Trust

Kapitel 21

                    ~Vergessene Nacht~

Ich zuckte erschrocken zusammen und hielt mir gleich danach meinen Kopf, der schrecklich pulsierte und mich wieder an das Kotzen erinnerte.

Mit rotem Kopf sah ich zu Aron und hielt weiterhin das Bild zwischen meine Finger, während ich dann verstand, dass dies hier wohl sein Zimmer war.

Mit großen Schritten kam er langsam auf mich zu und nahm sich das Bild, ohne den Blickkontakt mit mir zu unterbrechen, bis er selbst seinen Blick abwendete und zum Bild in seiner Hand sah. Seine Augen sahen abwesend auf den ihm so ähnlich sehenden Mann und traurig zogen sich seine Augenbrauen zusammen.

Einer seiner Strähnen fiel ihm in seine Stirn, während er zum Bild schaute und ich visierte sie an bevor ich sie ihm zurückstrich und er wieder leicht seinen Blick hob.

Ich lächelte ihn lieblich an und strich über seine Wange, als ich zum ersten Mal einen Hauch von Schmerz in den eisblauen Kristallen sah, welche sich vor mir erblickten.

Ich fühlte mich ihm im Moment so nah. Er zeigte mir Gefühle, seine erbaute Mauer war für eine Zeit lang eingestürzt und ich sah die Verzweiflung in seinen Augen. Mein Blick schweifte über sein ganzes Gesicht und keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Gefühl ihm irgendwie näher gekommen zu sein.

Doch da fielen mir plötzlich wieder die Geschehnisse von gestern Nacht ein und wieder merkte ich wie sich mein Hals zuschnürte. Mit einem Mal spürte ich den Kloß in meiner Kehle und konnte mir nicht erklären, woher diese Erinnerung so plötzlich kam.

„Du siehst ihm sehr ähnlich." sagte ich dann leise um mich selbst von meinen Gedanken zu lösen und wie erwartet fasste er sich wieder und schon sahen mich diese Eisblöcke seiner Augen an.

Langsam nahm er meine Hand von seiner Wange runter und drückte mich an meine Taille leicht weg um an mir vorbeizugehen und das Bild wieder an Ort und Stelle zu bringen.

„Du hast bestimmt Hunger, also ich hab Frühstück gemacht, komm einfach runter wenn du fertig bist." seine Stimme klang kalt und hart, als er das Zimmer verließ um wahrscheinlich zur Küche zu gehen.

Keinerlei Gefühle und auch seine Augen zeigten rein garnichts, was mir ein Stich versetzte und ich ihm traurig hinterher sah.

Doch plötzlich drehte sich mein Magen und beim Wort 'Frühstück' wurde mir ganz schlecht. Ich spürte wie sich alles drehte und mir ganz übel wurde.

Ich suchte hektisch nach irgend einer Tür und riss eine die sich im Zimmer befand auf als sich glücklicherweise wie erhofft ein Badezimmer dahinter verbarg und ich mich vor die Kloschüssel warf.

Ich kotzte mir wortwörtlich die Seele aus dem Leib und krallte mich an die Kloschüssel, während mir Tränen aus meinen Augen kamen. Als ich mich beruhigte und von der Kloschüssel losließ nahm ich Aron's Stimme wahr.

„Celia, alles okay?" er klopfte an die Badezimmer Tür, während ich versuchte den Drang mich wieder zu übergeben versuchte zu unterdrücken.

„Nicht reinkommen." presste ich heraus, als ich merkte wie die nächste Ladung kam.

Das ist so widerlich und peinlich, dass ich nicht wollte, dass er mich so sieht, doch er öffnete trotzdem die Tür und sah mich neben der Toilette erschöpft sitzen.

„Ich hab doch gesagt nicht... nicht.." ich versuchte ihn rauszuschicken doch da meldete sich nun wieder mein Magen und schon hing ich ein weiteres Mal über der Schüssel und hielt mir verkrampft meinen Bauch.

Ich spürte eine große warme Hand an meinem Rücken, welche leicht auf und ab Bewegungen machte und wirklich angenehm war, während mir ebenfalls meine kurzen Haare zurückgehalten wurden und ich mich weiter übergab.