daumen die Tränen von meinen Wangen.

"Du hättest nicht hier rein gehen sollen. Es bringt Dir nichts, Deine Eltern immer wieder so zu sehen. Behalte sie mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen im Gedächtnis und erinnere Dich an die glückliche, gemeinsame Zeit." sagte er sanft. Ich nickte und sah traurig zurück auf Mamas Kühlzelle.

"Komm." sagte er. " Ich mache und einen Tee. Gefrühstückt hast Du ja schon." er lachte leicht und schob mich vor sich her aus dem Raum.

Im Flur öffnete er eine weitere Tür. Ich trat hindurch und fand mich in einer Miniküche wieder.

"Die ist aber klein." flüsterte ich. Undertaker ging lachend an mir vorbei. Er öffnete einen Schrank und zog zwei Messbecher und eine Tüte Tee hervor. Er stellte die Messbecher ab und zog aus einem der Schübe zwei Teefilter und einen Löffel hervor.

Black Butler: In ewiger UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt