Kapitel 10

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  ~You owe me~

„Mhh das ist wirklich fantastisch, wo hast du so kochen gelernt?" schmatzte ich während ich die Nudeln weiter in meinen Mund schob und kurz zu ihm hoch blickte.

Mir war es komplett egal, dass ich wahrscheinlich wie ein wildes Tier beim Essen aussah, ich hatte mich langsam richtig an ihn gewöhnt und fühlte much wohl bei ihm. Als könnte ich einfach ich sein.

Ich hörte sein raues Lachen und wie er dann antwortete „Ich hab es mir beigebracht." nun war ich baff.

„Ganz alleine?" fragte ich ungläubig und sah ihn aus großen Augen an, ich kann noch nicht mal selbst Popcorn machen, ohne dass ich die ganze Küche abfackel.

„Ich bin ein schlauer Mann." sagte er hochmütig und hob stolz seinen Kopf, während ich kicherte und weiter aß.

Doch die meiste Zeit beim Essen war es relativ still, da ich in meinen Gedanken versunken war.

Da fiel mir wieder mein Job ein und schon ertrank ich in Sorgen. Er hatte es wirklich geschafft mich davon komplett abzulenken, doch die Sorgen krochen wieder langsam in mein Kopf.

Woher bekomme ich jetzt in so kurzer Zeit so viel Geld?

Ich stocherte mit der Gabel in den Nudeln rum, während ich weiter nachdachte. Ich kann nichts machen, aber ich will es so sehr, ich wollte schon immer Literatur sowie Kunst studieren.

Ich habe soviel dafür gegeben.

Ich biss mir unbewusst auf meine Lippe und versuchte irgendwie eine Lösung zu finden.

Meine Eltern haben alles für diesen Studienplatz gegeben, ich darf allein deswegen nicht aufhören.

„Du solltest die Nudeln essen und nicht mit ihnen spielen." riss mich die Stimme von Aron aus meinen Gedanken, so dass ich verwirrt den Kopf hob und mir meine Haare schlapp runter hangen.

„Sorry." murmelte ich und legte die Gabel zu Seite, da mir der Appetit vergangen war.

Ich könnte fragen, ob sie eine Putzkraft oder so im College bräuchten. Es wäre zwar etwas demütigend, aber ich würde alles tun.

„Wieso willst du so sehr in diesem College studieren?" die Frage kam plötzlich und kurz blickte ich ihm einfach in seine Augen, die mich wie das Meer beruhigten.

Ihm schien wohl meine Sorgen aufgefallen zu sein. Wie denn auch nicht? Ich war nunmal leicht zu durchschauen.

„Es ist eines der besten und auch so vielfältig. Mann kann dort fast alles studieren und es ist nichts festgelegt, also hat man auch seine Freiheiten."

Erklärte ich mit fröhlich glänzenden Augen und lächelte alleine wenn ich daran dachte, dort irgendwann mein Abschluss zu machen.

„Doch das wichtigste ist, dass ich die Möglichkeit habe mich auf Literatur und Kunst zu spezialisieren. Es war schon von klein auf mein Traum irgendwann ein tolles Buch rauszubringen oder ein Gemälde auf irgendeiner Wand hängen zu sehen."

Er nickte und lächelte leicht als er mein Enthusiasmus beim Thema erkannte, doch als mir wieder einfiel, dass ich das alles wieder aufgeben muss, fiel meine Miene in sich zusammen und ich senkte meinen Kopf.

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