Erfurt

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*zehnter Tour Tag 12.10.2018*

,,Man ist das Ding schwer.", flucht ich und versuchte das schwarze etwas neu festzuhalten. Doch nichts da. Das schwarze etwas machte sich einfach selbstständig. Gerade noch rechtzeitig konnte ich einen Satz zur Seite machen, bevor das Ding zu Boden krachte. Erschrocken schrie ich auf. Die anderen ließen alles stehen und liegen und kamen sofort zu  mir gelaufen. ,,Oh Gott Kat, alles okay bei dir?" Ich konnte nur nicken. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Mit aufgerissenen Augen starrte ich die Bescherung an, die ich eben angerichtet hatte. ,,Das wollte ich nicht.", flüsterte ich geschockt und schlug mir die Hände vors Gesicht. Hoffentlich war es nichts wertvolles gewesen. 

,,Ich hätte nie gedacht, dass es so anstrengend ist auf Tour zu sein." Ich ließ mich stöhnend auf einem Sessel nieder. Ann grinste. ,,Ich auch nicht" ,,Also ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich brauch dringen frische Luft und muss hier mal raus.", meinte ich und stand wieder auf. Ann nickte. ,,Warte ich komme mit" Sie stand ebenfalls auf, nahm ihr I Phone vom Tisch, steckte es ein und folgte mir. ,,Wo geht's hin?", wollte Flo wissen, bevor wir die Halle überhaupt verlassen konnten. ,,Kat und ich wollen nur kurz frische Luft schnappen.", erklärte Ann. ,,Eure Handys habt ihr dabei und sie sind auch voll?", erkundigte sich Flo und schaute uns mahnend an. Ann und ich nickten synchron. ,,Gut. Aber bleibt nicht zu lange weg." 

Als wir endlich die Halle hinter uns gelassen hatten, atmete ich erleichtert auf. ,,Man machen die einen Stress." Ann nickte. ,,Aber kannst du es ihnen übel nehmen nachdem das passiert ist?" ,,Nein das nicht. Aber es nervt einfach. Ich kann nirgendwo mehr hin, ohne das nicht jemand frägt was ich vorhabe, oder sogar jemand mit mir mit gehen muss." Ann legte mir einen Arm um die Schulter. ,,Versteh ich. Aber du musst es auch aus der Sicht von Roman und den anderen sehen. In der Zeit, in der wir mit den beiden auf Tour sind, sind sie für uns verantwortlich, auch wenn was passiert. Kein Wunder also, dass alle so durch drehen. Würde ich auch, wenn ich an ihrer Stelle wäre. Mach dir keinen Kopf. Alles wird gut." 

Nach dem wir im Stadtinneren angekommen waren, verringerten wir unser Tempo etwas. Immerhin hatten wir noch Zeit, bis wir zurück mussten. ,,Warte mal..." Ann blieb stehen. Völlig mit meinen Gedanken beschäftigt, lief ich direkt in ihren Rücken. Ann drehte sich um. ,,Schau mal. Wird hier nicht unsere Lieblingsserie gedreht?" ,,Hm . . . Was? Ja kann sein", erwiderte ich und blieb stehen. ,,Sag mal kann es sein, dass du mir überhaupt nicht zuhörst?", beschwerte ich sich Ann. 

In diesem Moment hörte ich sie. Die Stimme. Diese Stimme kannte ich. Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Ich drückte Anns Arm. Perplex schaute sie mich an. ,,Du tust mir weh.", meinte sie und entzog mir ihren Arm. ,,Wir müssen sofort weg von hier., flehte ich sie an, während mir Tränen in die Augen traten. Ann nickte ,,Ja, natürlich." Sie nahm meine Hand und zog mich zurück. ,,Los los los." Ich zog Ann schnell weg. Doch nicht schnell genug.  Als sich die Person umdrehte und die dunkelbraunen schulterlangen Harre um ihr Gesicht fielen, erstarrte ich. ,,Das kann nicht sein." Als sich die Person neben ihr umdrehte wurde es kurz schwarz vor meinen Augen. ,,Nein. Niemals..." 

,,Und du bist sicher das die beiden es waren?", fragte Ann zweifelnd, während wir wieder im Backstage Bereich saßen und den Jungs beim warm machen ihrer Stimmbänder beobachteten. Ich nickte nur. ,,Wann willst du es ihm sagen?", wollte Ann wissen und schaute besorgt zu Roman. ,,Keine Ahnung. Am liebsten gar nicht." Ann nickte. ,,Versteh ich. Ich weiß auch nicht, wie wir es Heiko beibringen sollen. Am besten wir machen es zusammen. Dann ist es eventuell leichter.", meinte Ann und zuckte zweifelnd die Schultern. ,,Fünf Minuten Jungs.", meinte Bea, die ihren Kopf durch die Tür streckte. Roman und Heiko nickten. Ich musste grinsen. Es war einfach . . . Ein unbeschreibliches Gefühl mit den beiden auf Tour zu sein.

Fünf Minuten später standen wir zusammen im Kreis. Das alt bekannte Ritual der Jungs und der Band. Ann und ich wechselten einen Blick. Ihr Grinsen spiegelte sich auf meinem Gesicht wieder.  Danach klatschten sich Roman und Heiko ab. In diesem Moment sahen die beiden so glücklich und unbeschwert aus, dass es mir ganz schwer ums Herz wurde. Ich konnte es ihm einfach  nicht sagen. Nicht jetzt. Vielleicht morgen. Oder Übermorgen. Oder Über Übermorgen. Oder . . .

Hey Leute, hier ist ein weiteres Kapitel. Ihr merkt sicher, das sich die Personen gegen Ende wieder selbstständig gemacht haben. Manchmal hasse ich das. Aber ich liebe es auch. Wie immer Wünsche oder Anregungen in die Kommis, wenn ihr welche habt. Wünsche euch noch einen schönen Morgen, Mittag oder Abend. 

Love you all!!!


Auf Tour mit den LochisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt