Kapitel 9

14K 394 48
                                    

~Wunderschöne Töne~

Ich versuchte mit den großen Schritten von Aron mitzuhalten, was sich als sehr schwierig erwies, da er förmlich zum großen Haus, wo schon die Party stattgefunden hatte raste.

Er sah sich immer wieder um und machte den Eindruck als würde er nach etwas Ausschau halten, was mich selbst einwenig paranoid machte.

„Hast du was?" fragte ich ihn und blieb neben ihm stehen, dabei sah er mich kurz ertappt an doch schüttelte dann den Kopf.

„Nein, jetzt komm." er nahm wieder meine Hand und zog mich ins innere des Hauses und auch als wir drinnen waren, ließ er nicht los.

Doch plötzlich durchzog meinen Körper ein stechender Schmerz als Aron's Hand meine etwas zu fest drückte.

Ich zischte und zuckte etwas zusammen, dabei ließ er mich erschrocken los und sah verwirrt zu meiner Hand.

„So stark bin ich jetzt auch nicht." ich rollte schmunzelnd die Augen und öffnete meine Faust und erkannte schon das getrocknete Blut, sowie das sich bildende Eiter.

Ich strich ganz vorsichtig rüber, doch sogar nur die kleinste Berührung löste höllisches Brennen und Schmerzen in meiner Hand aus.

Es war dumm den Schnitt einfach so offen zu halten.

Aron kam einen Schritt näher und hatte die Augenbrauen fest zusammengezogen. Er nahm ganz langsam meine Hand in seine und hob sie hoch, so dass er sich die Wunde besser ansehen konnte.

Ich beobachtete ihn beim ganzen und musste zugeben, dass sich meine Augen nicht von ihm lösen konnten.

Er richtete seinen Blick zu mir und sah auf mich herab. Wir waren uns so nahe, dass ich seinen Atem auf der Wunde abprallen spürte.

Sein rauer Daumen strich besänftigend über meine heile Haut und gab mir ein wohliges Gefühl von Wärme.

Ich kam ihm noch einen weiteren Schritt entgegen und sah direkt in diesen Sturm, indem die blaue Farbe gegen die wenigen grauen Sprenkel kämpften.

Seine schwarzen Wellen fielen ihm in die Stirn und ohne darüber groß Nachzudenken fuhren meine Finger langsam durch seine weiche Mähne und strichen sie zurück.

Ich ließ meine Hand an seinen Hinterkopf liegen und strich ebenfalls mit meinem Daumen drüber. Ich wusste nicht was in mir gefahren war, aber ich dachte ehrlich gesagt nicht nach. Es war als hätte ich all die Warnsignale in meinem Kopf einfach über Bord geworfen.

Es war ein schöner Moment, ein Moment indem es einfach nur still war. Wir sahen uns nur gegenseitig in die Augen und hielten uns fest.

In diesem Moment fühlte es sich an, als wären wir keine Fremden, es war als wäre das alles schon gewohnt und doch so neu und aufregend.

Seine andere Hand hielt meine Taille fest und zwang mich ihm noch ein Stück näher zu kommen, was mich aber nicht störte.

Mein Herz sprang wie wild und auffällig schluckte ich, als ich sah wie er kurz seine Lippen befeuchtete und meine zarte Hand in seiner hielt.

Meine Augen fielen immer wieder auf seine rosaroten Lippen, die so weich aussahen. Wie die sich wohl auf meine anfühlen?

Je länger ich ihn ansah, desto mehr wuchs das Kribbeln in meinem Bauch. Doch plötzlich erklang ein lautes Bellen und ließ mich erschrecken. Wir zuckten beide zusammen und wichen voneinander ab.

Meine Augen klebten auf den Boden und als ich einwenig zu ihm schielte merkte ich wie auch er etwas peinlich berührt an seinen Nacken kratzte.

Er räusperte sich etwas und zeigte dann nach hinten. „Äh ich hol einen Verbandskasten, geh du schon mal ins Wohnzimmer." ich nickte leicht und schon war er verschwunden.

TrustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt