Epilog

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~Future~
3 Jahre später

„Das machen sie wirklich fantastisch, Mrs. Santos. Nur noch ein paarmal Pressen und dann haben sie es" sprach mir der Arzt motivierende Worte zu, während mir der Schweiß von der Stirn lief und ich fest meine Zähne zusammenbiss und presste, wobei ich laut aufschrie.

Als ich das Gefühl hatte, dass mein Körper von innen heraus aufgerissen wird hörte ich auf der Stelle auf und verschnaufte für einen Augenblick.

„Weiter Mrs. Santos. Sie schaffen das." sprach er wieder und genervt fauchte ich ihn an.

„Sie haben leicht reden und müssen keinen Menschen aus ihrer Vagina rauspressen, verdammt und jetzt halten sie die Klappe und lassen mich das machen."

Etwas verletzt und auch schnaufend setzte sich der Arzt wieder auf seinen Stuhl und sah schmollend zu meinen Muttermund.

„Pequeña, ganz ruhig." strich mir die raue Hand von meinem so geliebten Ehemann über meinen Kopf und beruhigte mich.

„Ich kann das nicht, Aron. Ich will nicht mehr, es tut so weh. Warum hast du mir das bloß angetan, ich hasse dich dafür." sagte ich benebelt, während mir die Tränen aus meinen Augen flossen.

Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Seit ungefähr 42 Stunden habe ich weder geschlafen noch gegessen. Meine Energiereserven waren aufgebraucht und stattdessen stieg die Panik in mir. Ich meine werde ich es überhaupt schaffen meine Baby auf die Welt zusetzten? Bin ich dazu fähig?

„Doch du schaffst das, Süße. Ich weiß, dass du das kannst, also bitte press noch ein letztes Mal für mich. Ich verspreche dir es ist auch bald vorbei. Wir machen das gemeinsam, okay."

Ich nickte und hörte ihn nun von drei runter zählen und schnappte mir seine Hand bevor ich meine Nägel in sie stach und vor Schmerz laut aufschrie.

Plötzlich war das bedrückende Gefühl weg und erleichtert ließ ich nun all die Anspannung los. Ist es jetzt vorbei?

„Du hast es geschafft, pequeña. Ich bin stolz auf dich." er küsste liebevoll meine Stirn auch wenn sie vollkommen verschwitzt war und ließ mich so breit lächeln, doch da fiel mir auf das es ziemlich still war.

„Warum ist es so leise?"

„Was meinst du?" fragte mich Aron und strich weiter durch meine Haare während er verträumt zu mir sah und ich versuchte was über meine Beine zu sehen.

„Warum schreit er nicht? Warum höre ich mein Baby nicht schreien. Was ist los?" bekam ich nun Panik und auch Aron schien meine Sorge verstanden zu haben und stand nervös auf um zum Arzt zu gehen.

„Was ist passiert?" ich versuchte mich irgendwie hochzuhieven doch ich war einfach zu schwach und blieb weiter liegen, während mir stumm die Tränen flossen.

„Aron, was ist los? Wo ist er?" fragte ich wieder und bekam fast einen Herzinfarkt als ich immer noch nichts als Getuschel hörte, doch da war es plötzlich.

Der spitze Schrei eines Neugeborenes.

Erleichtert fing ich an zu weinen und legte eine Hand vor meinen Mund als ich Aron zusammen mit unserem Kind auf den Armen sah.

Er strich ihm ganz zart über seinen Kopf und legte vorsichtig einen Kuss auf die Stirn, während der kleine weiter weinte.

„Ciao mio piccolo angelo" hauchte er leise an seinen Sohn und legte ihn nun vorsichtig auf meine Brust, wobei auch ich genauso wie der Kleine anfing zu weinen.

Er war so winzig und einfach atemberaubend schön, dass mir die Tränen kommen mussten.

„Willkommen auf der Welt, Finn Santos."
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