Trust

Kapitel 39

~Unruhige Nacht~

Mir stieg der stechende Geruch von Desinfektionsmittel und Medizin in die Nase als ich den komplett weiß gekleideten Raum betrat.

Mein Herz war voll mit Trauer und unglaublichem Schmerz und noch nicht mal Dylan's aufmunternde Wort halfen.

Dort im Bett lag ein Junge mit kastanienbraunen Haaren und wunderschönen grünen Augen.

Doch seine Haut ähnelte einem Blatt Papier, seine Lippen waren so rau wie Schmirgelpapier und die Knochen stachen wie haarscharfe Messer hervor.

Das einzige was zu hören war ist das Weinen meiner Eltern und die Töne der nervtötenden Geräte, welche an ihn geschlossen waren.

Sein Kopf drehte sich nun plötzlich zu mir und seine so funkelnden Augen fokussierten mich und schienen zu lächeln.

Dort im Bett lag ein todkranker Junge.

Dort lag mein Bruder. 

„Celia."

Ich wälzte mich hin und her und hörte dabei weiterhin nur meinen Namen, doch als ich plötzlich eine Hand auf mir spürte schossen meine Augen auf und lauft sog ich die Luft ein.

„Hey, alles gut, war nur ein Traum." Aron's Stimme hatte was beruhigendes und leicht strich er mir über den Rücken, während ich mich aufsetzte und weiterhin hektisch atmete.

Seufzend strich ich mir durch das Gesicht, als ich den Traum realisiert hatte und an ihn zurückdachte.

Es war so real, als wäre ich einfach wieder dort gewesen.

„Alles gut?"

Ich drehte mich erschöpft zu ihm und bemerkte die Sorge in seinen Augen, weshalb ich lächelnd nickte. Er lag immer noch angezogen, mit seinen Sachen neben mir und griff mit seiner Hand meinen Unterarm, um darüber zu streichen.

Als ich zum Fenster blickte und merkte, dass es noch dunkel war suchte ich mit meinen Augen die Uhr, welche mir verriet, dass es 3:29 ist.

Schlafen kann ich jetzt sicher nicht mehr.

„Leg dich wieder schlafen, ich hol mir nur kurz was zu trinken." kurz beugte ich mich zu Aron und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich vom Bett aufstand und über den knarrenden Boden lief.

Ich schaltete das kleine Licht in der Küche ein und war gerade dabei mir einen beruhigenden Grüntee zu machen.

Seufzend ging ich mir wieder durch die Haare und versuchte einfach nicht daran zu denken, während ich meine Hände links und rechts von mir am Tresen stützte und auf den Tisch blickte.

„Hast du von Finn geträumt?" überrascht hob ich meinen Kopf und sah Aron der auf mich zu kam und sich auf einen Stuhl vor mich setzte.

Klar, jetzt kann er nicht mehr schlafen, weil ich ihn geweckt habe.

„Woher weißt du das?" ich legte meine Stirn in Falten und sah in seine eindringlichen Augen, wobei mir seine süße verwuschelte Frisur auffiel.