Kapitel 22

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                            ~Jealous~

„Wow das ist wunderschön." sagte ich erstaunt und blickte fasziniert auf ein riesengroßes Gemälde.

„Ja, es soll das Licht in der Dunkelheit darstellen." erklärte mir Aron, der neben mir trat und ebenfalls hoch sah.

Seine Augen fingen förmlich an zu glänzen und lächelnd musste ich das ganze beobachten.

„Wie kommst du darauf?" fragte ich dann aus kompletter Neugier, da mir die zwei schwarzen Hände, welche sich sanft berühren, keinen Eindruck auf Licht oder sonstiges geben.

„Was denkst du denn, was das Bild ausdrücken sollte?"

Er sah zu mir runter und sah mich interessiert an, während ich wieder zum Bild hochblickte und anfing zu beschreiben was ich dachte.

„Na ja, eher Sehnsucht." Kam es aus mir, wobei ich dies mit einem selbstverständlichem zucken meiner Schultern unterstrich.

„Sehnsucht?"

„Ja, der dunkle Hintergrund vermittelt eine düstere Stimmung. Und die Hände berühren sich ganz zärtlich, aber doch bestimmt. Als hätten sie Angst davor, dass die Hand wieder verschwindet, wenn man sie berührt, aber doch können sie nicht loslassen."

Als ich mit meiner Beschreibung fertig war, merkte ich wie sehr ich darin versunken war und legte meinen Kopf in den Nacken um in Aron's nachdenkliche Gesicht zu sehen.

„Wieso Licht in der Dunkelheit?" fragte ich ihn und wartete nun auf seine Interpretation vom Ganzen.

„Das ganze Gemälde ist in dunklen Farben gehalten, doch nur die Hände sind komplett schwarz. Als hätte der Künstler versucht Aufmerksamkeit darauf zu richten. Also dass selbst an so dunklen Tagen, die Kraft eines geliebten Menschen stärker ist und mehr hervorgehoben wird."

Meine Augen fixierten ihn fasziniert und ich genoss den Klang seiner Stimme. Ich hatte wieder das Gefühl, als wären wir eins, jeder seiner Fähigkeiten kommen mir bekannt vor, aber auch so Fremd.

Ich sah ihn aus liebevollen Augen lächelnd an, als auch er seine Fassade fallen ließ und sich seine Mundwinkel zu einem wunderschönen Lächeln zogen, was mir eine Art Freude bereitete.

„Komm, gehen wir." sagte er leise und als er wieder seine Maske auf hatte, verschwanden auch die Grübchen mit ihm.

Noch gefangen in meiner Traumwelt schüttelte ich meinen Kopf und lief ihm schnell hinterher und holte ihn auf um neben ihn her zu gehen.

Und er studiert nicht Literatur oder Kunst. Was für eine Schande, wirklich ich wette, er würde Unmengen von Gefühlen auf ein Bild packen können.
———

Als wir wieder im Auto saßen entschieden wir dann irgendwo essen zu gehen und landeten in einem Diner mitten in der Stadt.

Als wir eintraten, fing die Glocke am Türrahmen zu klingeln und sofort umhüllte uns ein angenehmer Geruch von Burgern und auch Backwaren.

Es war alles in einem 'Retro-Style' gehalten, was ich echt süß fand. Sogar die Angestellten hier hatten rot gestreifte Schürzen und eine passende Mütze dazu.

„Da, hinten."

Aron zeigte mit seinem Finger auf einen Tisch am anderen Ende des Diners und drückte mich sanft an meinem Rücken nach vorne, was in mir ein Kribbeln auslöste.

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