Nur Freunde

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Undertaker hatte sich gleich nach dem Kuss zur Seite fallen lassen. Er hielt mich weiterhin im Arm, also kuschelte ich mich an seine Brust. Wir schwiegen einige Zeit, ich lauschte seinem kräftigen Herzschlag.
"Im übrigen sind Deine Lippen genauso weich wie sie aussehen und schmecken tust Du vorzüglich.", nuschelte der Bestatter plötzlich in mein Haar. Ich riss meine Auge weit auf und sah ihn an.
"Was denn?", fragte er, als er meinen Blick sah, "Sag bloß Du weißt nicht was ich meine."
Verwirrt schüttelte ich den Kopf, für mich kam das aus dem Nichts. Der Shinigami lachte.
"Es ist schon ein paar Wochen her, wir waren in Deiner Küche. Ich wollte Dich küssen, doch Du lehntest ab."
Angestrengt dachte ich nach, wann das gewesen sein könnte.
"Du hast mich gefragt, warum ich Dich so sehr küssen will. Und ich habe gesagt, dass Deine Lippen so herrlich weich aussehen und nach mir zu rufen scheinen." Er kicherte erneut leise. "Du bist ganz rot geworden, als ich Dir sagte, dass ich wissen will wie Du schmeckst."
Schlagartig fiel es mir wieder ein, ich hatte abgelehnt weil ich traurig war und gerade dabei war, mein Zuhause zu verlieren.
"Schau an, Du wirst schon wieder rot.", lachte er und betrachtete mein Gesicht. Daraufhin wurde mein Gesicht noch etwas heißer, nicht zuletzt, weil er einen absolut herrlichen Anblick abgab, wie er sich so über mich beugte und betrachtete. Mein Blick heftete sich auf seine sinnlichen Lippen, die zu einem leichten Lächeln verzogen waren. Ich wusste, er hatte mich um eine letzten Kuss gebeten und eigentlich war ich total sauer auf ihn, weil er mir seine Identität verheimlicht hatte, aber ich liebte das Gefühl seiner Lippen auf meinen schon jetzt, genauso wie ihren Geschmack.
Ich schluckte, nur schwer konnte ich meinen Blick von ihnen lösen. Als ich wieder in seine leuchtenden Augen sah, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer. Sie hatten sich ein wenig verdunkelt, Verlangen glitzerte in ihnen, sein Blick huschte zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. Nervös leckte ich über meine Unterlippe bevor ich leicht an ihr knabberte. Ich wollte, dass er mich küsste, wagte es aber nicht, es auszusprechen.
"Wenn Du willst, dass ich Dich küsse, dann musst Du es mir sagen.", sagte er mit belegter Stimme und näherte sich langsam meinem Gesicht. Woher er wusste, was ich dachte, war mir ein Rätsel.
"Warum...." Ich räusperte mich, weil meine Stimme zu belegt war. "Warum hast Du....mich dann vorhin....geküsst?"
Er lächelte mich sanft an. "Ich wollte, dass Du mit den Vorwürfen aufhörst und mich auch mal zu Wort kommen lässt. Zum Glück hat es funktioniert." Verlegen sah ich zur Seite. "Also.....wirst Du mich nicht noch einmal so küssen?"
"Nicht, wenn Du es nicht willst." Zärtlich rieb er seine Nasenspitze an meiner. Ich schloss die Augen und atmete tief ein, damit ich seinen herrlichen Geruch tief in mir aufnehmen konnte. Ein Kuss würde schon nicht schlimm sein oder?
"Wenn...wenn...also...wenn Du willst.....dann....." Ich war so schrecklich nervöse, dass ich nur dumm vor mich hin stottern konnte, dabei wollte ich nur, dass er mich küsste, mehr nicht.
"Also, wenn..... Was?", fragte er belustigt nach. Ganz leicht strich er mit seinen Lippen über mein Ohr, hauchte leicht hinein und machte mich wuschig. Mein Atem geriet kurz ins stocken.
"Un....der...." Zischend zog ich die Luft durch meine Zähne, als mir der Bestatter zärtlich in den Hals biss.
"Verdammt, küss mich.", stieß ich atemlos hervor.
"Mit Vergnügen.", knurrte er als Antwort, bevor er seine Lippen fest auf meine drückte. Seine Zunge schnellte hervor und strich, um Einlass bittend, über meine Unterlippe. Ich gewährte es ohne zu zögern und öffnete meinen Mund. Seine Zunge glitt über meine, massierte sie und stieß neckend dagegen. Ich konnte mir ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als er mir spielerisch in die Lippe biss.
Während er meine Lippen wieder mit seinen verschloss, strich er mit seiner linken Hand über meine Rippen, meine Taille entlang über meine Hüfte und dem Oberschenkel um sie dann auf meinem Knie liegen zu lassen. Überall wo er mich berührte, brannte und kribbelte mein Haut wie verrückt. Ich dagegen ließ meine rechte Hand über seine bedeckte Brust aufwärts wandern, um sie dann in seinen dicken, seidigen Haaren zu vergraben und hoffte, dass es bei ihm eine ähnliche Reaktion hervor rief wie bei mir. Ohne groß nachzudenken packte ich fester zu und zog an ihnen. Undertaker gab ein unwirsches, wildes Knurren von sich und trennte unsere Lippen. "Mach so weiter und ich nehme Dich ohne Rücksicht auf Verluste." Sofort lief ich rot an, das hatte ich nicht gewollt. Ich ließ seine Haare los und zog meine Hand zurück. Er dagegen ließ seine Hand zurück auf meine Hüfte wandern. "Tut mir leid." Meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern.
"Muss es nicht."
Er seufzte schwer als ich ihm nicht antwortete. "Wir sollten zu den anderen zurück gehen, sicher willst Du mit Grell sprechen."
Ich nickte leicht und ließ mich von ihm wieder auf die Beine ziehen. Dabei hatte ich etwas zu fiel Schwung und landete direkt wieder in den Armen des Bestatters.
"Oh tut mir leid.", sagte er leicht lachend.
"Entschuldigung.", nuschelte ich im selben Moment und sah schüchtern zu Boden.
"Hey, alles in Ordnung?" Sanft hob er mein Kinn mit dem Finger an und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. Ich fühlte mich extrem unsicher, nicht nur weil ich nicht wusste was ich fühlen sollte, sondern auch, weil ich nicht so recht wusste wie ich mit der Situation umzugehen hatte. Der Kuss....oder besser, die Küsse waren schön und ich hätte nichts lieber getan, als mich ihm hinzugeben aber ich konnte nicht vergessen, dass er mir nichts über sein Dasein erzählt hatte. Ich war in ihn verliebt ohne frage, aber ich wollte nicht weiter gehen. Wie zum Teufel sollte ich ihm nur sagen, dass ich... Abstand wollte, ohne Berührungen, Küsse oder sonstiges.
Undertaker schien mir das Problem vom Gesicht ablesen zu können.
"Das alles ist etwas schwer zu begreifen, nicht wahr?", fing er leise an. Ich nickte sachte.
"Ich verstehe, dass Du mir nicht so schnell verzeihen kannst, aber bitte versuche es. Glaube mir, Du bist mir nicht egal, ganz im Gegenteil, Du bedeutest mir etwas. Als Du in meinen Laden gekommen bist, fand ich Dich niedlich und habe vielleicht nicht alles ganz so ernst gemeint, aber vieles was danach kam, war nicht gespielt. Ich mochte Dich von Anfang an." Er lachte leicht. "Ehrlich gesagt wollte ich Dir sagen, dass ich kein Mensch bin. Aber als ich dazu ansetzte, platzte der Teufel plötzlich dazwischen."
Ich erinnerte mich daran. Ich hatte im Wohnzimmer gelegen und gelesen, er kam dazu. Später stand er unentschlossen in der Tür und dann sagte der Teufel, dass ein Kunde da sei. Ich nickte verstehend.
"Das ist trotzdem keine Entschuldigung. Du hast mir damit schrecklich weh getan." Tränen sammelten sich in meinen Augen. Sein Blick wurde trauriger. "Ich weiß, und das tut mir schrecklich leid. Bitte glaube mir das."
"Das tue ich....aber..." Ich nahm ein wenig Abstand zu ihm. "Ich... Ich muss darüber nachdenken und mir über einiges.....klar werden." Ich sah ihm an, dass ihm das nicht gefiel, aber ich musste das jetzt tun.
"Was meinst Du damit?", fragte er mit einer großen Portion Misstrauen in der Stimme.
"Ich will etwas Abstand.", stieß ich schnell hervor, besser so, als wenn ich es ihm nie sagen würde. Schockiert riss er die Augen auf, er machte eine Schritt auf mich zu. "Aber Du willst nicht ausziehen oder?" Sorge schwang in seiner Stimme mit und spiegelte sich in seinem Blick wieder.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, dass nicht, aber...ich möchte nicht..." Wie sollte ich das nur erklären, ich wusste echt nicht, was ich machen sollte.
"Du möchtest nicht, dass ich dich berühre.", riet er ins Blaue hinein und traf voll ins Schwarze. Wieder nickte ich.
"Also willst Du, dass wir Freunde sind."
Wieder nickte ich. "Das trifft es ganz gut.", sagte ich traurig.
Der Silberhaarige seufzte schwer. "Das gefällt mir nicht. Absolut nicht. Aber wenn Du es so willst, dann halte ich mich daran." Dankbar lächelte ich ihn an. "Ich will es."
Dieses Mal nickte Undertaker. "Okay, dann lass uns jetzt zu den anderen gehen."
"Okay.", murmelte ich leise und ging vor, der Bestatter folgte mir lautlos.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 01, 2019 ⏰

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Black Butler: In ewiger UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt