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Taehyung PoV

„Hey, du!"

Eigentlich wäre die heutige Astronomiestunde in dem Moment beendet gewesen und ich hatte bereits mein Zeug zusammen, um endlich mein Bett aufzusuchen. Aber heute schien das ja mal wieder nicht so zu klappen, wie ich es mir wünschte.

Ich drehte mich zu der Stimme um und erblickte Jungkook, der mich breit anlächelte und gleich meinen Puls verschnellerte.

Verdammt, wieso kriegte er das immer hin?

„Taehyung, richtig?"

Meine Wangen wurden bereits wieder heiss, als ich ihn ansah und zumindest probierte einigermassen normal auszusehen. Ich nickte und drückte meine Unterlagen wieder nah an mich, um mich sozusagen dran frestzuhalten. Meine Knie waren nämlich defintiv zu weich gerade.

„T-Tae reicht auch", stotterte ich zurück, wobei sein Lächeln noch breiter wurde.

„Also Tae, schön dass ich dich auch einmal auf Augenhöhe betrachten kann", meinte er, worauf ich schüchtern nickte und schief grinste.

„Du magst die Astronomie, richtig?", fragte er weiter und wieder nickte ich einfach, während ich kurz zu den Sternen sah.

„Es ist schön zu wissen, dass das nicht nur Punkte am Himmel sind", antwortete ich und zuckte mit den Schultern.

Jungkook grinste wieder und fuhr kurz durch seine braunen Haare, was meine Beine gleich noch schwammiger werden liess.

Wie konnte er so gut aussehen?

„Ich muss zugeben, auch wenn die Stimme dieses Zentaurs verdammt langweilig ist, macht dieser Kurs echt Spass", sagte er und liess mich wieder leicht grinsen.

Eine Weile herrschte Stille, ich blickte zu dem Gryffindor, der mich anstrahlte und irgendwie dabei gleich die Nacht erhellte. Mein Herz klopfte stark gegen meine Brust, ich wurde erneut röter.

„Ähm, na dann", stotterte ich, um irgendwie diesem peinlichen Schweigen zu entkommen. „G-Gute Nacht."

Doch Jungkook hielt mich auf, streckte den Arm aus, um mich mit einer feinen Berührung abzuhalten, zu gehen. Ich sah ihn aus grossen Augen an.

„Du bist echt süss, Tae. Ich wünsche dir auch eine gute Nacht und träum schön von den Sternen."

Er lächelte wieder und ehe ich überhaupt realisieren konnte, was er da gerade gesagt hatte, war er schon verschwunden und liess mich mit einem rasenden Puls und weit aufgerissenen Augen zurück.

Ich denke heute Nacht träume ich nur von einem Stern...

„Tae, wie wae Astronomie gestern? Hab gehört Muggelkunde wurde gestrichen, hattet ihr neue Schüler?"

Hoseok, Jin und ich waren wie jeden Morgen auf dem Weg in die grosse Halle, um zu frühstücken und die Beiden sahen mich ein wenig schief an. Verständlich, ich trug auch die ganze Zeit solch ein dümmliches Grinsen auf den Lippen. Die Worte des Gryffindor's gingen mir nicht aus dem Kopf und verbesserten irgendwie meine Stimmung.

„Ja, es kamen ein paar Neue", antwortete ich Hobi, der gleich noch breiter grinste und mit seinen Augenbrauen wackelten.

„Aha, darf ich annehmen, dass dein lieber Gryffindor auch dabei war? Das würde deine dauerroten Wangen erklären."

Jin wurde nun auch aufmerksam darauf und seine Augen begannen direkt zu funkeln. Er war schon immer derjenige mit der Vorliebe für Klatsch und Tratsch.

Ich seufzte kurz, musste aber selbst lächeln und nickte dann leicht.

„Ja, er war da. Wir haben kurz miteinander geredet", erzählte ich beinahe schüchtern und liess meine Freunde noch aufgeregter werden.

„Oha und was hat er gesagt, dass dich so glücklich macht?"

Damit traf Jin direkt ins Schwarze und sofort kehrte das Kribbeln in mein Bauch zurück, als ich an seine funkelnden Augen dachte. Was war das bloss?

„Er h-hat gesagt, d-dass er mich süss findet", brachte ich dann heraus und Jin streckte sofort den Arm aus, um uns davon abzuhalten, weiter zu laufen.

Hobi gab ein komisches Quietschen von sich und klatschte freudig in die Hände.

„Das ist besser, als jede Lovestory, die ich je gelesen habe!", verkündete er und legte seine Hände an meine Wangen, um sie zusammen zu drücken.

„Hach, ein stolzer Gryffindor, der einem kleinen Hufflepuff, die Welt zeigt. Wie süss!"

Rot werdend schüttelte ich den Kopf und befreite mich von meinem besten Freund, um endlich weiter zu laufen.

„Das ist nicht süss! Das ist einfach... naja einfach Irgendetwas."

Okay, ja das war wohl die blödste Erklärung überhaupt, aber aus einem mir unbekannten Grund wollte ich einfach nicht weiter darüber reden. Das Ganze verwirrte mich schlichtweg. Ich konnte das nirgends einordnen.

Jin zog die Augenbrauen hoch und grinste mich genauso an, worauf ich nur die Augen verdrehte und schneller lief, um endlich zu meinem heissgeliebten Frühstück zu kommen.

Wir setzten uns an den Hufflepuff Tisch und Hoseok begann gleich wieder über diesen Slytherin zu reden, der ihn anscheinend die ganze Zeit beobachtete.

Die meiste Zeit war ich damit beschäftigt mein Essen hinunter zu schlingen, bis Jin mich anstupste und zum Tisch der Gryffindor's rüber zeigte.

Mein Mund war gefüllt mit Pfannkuchen, als ich zu den Löwen hinüber blickte und mich dabei beinahe vershluckte. Denn ein gewisser Schüler sah genau zu mir und grinste breit.

Geschockt starrte ich Jungkook an, der begann zu lachen und kurz auf seinen Mundwinkel zeigte, als ob er mir etwas damit signalisieren wollte.

Hochrot und mit pochendem Herzen strich ich über meinen Mundwinkel und tatsächlich klebte da noch ein wenig Ahornsirup.

Merlin, lass mich doch einfach hier und jetzt im Boden verschwinden...

Peinlich berührt wandte ich den Blick wieder ab und probierte die weitere Zeit nicht nochmals rüber zu Jungkook zu schauen. Jedoch merkte ich klar seinen Blick auf mir, die ganze Zeit über.

Ich konnte mich nicht konzentrieren.

Weder in Kräuterkunde noch in Verwandlung war ich in der Lage, irgendwelche Informationen aufzunehmen. Die Buchstaben auf den Seiten schienen regelrecht davon zu schwimmen, ich konnte keinen verdammten Satz entziffern.

Es war zum Verzweifeln. Wieso genau jetzt, wenn doch jede Schulstunde unentbehrlich war, damit ich die ZAG Prüfungen bestand? Wieso konnte ich mich genau jetzt nicht auf mein treues Gehirn verlassen?

Ich redete mir ein es nicht zu wissen, den Grund dafür nicht zu kennen. Doch mein Herz war sich ziemlich sicher, wer dahinter steckte und wenn ich dieses Miststück nicht zum Überleben bräuchte, hätte ich es mir längst herausgerissen.

Im Moment war mein Kopf wichtig und nicht dieses klopfende Teil oder mein nervender Bauch. Beides nützte mir gerade überhaupt gar nicht.

Es war zum Verrücktwerden.
Das einzige, was mein Hirn für notwendig hielt und mir immerzu vor Augen hielt war einfach dieses Lächeln

Ach Merlin, mein Schicksal wollte mich echt verarschen...

time turner | kookvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt