Schmerz und Erleichterung

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Leider blieb ich nicht lange genug in diesem Zustand, denn schon wenige Minuten später kam ich wieder zu mir und fand mich immer noch in der Wanne wieder. Ich sah Sebastian direkt in die Augen. Er hatte einen Arm auf den Rand der Wanne gelegt, seinen Kopf darauf gebettet und betrachtete meine Gesicht. Seine andere Hand streichelte immer wieder beruhigend über meinen Arm.

"Sag mir warum Du, ohne ein Wort zu sagen gegangen bist." begann er nach wenigen Sekunden.

Mit der Frage hatte irgendwie nicht rechnet und gleichzeitig hatte ich doch geahnt, dass er sowas in der Art fragen würde. Ich wandte meinen Blick von ihm ab und starrte auf das Wasser, ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte.

Er hob seine Hand, legte sie unter mein Kinn und drehte mein Gesicht wieder zu sich, trotzdem starrte ich weiter aufs Wasser.

"Rhia, sag mir warum. Bitte." sagte er mit sanfter, ruhiger Stimme. Diese Tonlage trieb mir schon fast Tränen in die Augen. Langsam sah ich ihn an und holte zittrig Luft.

"I-Ich.....wollte Undertaker suchen." gab ich leise zu. Beschämt starrte ich wieder aufs Wasser.

"Schon wieder?" fragte er schmunzelnd. "Du solltest doch schon gestern gemerkt haben, dass er nicht so leicht zu finden ist."

Ich sah ihn wieder an. "A-Aber...ich dachte....dass er möglicher Weise irgendwo verletzt in einer Gasse liegt und da habe ich es nicht mehr ausgehalten." flüsterte ich.

"Und, warum hast Du mir nichts gesagt?"

Ich schluckte schwer. "Weil...ich dachte Du würdest mich aufhalten..."

"Wäre sehr wahrscheinlich passiert. Oder ich hätte Dich begleitet." sagte er und bedachte mich mit einem strengen Blick. Ich sagt daraufhin nichts mehr und er auch nicht. So blieb es einige Minuten, in denen gab ich mich trotz Schmerzen, dem warmen Wasser hin und versuchte gleichzeitig die Tatsache zu ignorieren, dass ich komplett nackt war und Sebastian einfach alles sah.

"Als ich gemerkt habe, dass Du weg bist, war ich außer mir vor Sorge. Ich habe ganz London nach Dir abgesucht und Dich nicht gefunden." begann er wieder und starrte mir fest in die Augen. Ich wagte es nicht, meinen Blick abzuwenden. In meinen Ohren klangen diese Worte wie ein Vorwurf.

"Warst Du sehr sauer?"

"Ich bin es noch....." sagte er und schon flammten seine Augen Blutrot auf. "Aber ich war froh, dass Du mich gerufen hast, denn genau das hat mir gesagt, dass Du noch am Leben bist." seine Aura wurde dunkler und nahm dem Raum die Helligkeit.

"Als ich Dich endlich fand und sah was diese widerlichen, niederen Kreaturen Dir angetan hatten und noch im Begriff waren zu tun...." er war wirklich sauer, was mich ziemlich einschüchterte, aber flüchten konnte ich in meinem Zustand nicht.

"A-Aber Du hast es verhindert....und Du hast sie umgebracht, oder?" fragte ich leise.

"Ja, das habe ich. Und doch war ich damit noch zu nachsichtig. Ich hätte sie foltern sollen." knurrte er. Seine Wut schien ins unermesslich zu steigen, plötzlich packte er mein Gesicht und zog es näher zu sich. Mein Körper verkrampfte unter den Schmerzen, die auf seine raue Behandlung hin folgten.

"Ich war so sauer auf Dich Rhia. Die ganze Zeit über habe ich mir vorgestellt, wie ich Dich am besten bestrafe." knurrte er in einem mehr als unmenschlichen Ton.

Ich erzitterte, immerhin hatte ich schon geahnt, dass er mich bestrafen würde, wenn ich zurück war. Nun war ich es und konnte nichts anderes tun, als auf eben diese Strafe zu warten.

"Aber ich denke Du wurdest für Dein Verschwinden bereits genug bestraft. Du musst unglaubliche Schmerzen haben." sagte er und ließ mich wieder los. Sein Blick wurde wieder weicher, genauso wie seine Stimme als er weiter sprach.

Black Butler: In ewiger UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt