Kapitel 2

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                     ~KENNENLERNEN~

Luna zeigte mir dann den Rest der Wohnung und erzählte mir, dass sie schon seit 2 Jahren hier studiert und bis jetzt kein einzigen richtigen Mitbewohner hatte.

Tja es gibt wohl für alles ein erstes mal.

Sie zeigte mir anschließend noch mein Zimmer und ließ mich in Ruhe auspacken, was ich dann auch tat und mich zum Ende hin auf mein Bett warf.

Ich war vollkommen ausgelaugt, die Fahrt war lang und ich war müde vom ganzen umherirren.

Ich blickte hoch zur Decke und lauschte der Stille. So Still. Was Mom und Dad gerade wohl tun? Ich vermisse sie jetzt schon, aber es wurde mal Zeit ihnen nicht mehr auf der Tasche zu liegen und sich mal um sich selbst zu kümmern.

Ahja, da fiel mir ein ich hab ja noch diesen Nebenjob. Ich muss schon morgen anfangen, na Klasse.

———
Ich saß gerade geduscht in frischen Sachen auf der Couch, als Luna ins Zimmer kam und sich direkt neben mich schmiss.

„Und wie läuft dein erster Tag bis jetzt?" fragte sie mich und grinste mich an. Ist sie immer so gut drauf?

„Ganz gut, schätze ich." ich sagte etwas unsicherer, da mir nicht ganz klar war was sie wollte. Doch sie klatschte enthusiastisch in ihre Hände und sprang auf.

„Super! Dann komm, ich zeig dir jetzt die Uni und alles drum herum. Außerdem musst du noch Jane, Noah und Miles kennenlernen." sie nahm meine Hand und zog mich ungewollt auf die Beine, wobei meine Haare in ein durcheinander gerieten.

„Ähh okay." wieso nicht Celia? Es ist gut neue Menschen kennenzulernen. Aber was ist wenn sie nicht so freundlich wie Luna sind? Was ist wenn sie... oh gott!

„Luna warte!" rief ich geschockt, wobei sie sich besorgt umdrehte und sich ihre Augenbrauen zusammenzogen. „Was hast du?" ihre Stimme wurde plötzlich ganz ruhig und ich legte beide Hände auf ihre Schultern und sah sie ernst an.

„Milch oder Müsli zuerst?" sie sah mich verwundert an und schüttelte den Kopf. Sie drehte sich wieder um und zog mich weiter mit sich.

„Müsli natürlich was ist denn das für eine Frage." antwortete sie und ich atmete erleichtert aus. Ich hörte sie lachen und wie sie sich kurz zu mir drehte.

„Weißt du, du bist echt süß. Fast schon wie ein kleines Kind." sie kniff mir in meine Wange und lächelte mich ehrlich an. Ich zwang mich ebenfalls zu lächeln, weil ich sie so mochte, aber am Liebsten hätte ich sie jetzt angebrüllt.

Kleines Kind, tzz.

Luna zeigte mir das ganze College, die Mensa, die Vorleseräume, die Professoren und die verschiedenen Kurse. Sie hatte sich auf Biologie und Kunst spezialisiert. Das heißt einfach soviel wie, dass sie mehr Biologie sowie Kunststunden hat und stattdessen weniger vom Rest.

Ich muss erstmal 1 Jahr durchmachen bevor ich mich auf gewisse Kurse spezialisieren kann, doch ich weiß jetzt schon welche Kurse ich nehmen werde.

Die Kunst faszinierte mich unglaublich. Wie Farben miteinander harmonierten und ein einziges Bild hundert von tausenden Bedeutungen haben könnte, wie eine einzige Farbe bei jedem einzelnen Menschen ein anderes Gefühl hervorrief.

Ebenfalls fesselte mich die Literatur. Wie man die unterschiedlichsten Sachen, auf so vielen verschiedenen Arten beschreiben und formulieren konnte. Wenn ich ein gutes Buch las, dass ich sogar Gänsehaut bekam und mir die Sachen visualisieren konnte, faszinierte es mich einfach immer wieder aufs neue.

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