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Kapitel 5

                   ~ROMEO UND JULIA~

Ich saß gerade in der ersten Reihe und hörte dem etwas älteren Professor zu wie er irgendetwas über die Wirtschaft und deren Zukunft erzählte.

Mein Kopf schwang einmal durch den Vorleseraum und ich merkte wie auch viel ältere Menschen hier saßen, also interessierte sie die Wirtschaft wohl sehr.

Man darf nämlich bei jeder Vorlesung teilnehmen, egal aus welchem Jahrgang und egal welcher Kurs. Die Frage dabei ist nur, ob es wirklich sinnvoll ist. Für manche bestimmt, wenn sie das vergessene wiederholen.
———

Ich lief gerade glücklich grinsend zu meinem letzten und Lieblingskurs für heute.

Literatur.

Gerade betrat ich den riesigen Raum und merkte, dass nur wenige in den ersten Reihen versammelt waren, darunter auch etwas ältere.

Mit kurzen aber schnellen Schritten lief ich nach vorne und setzte mich in die zweite Reihe und sah dabei zu wie sich der Raum langsam füllte und eine relativ Junge Professorin am großen Pult unten Platz nahm.

Plötzlich setzte sich jemand auf dem gerade eben noch freien Platz neben mir und ich erkannte sofort die braune Mähne.

„Hey, Celia." begrüßte mich Jane freundlich lächelnd, was ich erwiderte.

Wenigstens kenne ich jetzt jemanden im Kurs.

„Du interessierst dich für Literatur?" fragte sie neugierig und ich nickte eifrig. „Ja, sehr. Du auch, nicht wahr?" fragte ich, doch sie seufzte nur.

Sie rollte kurz mit ihren Augen und malte mit ihrem Kugelschreiber kleine Kreise in ihren Block rein.

„Nein, ich wünschte nur ich hätte dein Interesse." ich legte meinen Kopf schief und sah sie fragend an.

Sie ist doch schon im 3.Jahrgang, wieso geht sie immer noch, wenn sie es sich aussuchen konnte?

Jane merkte wohl meinen fragenden Blick und sagte genervt.

„Mein Vater ist Autor und zwingt mich jedes Jahr Literatur zu nehmen, wobei ich fast immer durchfalle und deswegen auch hier bin." sie lächelte zum Ende hin falsch, weshalb ich kichern musste.

Ihr Vater war also Autor? Sie muss bestimmt mit tausenden von Büchern aufgewachsen sein, ich wünschte ich hätte meine Leidenschaft für das Lesen schon viel früher entdeckt.

„Also meine Damen und Herren, willkommen zu der heutigen Vorlesung." sprach die hohe Stimme der Professorin und erlangt meine Aufmerksamkeit.

„Wie ich sehe sind viele neue Studenten dieses Jahr anwesend, willkommen." sagte sie lächelnd und sah durch den Raum und sofort wurde sie mir sympathisch.

„Und auch alte." fügte sie etwas neckisch hinzu und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Jane, die ihre Hand hob. „Hey Ms. Miller."

Wir redeten und notierten die verschiedensten Merkmale über die vielen berühmten Schriftsteller und Autoren der letzten Jahrhunderte und aufmerksam hörte ich weiter zu.

Auch, als die Tür sich öffnete und jemand sich ein paar Reihen hinter mich setzte, klebten meine Augen und Ohren vorne an Ms. Miller.