Schöner Mann

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Als ich wieder zu mir kam war alles dunkel. Es musste schon spät Nachts sein. Vorsichtig setzte ich mich auf.

"Was ist passiert?" fragte ich leise in den dunklen Raum und stand auf. Ich lag mal wieder in einem Sarg, also musste ich aufpassen, dass ich nicht über den Rand des Sarges fiel.

"Undertaker?" rief ich fragend, bekam aber keine Antwort. War er nicht da? Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich konnte mich zwischen den Särgen in Richtung Tür schlängeln.

Ich öffnete sie und schlüpfte hindurch. Ich schaltete das Licht an und blinzelte einige Male, dann warf ich einen Blick in die Küche. Dort war er nicht.

"Undertaker? Wo....bist Du?" ich lief weiter. Er war eindeutig nicht hier sonst hätte er mich ja gehört.

Ich verließ den Flur nach draußen und ging wenige Schritte weiter zur Tür der Wohnung. Ich drückte die Klinke nach unten. Die Tür war offen, also trat ich ein und stieg die Treppe nach oben. Auch hier war die Tür auf.

Ich sah mich im dunklen Flur um und bemerkte einen schwachen Lichtschein, welcher aus dem Raum mit den vielen Büchern kam. Ich drückte die Tür ein Stück auf und sah hinein. Ich sah Undertaker auf der Couch liegen, seine Brust hob und senkte sich ruhig und ein Buch lag darauf, umklammert von einer Hand, als hätte er eben noch darin gelesen. Sein anderer Arm war unter seinem Kopf verschränkt. Leise ging ich auf ihn zu und stellte mich hinter die Couch. Sein Pony war verrutscht und gab den einen Teil seines Gesichtes frei den ich noch nicht gesehen hatte. Er sah wunderschön aus und überhaupt nicht alt eher noch sehr jung, wie Ende zwanzig Anfang dreißig. Seine geschlossenen Augen wurden von hellen Wimpern umrahmt und über ihnen waren ebenso helle Augenbrauen. Ich betrachtete ihn von oben bis unten, sein Anblick fesselte meinen Blick komplett. 

Er hatte seine Schuhe ausgezogen und ordentlich neben die Couch gestellt, sein rechtes Bein war angewinkelt. Einige seiner Hemdknöpfe waren geöffnet, aber das Buch lag darüber somit konnte ich nicht viel sehen. Ich wusste nicht woher diese Gedanken kamen aber mir kam er vor wie ein Gemälde oder wie ein junger Gott. Einfach ein Traum. Ich wollte ihn berühren. Seine Haut sah so wunderschön und weich aus.

Ich streckte die Hand nach ihm aus und berührte die Haut knapp unter seiner Narbe und fuhr sie mit dem Finger nach, über die Nase unter sein Auge und dann weiter bis zu seinem Haaransatz, dabei schob ich seine Restlichen Strähnen in die Haare. Dann platzierte ich meine Hand an seiner Wange und streichelte mit dem Daumen unter seinem Auge entlang. Er sah so schön aus. Er war zweifellos der schönste Mann den ich jemals gesehen hatte.

Ein leises Lachen glitt mir über die Lippen und ich schüttelte meinen Kopf.

"Warum Du Dich hinter deinem Pony versteckst verstehe ich nicht. Du siehst so schön aus, unglaublich. Du bist ohne Zweifel der schönste Mann den ich jemals gesehen habe." flüsterte ich und strich noch einmal seine Narbe entlang. Ich hätte nicht gedacht, dass sie quer über sein Gesicht ging. Ich erlaubte mir, ihn noch ein wenig länger zu betrachten, dann zog ich meine Hand zurück und ging.

Im nächsten Augenblick wurde mein Arm gepackt und schneller als ich es realisieren konnte wurde ich über die Rücklehne gezogen und landete mit dem Rücken auf der Couch. Undertaker lag zwischen meinen Beinen, eine seiner Hände hielt meine Handgelenke über meinem Kopf zusammen und seine andere war neben mir in die Couch gestemmt damit er nicht mit seinem ganzen Gewicht auf mir lag.

Ich war noch immer völlig überrumpelt, als er anfing mit mir zu sprechen.

"Na Kleine, was schleichst Du hier rum?" fragte er mich mit seiner üblichen Stimme. Ich dagegen war mal wieder völlig überfordert und bekam keinen vernünftigen Satz zustande.

Black Butler: In ewiger UnsterblichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt